André Lotterers große Chance
Nächste Woche gibt Lotterer sein CART-Debüt und steht damit möglicherweise vor einem dauerhaften Wechsel in die CART-Serie
(Motorsport-Total.com) - Nachdem sich das Jaguar-Team für Antonio Pizzonia und Mark Webber als Fahrer für die kommende Saison entschieden hat, muss sich Jaguar-Testfahrer André Lotterer nach Alternativen außerhalb der Formel 1 umsehen. Der Deutsche wird bereits beim letzten Lauf zur CART-Serie am 17. November in Mexico-City für das 'Dale Coyne Racing'-Team an den Start gehen. Zunächst soll es bei diesem einen Rennen bleiben, "aber ich sehe da drüben schon eine Zukunft", so der 20-Jährige.

© Jaguar Racing
André Lotterer kann sich einen Wechsel in die USA gut vorstellen
Vorletzte Woche durfte Lotterer im kalifornischen Sebring bereits testen und war von den 950 PS begeistert, die die Boliden bis auf 400 km/h beschleunigen. Für sein Team ist es erst der zweite Auftritt in diesem Jahr in der CART-Serie, das Rennen auf dem Rockingham Speedway im September hatte noch BAR-Testfahrer Darren Manning bestritten, nun wirft man Lotterer regelrecht ins kalte Wasser.
Sein Teamchef befürchtet, dass das Rennen für den 20-Jährigen zu einer großen Herausforderung werden könnte. Der Bitburger, der vier Sprachen perfekt beherrscht, spulte dieses Jahr kaum Kilometer ab und soll nun eine Renndistanz in diesen anspruchsvoll zu fahrenden Autos absolvieren. Der Test in Sebring verlief laut Teamchef Dale Coyne "ziemlich gut", wie er in der britischen Presse meint. "Er hat aber keine Kilometer auf dem Buckel und er braucht einfach noch mehr Zeit im Auto. Aber es wird okay sein, so lange wir ihm vom Flughafen abholen, denn er darf sich noch keinen Mietwagen holen", witzelt Coyne über das junge Alter des Belgiers mit deutschem Pass.
Dass das Team für das Saisonfinale der CART-Serie Lotterer an Bord holte und nicht wieder auf Davidson setzte, der immerhin bei seinem Debüt auf den neunten Rang kam, hat einen guten Grund. Das Team hat gute Verbindungen nach Deutschland und will helfen, die CART-Serie in Lotterers Heimatland bekannter zu machen. Für Coyne ist es verrückt, dass man einen Schumacher habe, es aber dennoch kaum deutsche Fahrer geben würde: "Ich arbeite daran, für kommendes Jahr einen deutschen Fahrer zu bekommen." Keine Frage, Lotterer bekommt kommende Woche seine ganz große Chance.

