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Analyse: Was uns der Haas VF-22 über die Formel-1-Autos 2022 verrät
Als erstes Team hat uns Haas einen Blick auf die Formel-1-Generation von 2022 beschert: Was uns das Auto über die Boliden in diesem Jahr verrät
(Motorsport-Total.com) - Der neue Haas hat uns den ersten Einblick auf die Formel-1-Autos von 2022 beschert, auch wenn der Bolide noch kein wirklich fertiger ist. Auch Teamchef Günther Steiner hatte klargestellt, dass die Renderings ein frühes Entwicklungsstadium zeigen und noch mehr kommen wird, wenn der VF-22 in Barcelona zum ersten Mal auf die Strecke geht.
© Haas
Als erstes Team hat Haas seinen neuen Boliden gezeigt Zoom
Neben der Lackierung, die nur eine Abwandlung des letztjährigen Designs ist, gibt es für uns einiges, was wir uns anschauen können, das anders ist als die Renderings und das Vorführmodell der FIA aus dem vergangenen Jahr.
Der vielleicht augenfälligste Unterschied ist der Ansatz des Teams bei den Seitenkästen, bei denen ein sehr schmaler Einlass zur Versorgung der darin befindlichen Kühler verwendet wird.
Auch unter dem Seitenkasten ist ein relativ großer Undercut zu erkennen, die gut mit den Aufhängungselementen abgestimmt ist, damit der Luftstrom um den Seitenkasten herum geleitet werden kann, ohne dem Eingang zu den Venturi-Tunneln darunter zu viel wegzunehmen.
Im Anschluss daran verbreitert sich der Bodywork des Seitenkastens nach außen, um die vorgeschriebenen Mindestmaße zu erreichen. Dadurch verjüngen sie sich auch sehr schnell, sodass ein schräges Seitenkasten-Design entsteht, wie wir es in den letzten Jahren gewohnt waren, was vermuten lässt, dass auch die Kühler in ähnlicher Weise gelagert sind.
© Haas
Von vorne sind die schmalen Lufteinlässe im Seitenkasten zu erkennen Zoom
Wie nicht anders zu erwarten, hat Haas auch das Heck des Wagens so schmal wie möglich gestaltet. Auf den Renderings ist ein sehr schmaler Kühlauslass zu sehen, der auf den Rennstrecken, die eine stärkere Kühlung erfordern, wahrscheinlich etwas Größerem weichen muss. Auch das vom Reglement vorgesehene Kühlpanel mit Lamellen ist noch nicht zu sehen.
Der neue Frontflügel
Wenn wir zur Vorderseite des Autos zurückkehren, können wir sehen, dass der VF-22 eine Pushrod-Vorderradaufhängung hat, im Gegensatz zur Pullrod-Aufhängung, die wir von McLaren erwarten. Das deutet auch darauf hin, dass Ferrari einen ähnlichen Weg einschlägt.
Die Renderings zeigen auch, dass Haas einen anderen Ansatz für das Design der Frontflügel-Endplatte gewählt hat als beim Vorführmodell der Formel 1, mit einer Wölbung in der Mitte, die die Oberfläche nach hinten außen kippt, anstatt der Wölbung nach innen, wie sie bei den FOM-Exemplaren zu sehen ist.
© Haas
Blick auf den neuen Frontflügel des Haas VF-22 Zoom
Die Hinterkante der Endplatte ist ebenfalls gerade, während das Vorführmodell eine gewisse Krümmung aufweist. Dadurch ergeben sich zweifellos andere aerodynamische Eigenschaften.
Zudem hat sich das Team für vier Frontflügel-Elemente entschieden, was dem Maximum entspricht. Die obersten Elemente sind im mittleren Bereich nach oben gebogen, um sie zu ermutigen, die Arbeit zu verrichten, während das unterste Element und die Hauptebene frei sind, um sie zu versorgen und die Strömung zum Unterboden zu verbessern.
Die oberen drei Elemente des Flügels sind mit einer stumpfen Nase verbunden, die über der Hauptebene schwebt.
© Haas F1 Team
Die Pfeile deuten auf die kleinen Bögen auf dem Frontflügel Zoom
Die Vorderkante der Hauptebene ist im mittleren Teil stärker nach oben gebogen und besitzt zwei Bögen (rote Pfeile), die der Krümmung der Nase folgen.
Diese könnten kleine Wirbel erzeugen, ähnlich wie bei der letzten Generation von Flügeln, bei denen der neutrale Teil auf den Flapteil traf und den so genannten Y250-Wirbel erzeugte - wenn auch wahrscheinlich nicht so stark wie zuvor.
Von Haifischen und Schwanenhälsen
Der VF-22 tritt in die Fußstapfen seiner Vorgänger, wenn es um das Design des Überrollbügels und der Airbox geht. Er weist ein dreieckiges Design auf, zu dem auch Ferrari in diesem Jahr zurückkehren wird.
Die kleine Haifischflosse, die auf der Motorabdeckung des Vorführmodells zu sehen war, wurde beim VF-22 übernommen. Zudem gibt es die doppelten schwanenhalsartigen Flügelhalterungen, auch wenn Haas das Design an die Eigenschaften des Heckflügels angepasst hat.
© Haas
Die Haifischflosse und der Schwanenhals sind klar zu erkennen Zoom
Der von Haas gezeigte Heckflügel erfüllt die vorgeschriebenen Bedingungen, scheint aber einen höheren Abtrieb zu haben als das Showcar, mit einem tiefen Gurney-Flap an der Hinterkante des oberen Flaps und einer V-Rille, die in das Element geschnitten ist, um einen Teil des Luftwiderstands zu reduzieren.
Wie das Vorführmodell hatten auch die Renderings von Haas keinen DRS-Pod. Der wird allerdings am Auto sein, wenn es vor der Saison getestet werden wird.
Der Beam-Wing kehrt im Jahr 2022 zurück, nachdem er seit 2014 nicht mehr aufgetaucht war. Und obwohl ein zweiteiliges Design möglich ist, scheint es zumindest auf den Renderings so, als hätte sich Haas für ein einziges Teil entschieden, das schmetterlingsförmig an der Crash-Struktur befestigt ist, um die Vorschriften bezüglich der Nähe zum Auspuffendrohr zu erfüllen.
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Auffällig ist auch, dass das Team bei der Form des Diffusors ein deutlich kastenförmigeres Design gewählt hat als bei der stilistischen Variante, die am Vorführmodell zu sehen war. Der Diffusor wird von den schürzenartigen Winglets des Bremskanals umrahmt, die wir bereits erwartet hatten, sowie von einem weiteren Paar, das höher am Gitter des Bremskanals angebracht ist.
Die gezeigten Unterschiede im Vergleich zum Showcar und den von der FOM zur Verfügung gestellten Renderings lassen erahnen, dass das Reglement den Teams noch Spielraum für unterschiedliche Interpretationen lässt.
Möglicherweise werden wir die sehen, wenn die Teams in der kommenden Woche anfangen, ihre Autos zu enthüllen.
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