An Fisichellas Stelle hätte Button geweint...

Jenson Button hätte in Japan gerne mehr erreicht als Platz fünf - Brundle glaubt, dass zweites Honda-Team keine Idealsituation wäre

(Motorsport-Total.com) - Am vergangenen Wochenende hat Jenson Button in Suzuka den 99. Grand Prix seiner Karriere bestritten, doch nach wie vor steht er ohne einen einzigen Sieg da. Gerade vor dem Heimpublikum von Motorenhersteller Honda wäre dafür ein idealer Zeitpunkt gewesen, aber immerhin blieb ihm ein bitteres Schicksal wie jenes von Giancarlo Fisichella erspart.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Jenson Button hätte beim Grand Prix von Japan gerne besser abgeschnitten

"Ich bin lieber Fünfter als dass ich mich in der letzten Runde überholen lasse. Ich hätte an Fisichellas Stelle sicher geweint", erklärte der BAR-Honda-Pilot dem 'Mirror'. "Mein erster Boxenstopp ging daneben, weil sich die Tankklappe nicht öffnen ließ, als ich Dritter war. Ich war wirklich sauer, realisierte aber nach fünf Runden, dass wir so oder so nicht gewinnen würden. Mit vollen Tanks waren wir einfach nicht schnell genug."#w1#

Button musste beim zweiten Boxenstopp Mark Webber vorbeiziehen lassen, verlor außerdem eine Position an Fernando Alonso und rollte so trotz zwischenzeitlicher Führung nur als frustrierter Fünfter über die Ziellinie. Immerhin kann er sich aber damit trösten, dass es ab seinem 101. Grand Prix steil bergauf gehen sollte - dann als Teamkollege von Rubens Barrichello im Honda-Werksteam. Der 25-Jährige kann angesichts dieser Perspektive schon den WM-Titel riechen.

Sein Landsmann Martin Brundle, der in seiner aktiven Karriere immerhin 158 Grands Prix für Teams wie Williams, Benetton, McLaren oder auch Jordan bestritten hat, ist allerdings skeptisch, was Hondas Engagement in der Formel 1 angeht. Vor allem den Plan, schon 2006 ein zweites Team für Takuma Sato auf die Beine zu stellen, betrachtet er kritisch, weil seiner Meinung nach gerade im ersten V8-Jahr alle Ressourcen auf das Werksteam konzentriert werden sollten.

"Wenn ich Jenson Button wäre", schrieb er in seiner Kolumne in der 'Times', "wäre ich deswegen ein bisschen besorgt. Er hat gerade den wichtigsten Abschnitt seiner Karriere Honda verschrieben, und ich würde mir Sorgen machen, ob ein zweites Team die Ressourcen schwächen könnte. Im ersten Teil der Saison wird es nur um die Zuverlässigkeit der stark vibrierenden V8-Motoren gehen, die über 20.000 Touren drehen, und da wäre ein anderes Projekt, das einen ablenkt, eine Sorge."

Allerdings ist ohnehin noch keineswegs sicher, dass Honda tatsächlich Motoren an ein neues Team liefern wird, denn trotz diverser Spekulationen vom vergangenen Wochenende gibt es diesbezüglich noch nichts Handfestes. Der Verdacht, wonach Honda die Gerüchte nur gestreut haben könnte, um vom in Japan unpopulären Rausschmiss Takuma Satos abzulenken, drängt sich jedenfalls nach wie vor auf...