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Als Williams noch an Nico Rosberg zweifelte...
Nico Rosberg war für das Williams-Teams keinesfalls von Anfang an die erste Wahl - Frank Williams hatte es zunächst auf einen anderen Youngster abgesehen
(Motorsport-Total.com) - Ein Top-Team wagt es im Normalfall nicht, einen unerfahrenen Piloten ans Steuer zu setzen, schon gar nicht einen Formel-1-Einsteiger. Das Williams-Team stellt hier eine Ausnahme dar, denn es gab Fahrern wie David Coulthard, Jacques Villeneuve, Jenson Button, Juan-Pablo Montoya und demnächst auch Nico Rosberg eine Chance, sich in ihrem ersten Formel-1-Grand-Prix am Steuer eines Williams' zu beweisen.

© xpb.cc
Nico Rosberg konnte das Williams-Team während seiner GP2-Saison überzeugen
Zusammen mit Nelson Piquet junior hatte Frank Williams Nico Rosberg immer auf dem Radar, beide bestritten 2002 ihre ersten Formel-1-Testfahrten für den britischen Rennstall. Doch bis der Deutsche im vergangenen Jahr in der GP2 auf sich aufmerksam machte, hatte Williams einen ganz anderen persönlichen Favoriten im Auge: Den Amerikaner Scott Speed, nicht zuletzt wegen dessen Nationalität.#w1#
"Sam (Michael, Technischer Direktor; Anm. d. Red.) sagte zu mir 'Du solltest dir Nico anschauen' und ich sagte 'Ich schaue mir Speed an, wenn das für dich in Ordnung ist.", so der Brite gegenüber 'autosport.com'. "Natürlich schaute ich mir Nico an und er fuhr im Qualifying und auch im Rennen schnelle Runden, er war es also ganz offensichtlich wert, die ganze Zeit beobachtet zu werden."
Dass Rosberg und ART-Teamkollege Alexandre Prémat der Konkurrenz vor allem zu Saisonbeginn auf und davon fuhren, ließ Zweifel aufkommen, ob da alles mit rechten Dingen zugeht - schließlich ist die GP2-Serie ein Wettkampf, in dem mit Einheitsautos gefahren wird: "Ja, daran habe ich ein paar Mal gedacht. Aber wenn es einen Skandal oder einen möglichen Skandal gibt, dann bricht dieser aus, so etwas bleibt nie lange unentdeckt. Ich habe vergangenes Jahr nie etwas darüber gehört. Gar nichts."
Die Zweifel von Frank Williams und Patrick Head waren jedoch so groß, dass sie sogar jemanden Verlässlichen kontaktierten, um zu erfahren, ob jemand sich einen derart großen Vorteil verschaffen kann. Doch die Aussage war klar: Es geht alles mit rechten Dingen zu. Also leisteten Fahrer wie Team ganz einfach eine der Konkurrenz überlegene Arbeit. "Wir waren von seinem Speed, seiner Konstanz, Intelligenz und bemerkenswerten Ruhe sowie von seinem Urteilsvermögen schwer begeistert", so Head.
In den Augen von Patrick Head stellt der in Wiesbaden geborene Rennfahrer eine "wahre Entdeckung für die Zukunft" dar. Es sei "bemerkenswert", wie ein erst 20-Jähriger schon 400 Rennen auf dem Buckel haben kann. Auch seine Rennintelligenz sei außergewöhnlich: "Die meisten Fahrer sind intelligent, aber man muss sich disziplinieren, und er weiß sehr gut, wie er dies tun muss."

