• 03.03.2021 08:03

  • von Maria Reyer, Co-Autor: Luke Smith

Alpine-Rennleiter Davide Brivio: Podestplätze sind 2021 das Ziel

Alpine-Rennleiter Davide Brivio schildert, welche Zielsetzung sich der ehemalige Renault-Rennstall für 2021 und darüber hinaus vorgenommen hat

(Motorsport-Total.com) - "Wir sind hier, um zu gewinnen." Mit dieser Ansage hat Renault-Konzernboss Luca de Meo bei der Präsentation des neuen Alpine-Formel-1-Teams für Aufsehen gesorgt. Zumindest Podestplätze erwartet er in der Saison 2021. Dieses Ziel gibt auch der neue Rennleiter, Ex-MotoGP-Manager Davide Brivio, aus.

Titel-Bild zur News: Alpine

Alpine soll langfristig Siege in der Formel 1 einfahren Zoom

"Natürlich wollen wir gewinnen, jeder will gewinnen. Aber wir müssen realistisch bleiben", betont er. Im Vorjahr konnte Renault mit Daniel Ricciardo und Esteban Ocon drei Podestplätze einfahren und 181 WM-Punkte sammeln, die bislang beste Ausbeute seit dem Wiedereinstieg des Werksteams 2016.

"Wir konnten näher an die Spitzenplätze herankommen und von [dieser Basis] aus starten wir. Zunächst müssen wir um Podestplätze kämpfen, hoffentlich regelmäßig. Und dann Schritt für Schritt der bestmöglichen Position immer näher kommen", skizziert Brivio seinen Plan.

"Man braucht einen Traum, auf den man hinarbeitet"

"Das finale Ziel wird natürlich sein, Rennen zu gewinnen." Alpine hat sich dafür einen neuen Fahrplan zurechtgelegt, erklärt der Italiener. In der Saison 2021 erwartet er noch nicht die ganz großen Erfolge. "Das wird ein besonderes Jahr werden, weil alle auf 2022 schauen."

Auch der Ex-Suzuki-Mann sieht diese Saison als Vorbereitungsjahr auf die große Regelrevolution an. "Wir hoffen, dass wir unsere Konkurrenzfähigkeit 2022 noch mehr verbessern können. Aber es ist natürlich immer unser Ziel, zu gewinnen."

Seine beiden Piloten, Fernando Alonso und Esteban Ocon, verfolgen dieses Ziel ebenso, fügt Brivio an. "Ja, das ist unser Ziel, weil man braucht einen Traum, auf den man hinarbeitet." Sein Vorgesetzter, Alpine-Geschäftsführer Laurent Rossi, ist ebenfalls dieser Ansicht.

Er bezeichnet die Saison 2021 als "Übergangsjahr" und betont, dass der Alpine-Bolide nur eine Evolution des R.S.20 sei. "Daher hoffen wir, dass wir zumindest so gut abschneiden werden wie im vergangenen Jahr. Wir wollen ein konstanter Anwärter auf das Podium sein und mit den Besten um gute bis großartige Ergebnisse kämpfen."


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Hinter den Kulissen arbeitet das ehemalige Renault-Team bereits seit 1. Januar am neuen Auto für 2022. "Wir bauen das neue Auto - neuer Motor, neue Chassis und unsere Ziele sind ziemlich aggressiv." Mit der Restrukturierung und Umbenennung des Teams soll auch der Erfolg nach Enstone zurückkehren.

"Alpine ist hier, um zu bleiben." Mittelfristig gibt der neue Alpine-Boss folgende Zielsetzung aus: "Zunächst wollen wir um Podien mitfahren und dann längerfristig gesehen um Siege, nicht nur in manchen Rennen, sondern auch um die Weltmeistertitel der Fahrer und Konstrukteure."

Schon einmal ist ein Renault-Fahrplan gescheitert

"Bis zum Ende dieser Ära wollen wir das erreicht haben." Von einem konkreten Stufenplan mit Jahreszahlen wie nach der Rückkehr 2016 hält er allerdings Abstand, wohl weil sich Erfolge in der Königsklasse nicht am Reißbrett planen lassen. Das musste Renault in den vergangenen Jahren schmerzhaft feststellen.

Rückblick: Vor der Saison 2017 gab die damalige Führungsspitze folgenden Fahrplan aus: 2018 sollte Renault die ersten Podestplätze holen, 2019 die ersten Siege feiern und spätestens 2020 um den WM-Titel kämpfen.

Tatsächlich ist dieser Plan mächtig schiefgegangen. Das zeigt der Realitätscheck: Das Werksteam schaffte in den vergangenen fünf Jahren die Ränge neun (acht WM-Punkte), sechs (57), vier (122), fünf (91) und fünf (181) in der Konstrukteurs-WM.

"Wir treten nicht an, um gut abzuschneiden", betont Rossi kämpferisch. Er blickt optimistisch auf das neue Kapitel mit Alpine: "Wir treten in der Formel 1 an, mit der Hoffnung auf Siege."

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