Alonso will mit Ferrari Weltmeister werden

Fernando Alonso hat seinen Traum von der Weltmeisterschaft mit Ferrari noch nicht aufgegeben, weiß allerdings, dass es dieses Jahr wohl erneut nicht klappen wird

(Motorsport-Total.com) - Harte Zeiten für Fernando Alonso: Der spanische Formel-1-Weltmeister der Jahre 2005 und 2006 wartet mittlerweile seit exakt zwölf Monaten auf seinen 33. Sieg in der Königsklasse. Doch gegen die aktuelle Mercedes-Dominanz scheint einfach kein Kraut gewachsen zu sein, bei seinem Heimrennen in Spanien betrug der Rückstand des 32-Jährigen auf Sieger Lewis Hamilton am Ende fast 1:30 Minuten. Der Lokalmatador entging damit nur knapp einer Überrundung.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso hat den WM-Titel mit Ferrari noch nicht abgeschrieben Zoom

"Es war ein schwieriges Wochenende, wenig Grip, schlechte Balance", berichtet Alonso und ergänzt: "Es ist jetzt ein Jahr her, seit wir gewonnen haben. Das ist eine lange Zeit. Wir müssen besser werden. Wahrscheinlich wird es nicht allzu bald passieren, denn heute wurden wir beinahe überrundet."

Die Hoffnung, dass mit dem F14 T in dieser Saison überhaupt Siege möglich sind, schwindet offenbar also auch bei Alonso, der eigentlich dafür bekannt ist, die Flinte erst als allerletzter ins Korn zu werfen. Doch die Durststrecke verlangt auch dem Spanier alles ab. Noch vor exakt einem Jahr hatte er in Barcelona mit seinen heimischen Fans seinen bis heute letzten Sieg gefeiert. 2014 reichte es lediglich zu Rang sechs.

Wechsel zu Mercedes?

Seinen großen Traum von der Weltmeisterschaft mit Ferrari hat der Asturier, der mittlerweile seit 2010 in Diensten der Roten steht, allerdings noch nicht aufgegeben. "2010 war ich vier Punkte weg, 2012 drei. Wir waren knapp dran", erinnert sich Alonso und ergänzt: "Ich hoffe, dass so eine Chance noch einmal kommt - und beim nächsten Mal lassen wir sie uns hoffentlich nicht entgehen. Eines Tages wollen wir wieder die Startnummer 1 auf dem Auto haben. Dafür arbeiten alle."

Alonsos Vertrag bei Ferrari läuft noch bis 2016, doch zuletzt gab es Gerüchte darüber, dass der Spanier versuche, bei Mercedes unterzukommen. Angesichts der Dominanz des W05 wäre das zwar nicht verwunderlich, allerdings hat Mercedes bereits betont, dass mein kein Interesse an einer Verpflichtung des Spaniers habe. Und auch Alonso selbst scheint noch immer entschlossen zu sein, Ferrari die erste Fahrer-Weltmeisterschaft seit 2007 zu schenken.


Fotos: Fernando Alonso, Großer Preis von Spanien, Sonntag


Er erklärt: "Ich glaube, wir haben das Potenzial und die Leute, aber hoffentlich schaffen wir es bald. Wir arbeiten hart, das entspricht unserem Naturell. Diese Saison sind wir nicht gut genug. Hier wurden wir beinahe überrundet und in Bahrain waren wir Neunter und Zehnter. Aber wir führen die Weltmeisterschaft an, wenn man Mercedes einmal ausklammert. Dafür gibt es keinen Preis, aber es zeigt, wie konkurrenzfähig wir sind. Auch wenn wir nicht gewinnen können, kämpfen wir."

Platz zwei ist das Ziel

Allerdings hat Alonso die Rechnung da ohne Red Bull gemacht, denn der amtierende Weltmeister liegt nach dem Rennen in Spanien 18 Punkte vor Ferrari und darf sich damit als "Best of the Rest" bezeichnen. Alonso erklärt trotzdem: "Mercedes ist außer Reichweite, aber die anderen Teams können wir schlagen. Der zweite Platz in der Weltmeisterschaft muss das Ziel sein."

"Mercedes ist außer Reichweite, aber die anderen Teams können wir schlagen." Fernando Alonso

Allerdings fordert er sein dazu Team auf: "Wir müssen konkurrenzfähiger werden, um Mercedes das Leben ein bisschen schwerer zu machen. Momentan müssen sie nicht ans Limit gehen, also machen sie auch keine Fehler und haben keine Defekte. Der erste Schritt muss sein, sie ein bisschen unter Druck zu setzen. Das muss für Monte Carlo und Kanada das Ziel sein. Sie haben die Weltmeisterschaft selbst in der Hand, der Vorsprung ist groß."

Für Alonso ist das aber kein Grund, die Saison 2014 jetzt bereits abzuschreiben: "Es ist wie im Fußball: Du hörst ja auch nicht auf zu spielen, wenn du Fünfter in der Tabelle bist, sondern es ist dein Job, die Saison durchzuspielen. Also gehen wir nach Monaco und Kanada und hoffen, dass wir dort besser sein werden."