• 18.08.2008 18:27

  • von Britta Weddige

Alonso verspricht: "Ich gebe mein Maximum!"

Für Renault-Pilot Fernando Alonso wird Valencia das zweite Heimrennen in dieser Saison - Nelson Piquet jun. hofft auf starken Saison-Endspurt

(Motorsport-Total.com) - Glaubt man den Ergebnissen, geht der Trend bei Renault nach oben. Beim letzten Rennen vor der Sommerpause in Budapest fuhren sowohl Fernando Alonso als auch Nelson Piquet jun. in die Punkte. Damit zog das Team in der Herstellerwertung an Red Bull vorbei. Als neuer Fünfter hat Renault nun sieben Punkte Vorsprung auf Red Bull - und der soll in Valencia am kommenden Wochenende ausgebaut werden.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso bestreitet in Valencia sein zweites Heimrennen dieses Jahres

"Wir steigern uns weiter, das ist sehr ermutigend", sagte Alonso dazu. "In Ungarn hatten wir die richtige Pace, das Auto hat sich gut angefühlt. Wir haben gezeigt, dass wir uns weiter vorwärts bewegen und dass wir hart darum kämpfen werden, den vierten Platz in der Meisterschaft zu holen. Es war wichtig, vor der Sommerpause ein solides Ergebnis zu holen. Das ist gut für die Stimmung im Team und sorgt dafür, dass wir motiviert in den Rest der Saison gehen."#w1#

Heimrennen Nummer zwei

Dieser Rest der Saison beginnt am Wochenende mit dem Großen Preis von Valencia - für Alonso das zweite Heimrennen in diesem Jahr. "Ich freue mich sehr darüber, ein zweites Mal zu Hause zu fahren", erklärte der Spanier. "Es ist immer etwas Besonderes, vor meinen Landsleuten zu fahren und ich freue mich sehr darauf. In Barcelona hatte ich schon ein starkes Rennen, musste dann aber aufgeben. Ich hoffe, dass ich dieses Mal ein gutes Ergebnis holen kann, da die Strecke für jeden Fahrer etwas Neues ist."

"Wir müssen unser Bestes geben, um unsere Referenzpunkte schneller zu finden als die anderen." Fernando Alonso

Für ihn und das Team sei der neue Kurs eine interessante Herausforderung, fuhr Alonso fort. Renault habe sich in den vergangenen Monaten speziell auf dieses Rennen vorbereitet. Da Valencia eine neue Strecke ist, könnten alle Fahrer zeigen, was sie drauf haben, "aber ich mache mir keine Illusionen, da ich davon ausgehe, dass alle Fahrer dort schnell sind. Wir müssen unser Bestes geben, um unsere Referenzpunkte schneller zu finden als die anderen - dann können wir für eine Überraschung sorgen."

Alonso ist ein Fan von Stadtkursen: "Sie sind immer eine interessante Herausforderung und der Speed, den man im Cockpit erlebt, ist unbeschreiblich. Ich werde mein Bestes geben, um gemeinsam mit den Ingenieuren das Set-Up des Autos zu verbessern, damit wir ein gutes Ergebnis holen können. Egal was passiert - bei diesem zweiten Grand Prix in Spanien werde ich mein Maximum geben."

Piquet will Training optimal nutzen

Auch Renault-Teamkollege Piquet war froh, sich mit weiteren Punkten auf dem Konto in die Sommerpause verabschiedet zu haben. "Es war wichtig für das Team und für mich und es war alles in allem ein sehr positives Wochenende", blickte er auf den Ungarn-Grand-Prix zurück. "Das Auto hat gut funktioniert, ich bin in den Trainings viele Runden gefahren, hatte das ganze Wochenende über eine gute Pace und habe mich wohl gefühlt. Es war schön, so ein Wochenende zu haben und ich hoffe, dass es für den Rest der Saison so weitergeht."

"Ich habe hart mit dem Team gearbeitet, um auf das Rennen optimal vorbereitet zu sein." Nelson Piquet jun.

Piquet musste in dieser Saison schon mehrere für ihn neue Kurse lernen, aber Valencia ist etwas anderes: "Diesmal haben alle Piloten die gleiche Ausgangslage und müssen die Strecke lernen. Es ist interessant, wenn es auf neue Kurse geht - das ist sowohl für die Fahrer als auch für die Teams eine extra Herausforderung. Ich habe hart mit dem Team gearbeitet, um auf das Rennen optimal vorbereitet zu sein. Ich werde versuchen, schnell die richtige Pace zu haben und jede Trainingsrunde maximal zu nutzen."

Als Stadtkurs sei Valencia sehr tückisch, aber auch interessant, fuhr der Brasilianer fort. "Es ist nie einfach, eine neue Strecke zu lernen, aber diesmal müssen das alle Teams und Fahrer tun. Ich bin gespannt, wer sich dort am schnellsten wohlfühlt."

Piquet hofft, in Valencia ein weiteres "solides Wochenende" zu haben: "Beginnend mit einem guten Trainingstag am Freitag, dann ein Qualifyingergebnis in den Top 10 und dann hoffe ich auf eine gute Rennpace und einen Zieleinlauf in den Punkten. So gehe ich dieses Rennen an. Nach der Sommerpause bin ich erholt und motiviert, einen tollen Saisonendspurt hinzulegen."

Rückblick: Renault beim Europäischen Grand Prix

17 Mal wurde der Große Preis von Europa bereits ausgetragen, und zwar in drei verschiedenen Ländern: England (auf zwei verschiedenen Kursen), Spanien und Deutschland. Bei 15 dieser Rennen war Renault dabei und holte insgesamt zwölf Podiumsplätze, darunter drei Siege und drei Doppelpodien.

Der Große Preis von Europa wurde erstmals 1983 ausgetragen, wo er im englischen Brands Hatch das vorletzte Rennen der Saison war. Alain Prost verpasste damals knapp den Titelgewinn. Für Renault war es auch die erste Saison als Motorenlieferant von Lotus. Renault-Power im Heck sorgte für die Pole von Lotus-Mann Elio de Angelis und für ein Doppelpodium mit Alain Prost auf Rang zwei und Nigel Mansell (Lotus) auf Rang drei - gewonnen hatte allerdings WM-Rivale Nelson Piquet im Brabham. Mansell verzeichnete damals die schnellste Rennrunde.

1984 wurde das Rennen auf dem neu umgebauten Nürburgring ausgetragen, aber für Renault-Motoren gab es keine Punkte. Sechs Autos mit Renault-Motor gingen an den Start - die Werksboliden, die Lotus' und die Ligiers. Nur die beiden Ligiers schafften es ins Ziel, auf den Plätzen sieben und zehn. 1985 kehrte das Rennen zurück nach Brands Hatch. Ayrton Senna fuhr damals im Lotus aufs Podium und war klar besser als die Piloten in den Werksautos von Renault. Acht Jahre lang gab es dann keinen Großen Preis von Europa mehr.

Jacques Villeneuve

Jacques Villeneuve holte 1997 mit Renault-Power den WM-Titel Zoom

Man befand sich mitten in der V10-Ära, als das Rennen wieder in den Kalender kam und in Donington Park ausgetragen wurde. Das britische Wetter verhinderte, dass viele Zuschauer da waren, aber die, die vor Ort waren, haben vielleicht eines der besten Rennen von Ayrton Senna erlebt. Bei wechselnden nassen und trockenen Bedingungen siegte er vor Damon Hill und Alain Prost in ihren Williams-Renault. Ein Jahr später (1994) wurde das Rennen in Jerez ausgetragen. Damon Hill wurde im Williams Zweiter hinter seinem WM-Rivalen Michael Schumacher.

1995 wurde wieder am Nürburgring gefahren - Schumacher siegte im Benetton-Renault nach einem sensationellen Manöver gegen Jean Alesi im Ferrari, mit dem sich der Deutsche in der zweiten Rennhälfte ein heißes Duell geliefert hatte. Auch 1996 wurde am Nürburgring gefahren - Jacques Villeneuve siegte im Williams-Renault. Ein Jahr später in Jerez wurde der Kanadier in Jerez zwar nur Dritter, doch er sicherte sich damit den Weltmeistertitel. Renault verabschiedete sich mit einem Höhepunkt aus der Formel 1.

2001 kehrten die Franzosen zurück in die Königsklasse - der Große Preis von Europa wurde seitdem immer auf dem Nürburgring ausgetragen. Seit 2002 kam das Renault-Team dabei immer in die Punkte: P5 für Jenson Button 2002; P4 für Fernando Alonso 2003, P4 und P5 für Jarno Trulli und Alonso 2004; ein Sieg für Alonso und ein sechster Platz für Giancarlo Fisichella 2005, P2 für Alonso und wieder P6 für Fisichella 2006 und P8 und damit ein Punkt 2007 für Heikki Kovalainen.