Alonso: Stimmung und Gefühl gut, aber...

Fernando Alonso reist mit dem Rückenwind des Barcelona-Siegs nach Monaco, doch die Qualifying-Schwäche des Ferrari könnte in Monaco fatal sein

(Motorsport-Total.com) - Gute Laune bei Fernando Alonso: "Das Gefühl und die Stimmung sind gut", sagt ein entspannter Ferrari-Pilot vor dem Großen Preis von Monaco, dem schesten Saisonrennen der Formel 1 2013. Der 31-Jährige hat allen Grund, gutgelaunt zu sein, reist er doch mit dem Hochgefühl des Sieges bei seinem Heimrennen in Barcelona an die Cote d'Azur. Wir wissen, dass wir ein konkurrenzfähiges Paket haben. Wir waren in Barcelona mit beiden Autos auf dem Podium", sagt Alonso im Vorfeld des Rennens.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Alonso geht das Rennwochenende in Monaco betont entspannt an Zoom

Allerdings weiß auch der Ferrari-Pilot, dass der Triumph von Barcelona in den winkligen Straßen des Fürstentums schnell wieder in Vergessenheit geraten kann. "Monaco ist eine einzigartige Strecke. Du benötigst eine ganz besondere Abstimmung und braucht beim Fahren viel Vertrauen", sagt Alonso über den Stadtkurs. Allerdings kam der zweimalige Weltmeister zuletzt in Monaco immer gut zurecht: "Ich stand hier in den vergangenen beiden Jahren auf dem Podium. Wir sollten also auch hier konkurrenzfähig sein und ein gutes Resultat erzielen", hofft der Spanier.

Da wäre nur ein Problem: Der Ferrari hat zwar bei den vergangenen Rennen gezeigt, dass er im Rennen das schnellste Auto ist, doch im Qualifying hinken die roten Renner hinter dem Tempo der Konkurrenz zurück. "Im Qualifying geht unser Auto nicht perfekt mit den Reifen um, das ist im Rennen wesentlich besser, wo wir konkurrenzfähiger sind", erklärt Teamkollege Felipe Massa. Allerdings erkennt der Brasilianer im Vergleich zum 2011 schon einen Aufwärtstrend: "Wir haben uns schon gesteigert. Im vergangenen Jahr war das Qualifying schlechter. Jetzt sind wir im Qualifying konkurrenzfähiger, allerdings noch nicht so sehr, wie wir es sein wollen", attestiert Massa.

Alonso warnt vor Mercedes

Doch nur einmal gelang mit Platz zwei von Massa in Malaysia einem Ferrari im Qualifying der Sprung in die erste Startreihe. In den Rennen konnten sich Massa und Alonso in der Regel verbessern, aber das wird in Monaco nicht ohne weiteres möglich sein. "Hier auf dieser Strecke ist das Qualifying umso wichtiger. Wenn du in keiner guten Position startest und im Rennen ein Auto vor dir hast, dass dein Tempo nicht fahren kann, verlierst du viel Zeit und möglicherweise die Chance, um den Sieg zu kämpfen", erläutert Massa.

Vor allem ein Team hat Alonso im Qualifying von Monaco besonders auf der Rechnung: "Wir erwarten, dass Mercedes sehr stark sein wird. Sie standen in den letzten drei Rennen auf der Pole-Position und werden auch hier stark sein. Im vergangenen Jahr wären sie mit Michael (Schumacher) auf die Pole-Position gefahren, hätte es nicht die Strafe gegeben", erinnert der Spanier.

"Wir wissen alle, wie schwierig hier das Überholen ist. Die Pole-Position wäre hier sehr wertvoll, aber wir dürfen unser Hauptziel nicht vergessen. Das ist die Meisterschaft. Das gilt für Hamilton und Rosberg nicht", sagt Alonso. Schon nach dem Rennen in Spanien hatte er gesagt, dass er liebend gerne bei allen weiteren Rennen Zweiter werden würde, wenn er im Gegenzug Weltmeister wird. Daher wird er im Rennen wohl keinen riskanten Angriff auf möglicherweise vor ihm fahrende Silberpfeile wagen: "Also wenn Mercedes ein Rennen gewinnen will, dann dieses", so der Spanier.


Fotos: Ferrari, Großer Preis von Monaco, Pre-Events


Ferrari wartet seit 2001 auf Monaco-Sieg

Kampflos hergeben will Alonso den Sieg aber nicht, den auf einen Monaco-Sieg warten er uns sein Team schon lange. Alonso bekam zuletzt 2007, damals noch von Fürst Rainer, den Siegerpokal überreicht. Der letzte Ferrari-Triumph liegt gar zwölf Jahre zurück. "Das ist eine große Motivation. Wir wollen die Meisterschaft gewinnen, aber Monaco ist ein besonderes Rennen", sagt Alonso.

"Es ist das wichtigste Rennen der gesamten Meisterschaft. Fast jeder in der Welt hat schon einmal vom Monaco-Grand-Prix gehört. Der Grand Prix in Monaco, das Indy 500 und Le Mans sind die drei Rennen, die jeder - ob Motorsportfan oder nicht - kennt", spricht der Spanier über die Faszination der Stadtrennens. Hinzu kommt: "Bei einem Sieg hätte ich hier mit drei verschiedenen Teams gewonnen", sagt Alonso, der 2006 mit Renault und 2007 mit McLaren in Monaco gewann.