Alonso: "Positiver Saisonstart" trotz zwei Sekunden Rückstand

Fernando Alonso ist auf dem Papier zufrieden mit seinem Start in die Saison 2018 - Vom reinen Speed her sieht er McLaren aktuell aber noch nicht in den Top 10

(Motorsport-Total.com) - Eigentlich wollte McLaren in der Formel-1-Saison 2018 um Podestplätze kämpfen und sich hinter Mercedes, Ferrari und Red Bull als vierte Kraft an der Spitze etablieren. Tatsächlich befindet man sich nach den ersten vier Rennen des Jahres in der Konstrukteurs-WM auf ebendiesem vierten Platz, doch vom reinen Speed her blieb die Truppe aus Woking bisher weit hinter den eigenen Erwartungen zurück.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Laut Fernando Alonso ist McLaren vor allem im Qualifying noch zu langsam Zoom

"Wir liegen zurück. Wir sind definitiv nicht in der Position, die wir erhofft und erwartet hatten", gesteht auch Fernando Alonso im Vorfeld des Europaauftakts in Barcelona. Es sei "schwierig zu sagen", wie groß Rückstand auf die Spitze in Sachen Speed genau ist. Alonso erinnert jedoch daran, dass man in allen vier Saisonrennen im Qualifying in Q2 gescheitert ist. "Wir sind noch nicht in den Top 10", gibt er sich daher selbstkritisch.

"Wir lagen 1,8 bis zwei Sekunden zurück", so der zweimalige Weltmeister. "Das ist meine Einschätzung. Ich weiß aber auch nicht, wie sehr sie (die anderen Teams; Anm. d. Red.) in Q2 gepusht haben", spielt er darauf an, dass die Spitze in Q2 teilweise noch Luft nach oben gehabt haben und den sogenannten Qualifyingmodus des Motors erst in Q3 aufgedreht haben könnte. Der Rückstand für McLaren wäre in diesem Fall sogar noch größer.

So fehlten Alonso in Bahrain am Ende von Q2 beispielsweise die besagten 1,8 Sekunden auf die Bestzeit von Sebastian Vettel (Ferrari). Zieht man aber die Pole-Zeit von Vettel aus Q3 heran, war der Spanier sogar mehr als 2,2 Sekunden langsamer. "Es hängt auch von der Strecke ab. In den ersten vier Rennen kam es stark auf die Leistung an", ergänzt Alonso in Anspielung auf den Renault-Motor.


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"Hier und in Monaco könnten wir ein anderes Bild sehen", hofft der 36-Jährige - für den es übrigens in gewisser Hinsicht trotzdem ein "sehr positiver Saisonstart" gewesen sei. "Es liegt noch ein weiter Weg vor uns", erklärt Alonso. "Andererseits reisten wir hier im Vorjahr mit null Punkten an. Dieses Jahr sind wir Sechster in der Fahrer- und Vierter in der Konstrukteurs-WM. In dieser Hinsicht war es also ein sehr guter Start."

"Wir sind das einzige Team, das mit beiden Autos alle vier Rennen beenden konnte", hebt Alonso die positiven Aspekte hervor und erklärt: "Wir haben in jedem Rennen gepunktet und sind in der Konstrukteurswertung Vierter. Vor drei Monaten haben wir hier getestet, und da haben wir die wenigsten Runden aller Teams absolviert. Wir hatten viele Probleme, und vor dem ersten Rennen in Australien machte uns die Zuverlässigkeit Sorgen."


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Daher sei er jetzt "ziemlich glücklich" mit der aktuellen Situation - zumindest auf dem Papier. Zusätzliches Selbstvertrauen durfte sich Alonso am Wochenende in Spa holen, wo er in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) gleich im ersten Rennen seinen ersten Sieg feiern konnte. Sein letzter Erfolg in der Formel 1 liegt währenddessen bereits fast exakt fünf Jahre zurück. 2013 triumphierte er in Barcelona letztmals in der Königsklasse.

An diesem Wochenende soll ein größeres Update für den MCL33 dabei helfen, McLaren näher an die Spitze zu bringen. Das Upgrade testete Alonso bereits im Simulator. Auf die Frage, was er sich von dem Paket erhoffe, antwortet der Spanier mit einem Lächeln lediglich: "Ein schnelleres Auto ..."

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