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  • 22.03.2016 13:45

  • von Dominik Sharaf

Alonso nach Horrorcrash: "Wie in riesiger Waschmaschine"

Leichte Schmerzen und noch mehr Lust auf Formel 1, um "sich lebendiger zu fühlen": Wie es Fernando Alonso 48 Stunden nach seinem Melbourne-Unfall geht

(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonso hat nach seinem schweren Unfall im Rahmen des Formel-1-Saisonauftaktes in Melbourne am vergangenen Sonntag mit leichten Schmerzen zu kämpfen. Das sagt der Spanier dem Radiosender 'Cadena Cope' am Dienstag. "Der Körper tut etwas weh - so als ob ich in einer gigantischen Waschmaschine gesteckt hätte", sagt der McLaren-Pilot, der äußerlich unversehrt ist. "Ich habe keine Wunden oder Schwellungen. Die vergangenen 24 Stunden waren relativ normal."

Die Schmerzen seien allen voran nach dem Aussteigen aus seinem völlig zerstörten Auto spürbar gewesen, fügt Alonso an. Seinen Albert-Park-Abflug mit einem seitlichen Einschlag in die Mauer, einem mehrfachen Überschlag und einem Aufprall an der Streckenbegrenzung erlebte er ganz bewusst: "Du bekommst alles mit", erinnert er sich und rekapituliert: "Ich sehe die Mauer hinten, spüre das Tempo und denke: 'Das wird ein ordentlicher Crash, hoffentlich werde ich nicht verletzt.'"

Alonso bekennt, zunächst Probleme mit der Orientierung gehabt zu haben: "Wenn das Auto zum Stillstand kommt, weiß man nicht genau, wo man ist", unterstreicht er. Die Schilderung seines Verhaltens während des Unfalls ist ein weiteres Argument für die geplante Einführung des Halo-Kopfschutzes: Noch während des Crashs hätte er instinktiv versucht, seinen Kopf zu schützen. "Man kauert sich etwas zusammen und versucht, sich klein zu machen", erinnert sich Alonso.

Auch wenn es nach dem Testcrash von Barcelona 2015 sein zweiter heftiger Unfall binnen eines knappen Jahres ist, will Alonso von einer Psychoblockade nichts wissen: "Alles geht so schnell. Entweder akzeptiert man es oder man bekommt es mit der Angst zu tun. Man denkt, dass einem nichts wirklich Schlimmes passieren könnte." Kurios: Die Schrecksekunden hätten seiner Freude an der Formel 1 keinen Abbruch getan, sondern sie noch weiter angefacht: "Wenn man das nächste Mal in das Auto steigt, genießt man es noch mehr. Es lässt einen sich noch lebendiger fühlen."