• 08.09.2006 19:07

Alonso: Müssen nur noch vor Ferrari ins Ziel kommen

Renaults Fernando Alonso sieht nach dem heutigen Tag die Konkurrenten von Ferrari noch als Favoriten für den Sonntag an, gibt sich aber optimistisch

(Motorsport-Total.com) - Beim heutigen 2. Freien Training in Monza landete der Weltmeister Fernando Alonso auf dem achten Rang. Der Spanier führt im Moment die Fahrerwertung mit zwölf Punkten Vorsprung auf Michael Schumacher an. Dieser relativ knappe Abstand bewirkt, dass die Weltmeisterschaft noch offen ist und die Entscheidung vielleicht erst beim letzten Rennen der Saison in Brasilien fallen wird. Dies erhöhe jedoch für ihn nicht den Druck, so Alonso.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso im 2. Freien Training am Freitagnachmittag

"Der Druck ist noch der gleiche wie beim zweiten oder dritten Rennen der Weltmeisterschaft. In jedem Rennen möchte man die anderen schlagen und die zehn Punkte holen. Jetzt kommt es nur nicht mehr darauf an, die Rennen zu gewinnen, jetzt müssen wir nur noch vor Ferrari ins Ziel kommen und die Meisterschaft gewinnen." Dass die Trainingssession am heutigen Freitag ihn nicht an die Spitze des Feldes getragen hat, kommentierte der Mann aus Oviedo folgendermaßen:#w1#

Der Sonntag als wichtigster Tag

"Am Freitag ist der Abstand immer größer", erklärte Alonso im Fahrerlager. "Wir konzentrieren uns mehr auf den Speed im Rennen, auf die richtige Bereifung für das Rennen und den richtigen Treibstoff. In der Türkei waren wir am Freitag auf Rang zwölf und am Sonntag sind wir vor Schumacher ins Ziel gekommen." Der Sonntag sei also für Renault der wichtigste Tag des Rennwochenendes.

"Wir sind unseren Berechnungen nach noch drei oder vier Zehntel hinter ihnen, doch vielleicht finden wir im Qualifying einen Ausweg." Gerade auf seine Reifen will sich Alonso dabei verlassen. "Die Reifen fühlen sich an wie bei den Tests, aber da hat sich die Strecke kontinuierlich verändert, so dass wir jeden Tag auf andere Reifen umsteigen mussten. Von Samstag auf Sonntag werden wir uns mit unseren Reifen immer wohler fühlen. Heute war der Grip schon gut, was mich sehr zuversichtlich macht."

"Sie sind hier die Favoriten"

Ob nun Renault oder Ferrari letztendlich im Königlichen Park die Nase vorn haben wird, muss sich noch zeigen. Das Ergebnis des Trainingslaufes bereitet Alonso dann doch etwas Kopfzerbrechen. "Sie sind hier die Favoriten, gerade nach den Trainingsrunden. Wir wissen nicht, ob wir sie schlagen können. Die schnelle Antwort wäre nein, aber wir arbeiten hart, genau wie wir es in der Türkei gemacht haben. Dort haben wir unser Auto Stück für Stück verbessert. Dadurch und mit ein bisschen Glück konnten wir es schaffen, also können wir es vielleicht auch hier schaffen."

Befragt, ob die Gerüchte um ein mögliches Karriereende Michael Schumachers nach Ablauf der Saison die Fahrer ablenken würde, antwortete der 25-Jährige mit einem ja. "Es bedeutet Stress für uns alle, denn wir reden nur noch darüber und nicht mehr über das Rennen. Wir versuchen alle, damit klar zu kommen und uns auf das Fahren zu konzentrieren." Alonso sagte, er glaube nicht, dass der Ferrari-Pilot als starker Gegner fehlen wird, wenn er sich tatsächlich für den Rückzug entschieden haben sollte.

"Es werden neue Fahrer einsteigen, die genau so motiviert und fähig sind wie er. Wir werden ihn schon vermissen, aber die Neuen, die nachkommen erden, werden ihn vergessen." Dafür hätte der Titelaspirant gerne ein Auto, das mit dem seines Konkurrenten vergleichbar ist. "Man möchte immer ein Auto haben, das dem des größten Rivalen ähnelt. Aber so ist das in der Formel 1, die Autos unterscheiden sich stark. Das kommt einem manchmal zugute und manchmal nicht."