Alonso: "Ich würde nicht mehr fahren wollen"
Fernando Alonso unterstützt die Linie von Ferrari im Tauziehen um das zukünftige Formel-1-Reglement: "Nicht sicher, ob es mein letzter Monaco-Auftritt wird"
(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonso hat zwischen den Rennwochenden in Barcelona und Monaco kaum Ruhe finden können. Nach eigener Aussage war die Zeit von großen Sorgen über die Zukunft der Königsklasse bestimmt. "Das ist sehr beunruhigend", erklärte der Spanier, dessen aktueller Arbeitgeber Renault ebenso einen Ausstieg angedroht hat wie sein möglicher zukünftiger Rennstall Ferrari. Beide Teams fordern eine neuerliche Anpassung des Reglements für 2010.

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Auch Fernando Alonso droht mit einem Abschied aus der Formel 1
"Ich habe versucht, etwas abzuschalten und mich eher auf meinen Job zu konzentrieren", beschrieb Alonso bei seiner Ankunft in Monaco gegenüber 'Autosport'. Doch sei es ihm nicht gelungen: "Natürlich werde ich mich hier am Wochenende voll auf den Sport konzentrieren, aber unter der Woche konnte ich einfach nicht zur Ruhe kommen, weil es einfach nicht sicher ist, ob es vielleicht mein letzter Monaco-Auftritt werden könnte."#w1#
Alonso verfolgt im Streit um das oft kritisierte zweigleisige Reglement samt freiwilliger Budgetobergrenze eine ähnlich harte Linie wie Ferrari. "Wenn die großen Hersteller die Formel 1 verlassen, dann möchte ich nicht mit diesen kleinen Teams fahren. Dann ist das keine Formel 1 mehr. Es gibt ja auch viele andere Rennserien", drohte der Spanier, der meinte, dass er auch die Position einiger anderer Piloten vertreten könne.
"Niemand erkennt, wie sehr wir das Image unseres Sports gerade zerstören. Das ist doch komisch", so der Doppelweltmeister. "In den vergangenen zwei Monaten ist das Image stark beschädigt worden. Drei oder vier neue Teams zu bekommen und gleichzeitig sieben große Hersteller zu verdrängen, das verstehe ich einfach nicht. Man verliert nicht nur die Werke, sondern auch die zehn weltbesten Piloten. Die Formel 1 würde nicht mehr interessant sein."
Ähnlich wie Ferrari-Boss Luca di Montezemolo und dessen Rennleiter Stefano Domenicali wird auch Alonso seine Fühler ein wenig in Richtung Le Mans ausstrecken. Der Spanier hat sich als Gast beim berühmten Langstreckenklassiker im Juni angekündigt. Mehrfach hatte Alonso betont, dass ihn das 24-Stunden-Rennen durchaus reize. "Ich hoffe natürlich auf mehr als nur ein Rennen pro Jahr", so der Renault-Pilot, "aber ich bin 27 Jahre alt, zweifacher Weltmeister und möchte gern noch in anderen Serien und Kategorien siegen."

