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  • 18.12.2005 17:56

  • von Fabian Hust

Alonso: "Ich war ziemlich aufgeregt"

Fernando Alonso über seinen unterbrochenen Urlaub für einen Testtag, die Versuche mit dem simulierten V8 und die Aussicht auf 2006

(Motorsport-Total.com) - Nur für einen Testtag hat Fernando Alonso seinen wohl verdienten Winterurlaub nach dem Saisonende in China unterbrochen, um einen Tag zu testen. Die Versuche dienten in erster Linie dazu, dem Weltmeister ein Gefühl dafür zu geben, was ihm beim R26-Boliden mit dem RS26-V8-Motor im Heck erwarten wird, auch wenn die Franzosen bisher nur mit dem V10-Motor aus diesem Jahr testeten und zwei Zylinder abschalteten, um die Leistung der Achtzylinder-Motoren zu simulieren.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso war vor seiner ersten Runde etwas aufgeregt

"Das Auto verfügt über weniger Leistung, das ist die erste Sache, die du spürst", so der 24-Jährige. "Aber das ist für alle gleich, wir müssen uns daran gewöhnen und damit leben. Wir sind auf den Geraden nicht mehr so schnell und man fühlt die fehlende Leistung beim Beschleunigen. Der Abtrieb ist aber ähnlich, in den Kurven ist es also ähnlich wie 2005. Mit unserer V8-Simulation sehen die Zeiten gut aus und ich weiß, dass die Ingenieure hart arbeiten, ich bin aus diesem Grund optimistisch, was das neue Auto angeht."#w1#

"Ich habe ein paar Kommentare von Fahrern gehört, die sagen, dass es zu einfach zu fahren ist oder dass man für die Leistung zu viel Haftung hat, dem stimme ich aber nicht zu", fährt der Rennfahrer aus Oviedo fort. "Wenn man am Limit fährt, dann ist es immer gleich, immer schwierig. Da ist es egal, ob du in einem Formel-3-Auto oder einem Formel-1-Auto mit V10- oder V8-Motor sitzt. Wichtig ist, dass man am Limit fährt, und wenn man sich an diesem befindet, ist es nie einfach."

"Wenn man am Limit fährt, dann ist es immer gleich, immer schwierig." Fernando Alonso

Darüber, dass das Weltmeisterteam bisher den V8-Motor auf der Strecke noch nicht ausprobiert hat, macht sich Alonso keine Sorgen: "Wie bei allem müssen wir einmal abwarten, ich bin aber zuversichtlich. Wir haben das ja mit dem R25 ebenso gemacht: wir warteten mit der ersten Ausfahrt bis nach Weihnachten und er war sofort gut."

Fernando Alonso (Renault R25)

Für Fernando Alonso stand nur ein Testtag auf dem Programm Zoom

"Das Team arbeitet auf dem Prüfstand hart, um den Motor fertig zu bekommen, ich bin aus diesem Grund zuversichtlich, dass uns dies in diesem Jahr wieder gelingen wird. Ich denke, dass das Chassis gut zu fahren sein wird, und wenn der Motor auch zuverlässig sein wird, dann glaube ich, können wir erneut konkurrenzfähig sein."

Im letzten Jahr fuhr Alonso gar nicht vor Weihnachten - warum dieses Mal? "Nun, ich hätte es vorgezogen, die Ferien fortzusetzen, aber das Team sagte mir, dass ich kommen und testen muss! Wir wollten einen Tag absolvieren, um die Auswirkung der Motorenänderung zu verstehen, sodass ich für das neue Auto im Januar gerüstet bin. Und um die Wahrheit zu sagen, war ich an jenem Morgen ziemlich aufgeregt, wieder in das Auto zu steigen und die ersten Runden zu fahren. Das war ein gutes Gefühl."

"Ich hätte es vorgezogen, die Ferien fortzusetzen." Fernando Alonso

Vorletzten Freitag erhielt Fernando Alonso in Monaco seinen WM-Pokal überreicht, und dieser Moment hat "Nano" natürlich gut gefallen: "Das war jener Pokal, der wirklich von Bedeutung ist. Als ich wieder zu Hause in England war, da glaubte und verstand ich mit jedem Tag mehr, dass ich Champion bin."

Fernando Alonso

Fernando Alonso zeigte sich bei dem Test ganz auf Winter getrimmt... Zoom

Im Hinblick auf das kommende Jahr gibt sich Alonso gelassen, schließlich hat er den WM-Titel erreicht. Er fühle sich aus diesem Grund unter weniger Druck stehend als in diesem Jahr, als er noch ein Talent war, das vielleicht eines Tages Weltmeister werden kann: "Nun habe ich nichts, was ich auf diesem Niveau beweisen muss. Natürlich möchte ich es aber dennoch erneut schaffen. Ich liebe den Wettbewerb und darauf warte ich im Hinblick auf das kommende Jahr."