• 11.09.2003 18:18

Alonso: "Ich fühle mich genauso wie immer"

Der Spanier spricht über seinen Sieg in Ungarn, die Chancen in den kommenden Rennen und den Einsatz von Einheitsreifen

(Motorsport-Total.com) - Frage: "In der letzten Woche habt ihr hier getestet. Kannst du deinen Eindruck vom Verlauf der Testfahrten erklären, wie es gelaufen ist und woran ihr gearbeitet habt?"
Fernando Alonso: "Wir haben ein paar Reifentests durchgeführt und uns etwas auf die Fahrzeugabstimmung konzentriert. Ich denke, dass wir ein paar gute Änderungen, wie es Jarno schon angesprochen hat, gefunden haben. Für uns sollte das ein gutes Wochenende werden, wenngleich viel härter als in Ungarn, denn der Kurs ist für uns schwierig, doch momentan läuft alles ziemlich gut."

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso (Renault)

Alonso hält nichts von der Einführung von Einheitsreifen

Frage: "Fernando, die letzten drei Wochen nach deinem Sieg in Ungarn sind bestimmt großartig gewesen. Wie fiel die Reaktion auf deinen Erfolg zu Hause aus, insbesondere wie hat man in Spanien reagiert?"
Alonso: "Nun ja, ich denke, dass es für die Spanier eine ziemlich große Überraschung war. In den letzten Jahren haben sich nicht viele Leute in meiner Heimat für die Formel 1 interessiert, doch jetzt nimmt das Interesse zu. Ich bin im Anschluss an den Sieg nach England gegangen und war nur am Dienstag in Spanien. Ich habe dort nur einen Tag verbracht, jedoch konnte ich die Unterstützung von den spanischen Fans förmlich spüren und ich denke, dass mein Sieg ein großer Moment für den spanischen Sport gewesen ist."

Frage: "Du könntest in den kommenden Rennen durchaus noch die Weltmeisterschaft durcheinander wirbeln. Wie denkst du darüber?"
Alonso: "Keine Ahnung. In diesem Rennen hier wird das wohl nicht passieren, doch vielleicht in Suzuka. Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir dort in konkurrenzfähiger Verfassung ankommen werden und vielleicht befinden wir uns ja dann in der Mitte von allen die um den Titel kämpfen. Ich hoffe, dass ich niemanden in die Quere komme. Jeder weiß, dass der Renault-Bolide auf einigen Strecken so konkurrenzfähig wie der Williams, McLaren und Ferrari sein kann. Vielleicht wird es aber etwas interessanter für die Zuschauer sein wenn Jarno und ich miteinander kämpfen."

Frage: "Fernando, werden an deinen Manager jetzt öfter Interviewanfragen gerichtet und wirst du jetzt mehr persönliches Sponsoring erfahren?"
Alonso: "Ich glaube, dass aus Spanien jede Menge Interviewanfragen kommen und es auch größeres Interesse von persönlichen Sponsoren gibt, doch ehrlich gesagt ist das ja nicht meine Aufgabe. Ich versuche meine Arbeit auf der Strecke zu erledigen und außerhalb gibt es ein größeres Interesse in Spanien. Ich hoffe, dass in naher Zukunft mehr spanische Sponsoren in die Formel 1 kommen."

Frage: "Dein Manager ist Adrian Campos. Arbeitet dein Vater auch mit ihm zusammen?"
Alonso: "Nein, er arbeitet nicht mit meinem Manager. Mein Vater ist immer bei mir, weil er die Rennen genießt und ich es bevorzuge im Flugzeug jemanden bei mir zu haben mit dem ich zusammen sein will."

Frage: "Es heißt, dass ein Sieg einen Fahrer verändert und mehr Selbstvertrauen mit sich bringt. Kannst du das bestätigen?"
Alonso: "Ich fühle mich genauso wie immer und habe nicht mehr Selbstvertrauen als vorher. Ich hatte schon vor dem Sieg genug Selbstvertrauen. Der Sieg kam nur in einem unerwarteten Moment, denn 2003 hatten weder das Team noch ich mit dem Gewinn eines Rennens gerechnet. Ich bin sehr überrascht, sehr glücklich und ich habe noch immer gleichviel Selbstvertrauen. Es hat sich dadurch nichts verändert."

Frage: "Wenn die Reifen gut funktionieren ist das großartig, doch wenn dem nicht so ist, ist es nicht so toll. Würdest du es bevorzugen wenn es in der Formel 1 Einheitsreifen und somit einen Reifentyp für alle Teams geben würde?"
Alonso: "Ich denke, dass es gut ist wie es im Moment ist, also mit zwei Herstellern. Sie arbeiten hart und ihre Teams arbeiten hart, um den besten Reifen zu haben. In den letzten zwei oder drei Jahren wurde mit verschiedenen Reifen gewonnen und ich freue mich darüber, dass das so bleiben wird."