Alonso: "Ferrari zu 100 Prozent vorbereitet"

Fernando Alonso sieht Ferrari nach Abschluss der Testfahrten stark aufgestellt - Trotzdem muss das hohe Entwicklungstempo beibehalten werden

(Motorsport-Total.com) - Am letzten Tag der Testfahrten in Barcelona hatte Fernando Alonso nicht viel zu tun. Aufgrund des starken Regens fuhr der Ferrari-Pilot lediglich einige Installationsrunden. "Bei diesen Bedingungen konnte man nichts Nützliches lernen. An einem Rennwochenende hätte es eine rote Flagge gegeben", spricht der Spanier die überflutete Strecke an.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Am verregneten letzten Testtag drehte Fernando Alonso nur wenige Runden

Trotz des ausgefallenen Testtages zählt Ferrari zum Favoritenkreis für das erste Rennen in Melbourne. Speziell die Zuverlässigkeit des 150° Italia ist gut. Nur Sauber fuhr in Spanien mehr Kilometer als das Traditionsteam aus Italien. "Ich bin mit den Wintertests sehr zufrieden", zieht Alonso Bilanz. "Wir sind jeden Tag ungefähr 100 Runden gefahren. Das zeigt die gute Zuverlässigkeit, die bei einem neuen Auto hohe Priorität hat."

"Trotzdem müssen wir abwarten, wie sich die Reifen bei höheren Temperaturen in Australien und Malaysia verhalten. Beim Abu-Dhabi-Test im vergangenen November war die Situation anders als jetzt in Spanien. Wir müssen aber ein Rennen abwarten, bevor wir mehr wissen." Durch den hohen Verschleiß der Pirelli-Reifen wird es mehr Boxenstopps geben.

"Wir werden sicher andere Rennen als 2010 sehen. Im Vorjahr stand die Strategie bereits am Beginn des Wochenendes fest. Nun wird sich viel darum drehen, ob man zwei, drei oder vier Boxenstopps macht. Man muss flexibel sein und auf die gegebene Situation reagieren. Vielleicht ist es manchmal besser, wenn man etwas weniger Runden fährt und dafür das Optimum aus den Reifen herausholt. Oder man macht einen Stopp weniger. Das hängt von der Strecke und dem Rennverlauf ab."

"Am Freitag haben wir eine gute Rennsimulation absolviert. Dabei haben wir bei den vier Stopps zwischen zwei Mischungen gewechselt. Wir werden sehen, was in Melbourne passieren wird." In Australien beginnt für Alonso die Mission Titelgewinn, die im vergangenen Jahr knapp gescheitert ist.

Wie das genaue Kräfteverhältnis aussieht, wird sich erstmals im Albert Park zeigen. "Wir reisen zu 100 Prozent vorbereitet nach Melbourne. Ob das für den Sieg ausreicht, werden wir erst dort sehen. Ich bin zuversichtlich. Wir sind in guter Form und wollen gewinnen. Sollte das nicht klappen, dann wäre das kein Desaster. Im Sport geht es nicht nur um Sieg und Niederlage."

"Sollten wir gewinnen, dann wäre das fantastisch. Wenn nicht, dann werden wir es im nächsten Jahr wieder versuchen. Wir müssen definitiv die Entwicklung vorantreiben. Hoffentlich werden wir im Albert Park die nächsten Updates haben, speziell beim Frontflügel, wo wir noch etwas Performance finden können."

Noch vor den ersten Testfahrten hat Alonso Rekordweltmeister Michael Schumacher als den Fahrer genannt, den es zu schlagen gilt. Nach der Testbestzeit des Mercedes-Piloten könnte diese Prophezeiung eintreffen. "Ich habe gar nicht daran gedacht, was ich in Madonna di Campiglio gesagt habe", sagt der zweifache Champion in Barcelona dazu.


Fotos: Ferrari, Testfahrten in Barcelona


"Mercedes hat einen großen Schritt vorwärts gemacht und sie zählen in Melbourne zu den Mitfavoriten. Mit einem schnellen Auto ist Michael sofort konkurrenzfähig. Das ist keine Überraschung, denn ich glaube Red Bull, McLaren, Mercedes, Renault und vielleicht Williams, können neben uns in den ersten Rennen um den Sieg fahren."

"Anschließend werden wir ein realistischeres Bild bekommen und nur ein kleinerer Kreis aus diesen Teams wird um die WM kämpfen. Hoffentlich sind wir ein Teil davon. Ich glaube nicht, dass es für unsere Arbeit einen großen Unterschied ausmacht, ob wir vor oder hinter Red Bull liegen, die vielleicht die Favoriten sind."

"Wenn man zurückliegt, muss man seine Anstrengungen erhöhen. Liegt man vorne, muss man ebenfalls hart arbeiten, um den Vorsprung zu halten. So funktioniert die Formel 1. Man will natürlich das schnellste Auto im Feld haben. Zu bestimmten Momenten können andere Elemente eine Rolle spielen, aber langfristig gewinnt das schnellste Paket."