Alonso: "Ferrari hat die Werte, die ich auch habe"
Fernando Alonso hat in der Saison 2010 die Emotionen erlebt, die den Mythos-Ferrari ausmachen - Trotzdem wacht der Spanier jeden Tag mit einem Lächeln auf
(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonso hat in seinem ersten Ferrari-Jahr gleich die Höhen und Tiefen erlebt, die zu der Traditionsmarke einfach dazu gehören. Gleich das erste Rennen in Bahrain konnte der Spanier gewinnen, doch die Roten waren technisch zu diesem Zeitpunkt nicht mehr ganz auf der Höhe. McLaren hatte den revolutionären F-Schacht entwickelt und Red Bull setzte auf den angeblasenen Diffusor. Beide Entwicklungen sind an den Technikern in Maranello vorbeigegangen und es dauerte lange, bis Ferrari nachgerüstet hat.

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Der Spanier Fernando Alonso hat mit Ferrari sein Traumteam gefunden
Als die Teile perfekt funktionierten, war Alonso wieder vorne dabei, obwohl der Sieg in Hockenheim einigen Wirbel über Teamorder ausgelöst hat. Trotzdem ließ sich der zweifache Weltmeister nicht beirren und siegte noch dreimal, darunter auch beim prestigeträchtigen Rennen in Monza. Ferrari war ganz oben und reiste zum Saisonfinale mit einem Punktevorsprung an, um ihn durch einen taktischen Fehler zu verlieren. Ferrari war am Boden zerstört.
Alonso fühlt sich trotzdem bei Ferrari wohl. Oft hat er während der Saison betont, welche Ehre es ist, für das springende Pferd zu fahren. Auch mit etwas Abstand zum verlorenen Finale zieht der Vizeweltmeister eine positive Bilanz, denn im zweiten Jahr kann die Kombination Alonso-Ferrari nur stärker werden, wenn aus den Erfahrungen gelernt wird.
"Wir sind Ferrari und müssen jedes Jahr um die WM kämpfen. Im nächsten Jahr wird das nicht anders sein und wir werden wieder bis zum letzten Rennen kämpfen. Platz zwei war trotzdem sehr gut, denn wir können viel Positives mitnehmen", wird Alonso von 'Autosport' zitiert.
"Ich wache jeden Morgen mit einem Lächeln auf", ist der 29-Jährige motiviert. "Ich habe bei Ferrari all die Werte gefunden, die ich auch habe, nämlich die Entschlossenheit, den Professionalismus und ein freundliches Team, das obendrein noch glücklich ist. Wir haben nie aufgegeben. Das zeigt wie professionell sie sind und arbeiten."
"Diese Philosophie und diese Herangehensweise an eine WM oder ein Wochenende habe ich in meiner Karriere nie zuvor erlebt", vergleicht Alonso seine Zeit bei Renault und McLaren. "Wie gesagt, ich wache jeden Tag auf und blicke mit einem Lächeln in den Spiegel, denn ich bin Teil dieses Teams."
Der fünffache Saisonsieger hat den Mythos Ferrari, an dem andere Fahrer schon gescheitert sind, rasch begriffen: "Es ist kein normales Formel-1-Team. Es ist viel mehr als das. Es ist eine Philosophie. Für manche Menschen ist es eine Lebenseinstellung und für die italienischen Fans ist es eine Religion. Trotzdem war es eine Überraschung für mich, wie groß Ferrari wirklich ist. Man weiß, dass man mit der Ankunft bei Ferrari eine andere Welt betritt, aber es ist mehr als das."
¿pbvin|512|3286|ferrari|0|1pb¿Ferrari ist das erfolgreichste Team in der Formel-1-Geschichte. Alonso verfügt im Vergleich mit den Youngstern Sebastian Vettel und Lewis Hamilton am meisten Erfahrung, die er auch nach Maranello mitgebracht hat. Trotzdem geht der Entwicklungsprozess immer weiter. "Das Auto zu fahren ist meine Mission, mein Job. Ich bin mir sicher, dass ich Dinge bei Ferrari gelernt habe, wie ich ein Wochenende angehen muss, auch in Bezug auf die Strategie, die Abstimmung und die Entwicklung des Autos. Das war neu für mich."
"Ich habe in der Vergangenheit sicher viel gelernt. Mit meiner Erfahrung habe ich auch etwas eingebracht, wovon sie vielleicht Notizen gemacht haben und es ihnen weitergeholfen hat. All die Informationen der Vergangenheit und die Erfahrungen sind nützlich für eine neue Zukunft."

