• 15.06.2007 10:39

  • von Fabian Hust

Alonso: Die Kommentare waren "ziemlich normal"

Der McLaren-Mercedes-Pilot über seine Aussage, er fühle sich im Team nicht 100-prozentig wohl, seine aktuellen Probleme und den Kampf um den WM-Titel

(Motorsport-Total.com) - Wenn zwei außergewöhnliche Fahrer für ein Team an den Start gehen, dann sind ein paar Spannungen nicht zu vermeiden. Da ist zum einen Fernando Alonso, der mit der Nummer 1 auf dem Auto als zweimaliger Formel-1-Weltmeister natürlich auch für seinen neuen Arbeitgeber McLaren-Mercedes den WM-Titel einfahren möchte. Auf der anderen Seite ist da Lewis Hamilton, der sich als junger Kerl nicht hinter dem Spanier einordnet sondern sein eigenes Ding macht - und das mehr als nur gut.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Weltmeister Fernando Alonso am Donnerstag in Indianapolis

In den vergangenen Wochen war nach dem "Stallorder-Rennen" in Monte Carlo die Rede davon, dass das Team Fernando Alonso bevorteilt, und - als hätte es der Spanier geahnt -, hieß es nach dem Großen Preis von Kanada plötzlich, dass Lewis Hamilton als "Zieh-Sohn" von McLaren-Mercedes vom Team bevorzugt behandelt wird.#w1#

Dass Alonso anschließend in einem Radio-Interview erklärte, dass er sich von Anfang an im Team nicht 100-prozentig wohl gefühlt habe und das Gefühl hat, dass Hamilton vom Team mehr Unterstützung genießt, half da nicht wirklich.

Doch in den Augen des Rennfahrers aus Oviedo ist es normal, dass er sich noch nicht komplett wohl fühlt, schließlich sei er neu im Team. Der 25-Jährige geht davon aus, dass sich die Situation im Verlauf der kommenden Wochen bessern wird: "Ich bin glücklich, glücklich mit allem", machte Alonso am Donnerstag in Indianapolis beim Gespräch mit den Medien eine Kehrtwende. "Mein Leben ist fantastisch, das gilt auch für jenes mit dem Team."

Die Kommentare, die aus Spanien ihren Weg bis in die USA fanden, seien "ziemlich normal": "Ich habe gesagt, dass ich mich im Team nicht völlig wohl fühle und diese Position verstehe ich absolut. Aber es gibt keine Beschwerden", so Alonso, der der Meinung ist, dass sowohl er als auch das Team daran arbeiten müssen, dass er sich im Team wohler fühlt.

Es sei für ihn "eine große Veränderung" gewesen, von Renault zu den "Chrompfeilen" zu wechseln und man müsse nicht nur den Umgang mit den Reifen und das Auto an seine Bedürfnisse anpassen: "Es ist ein komplett neues Team mit einer neuen Herangehensweise an die Rennen und auch einer neuen Philosophie. Es ist manchmal nicht einfach, sich an die Dinge in sehr kurzer Zeit zu gewöhnen."

Alonso ist nicht nur zuversichtlich, dass man die Probleme sukzessive beheben kann, er ist auch überzeugt davon, dass seine Chancen, den WM-Titel zu gewinnen, sogar größer sind als in den vergangenen zwei Jahren."

"Ich bin 100-prozentig zuversichtlich, dass ich es schaffen kann, denn ich habe ein fantastisches Auto und auch ein fantastisches Team hinter mir stehen. Ich habe mehr Chancen als in den Jahren zuvor, da ich da 2005 gegen einen sehr starken McLaren und vergangenes Jahr gegen Schumacher kämpfen musste."

Fernando Alonso erwartet aber auch in diesem Jahr eine "ziemlich harte Weltmeisterschaft", auch wenn im Moment viel dafür spricht, dass der Kampf auf ein Teamduell herauslaufen wird. Der Spanier glaubt aber nicht, dass man Ferrari abschreiben darf: "Ferrari und McLaren haben bisher alle Rennen der Saison dominiert."

Allerdings habe man nun angefangen, einen Vorsprung auf Ferrari herauszufahren: "Wenn das drei oder vier Rennen so weitergeht, dann wird der vierte Kerl womöglich Probleme bekommen." Das könne sich dann so fortsetzen, bis der Kampf um den Titel zu einem Zweikampf wird: "Im Moment denke ich jedoch, dass alle vier Fahrer noch eine große Chance haben."