• 26.04.2008 20:11

Alonso: "Der Job ist beinahe erledigt"

Der Spanier zeigt sich in der Pressekonferenz überwältigt von der Leistung seines Autos in der Qualifikation, warnt aber vor allzu viel Euphorie.

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Kannst du beschreiben, wie sich das Auto im Vergleich zu den ersten drei Rennen anfühlt?"
Fernando Alonso: "Das Auto fühlt sich besser an. Ich bin mit dem Auto glücklicher. Wir haben ohne Zweifel einen Schritt nach vorn gemacht. Wir sehen im Auto eine große Verbesserung. Meiner Meinung nach war das gesamte Wochenende für alle schwierig, aufgrund der Streckenbedingungen. Wir haben versucht, unter diesen Bedingungen eine gute Balance zu finden. Wir haben ein besseres Auto, als wir es gestern hatten. Der zweite Platz von heute ist mehr, als wir für das gesamte Wochenende erwartet hatten, der Job ist also beinahe erledigt."

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso feierte den zweiten Rang wie eine Pole Position

Frage: "Wie ist es zu diesem Ergebnis gekommen?"
Alonso: "Wir haben es geschafft, beide Autos in den dritten Qualifying-Teil zu bekommen. Dies bedeutet, dass die Leistung des Teams besser war als in den ersten drei Rennen, und vielleicht sogar besser, als wir dies erwartet hatten. Wir wussten zwar, dass wir einen großen Schritt nach vorn gemacht haben, aber in allen drei Qualifying-Einheiten in den Top 10 zu sein, ist schön. Das haben alle toll gemacht, denn dies ist eine große Leistung aller im Team."#w1#

Frage: "Und dir haben 115.000 Leute zu gejubelt..."
Alonso: "Ja, das ist mit Sicherheit ein paar Zehntelsekunden wert."

Frage: "Hast du gespürt, dass die Modifikationen einen Unterschied ausgemacht haben?"
Alonso: "Ja, absolut. Das haben wir aber beim Test mehr gespürt, denn dort herrschten bessere Bedingungen zum Testen, und wir waren in der Lage, die neuen Teile mit den alten zu vergleichen. Wir haben ein sehr klares Ergebnis gesehen, dass das Auto besser und leichter zu fahren ist und in Bezug auf die Leistung schneller wurde."

"Ich bin mir sicher, dass die anderen sogar noch mehr Probleme haben als wir." Fernando Alonso

"An diesem Wochenende hatten wir ein paar Schwierigkeiten, das Auto abzustimmen, da die Strecke für alle langsamer gewesen zu sein schien. Aber in Bezug auf die Balance wahren wir gestern nicht extrem glücklich, aus diesem Grund haben wir heute ein paar Veränderungen vorgenommen. Wir sind noch nicht völlig glücklich, aber ich bin mir sicher, dass die anderen sogar noch mehr Probleme haben als wir, das scheint jedenfalls der Fall zu sein."

Frage: "Wir haben heute starken Wind ausgemacht. Machte die neue Abdeckung des Motors unter diesen Bedingungen einen Unterschied aus?"
Alonso: "Mit dieser Motor-Abdeckung können wir zum America's Cup gehen! Heute war es windig, das hat vielleicht auch geholfen."

Frage: "Gestern hast du im spanischen Fernsehen gesagt, dass du hier im besten Fall Siebter werden kannst, falls niemand von Ferrari, McLaren oder BMW ein Problem hat. Nun scheinst du über deine Leistung überrascht zu sein. Was kannst du deinen Fans in Barcelona versprechen?"
Alonso: "Dasselbe. Ich denke, dass der siebte Rang für morgen das Ziel ist. Ich denke, dass das Ergebnis gut ist, aber wir müssen ruhig bleiben und wissen, dass wir nicht bei jedem Rennen größere Schritte machen können."

"Wir sind extrem glücklich, wie das Wochenende bisher verlaufen ist, aber wir können nicht zu den Fans sagen, dass wir auf dem Podium stehen werden. Denn wir wissen, dass dies etwas optimistisch wäre, denn wenn wir uns den ersten und den zweiten Qualifying-Teil anschauen, dann waren wir im zweiten Qualifying-Teil nach zwei Versuchen Vierter, nach zwei neuen Reifen-Sätzen."

"Mit dem ersten Versuch wären wir ungefähr Achter oder Neunter gewesen. Ich denke, dass wir uns noch dort befinden. Der dritte Qualifying-Teil verlief extrem gut, denn es gibt viele Gründe, warum wir in den dritten Qualifying-Teil gekommen sind. Wir müssen den morgigen Tag abwarten."

"In den ersten beiden Rennen wäre es unmöglich gewesen, im zweiten Qualifying-Teil Vierter zu werden." Fernando Alonso

Frage: "Du hast gesagt, dass du keinen allzu großen Vorteil hast, wenn du dir die Strategien anschaust. Bedeutet dies, dass du mit wenig Benzin losfährst, und ist dies der Grund, warum du so weit vorn stehst?"
Alonso: "Nein, das werden wir morgen sehen. Ich denke, dass man nie wissen kann. Meiner Meinung nach haben wir unsere optimale Strategie eingesetzt, und das Resultat ist vielleicht besser, als wir dies erwartet hatten, als wir die Strategie planten. Lasst uns nun also aus dem großartigen Ergebnis heute einen Vorteil ziehen. Man weiß nie, wie viel Benzin die anderen haben, aber das Auto ist besser, wir sind glücklich und wir sind zuversichtlicher. Wie ich schon gesagt habe, wäre es in den ersten beiden Rennen unmöglich gewesen, im zweiten Qualifying-Teil Vierter zu werden. Heute waren wir Vierter, das war viel besser."

Frage: "Denkst du, dass dieses großartige Ergebnis eine Ausnahme ist, oder ist es vielleicht ein Meilenstein für die kommenden Rennen?"
Alonso: "Hoffentlich ist es die Richtung, in die wir von nun an gehen werden. Vielleicht ist die erste Reihe erneut etwas optimistisch, zu denken, dass wir in die Türkei gehen und dort zwischen den beiden Ferrari stehen. Das ist etwas zu schwierig, das wissen wir. Aber der erste Schritt ist es, im dritten Qualifying-Durchgang zu sein, etwas mehr Vorsprung zu haben und entspannter zu sein. Heute haben wir dies mit beiden Autos geschafft. Wir haben den ersten Schritt getan."

"Der nächste wird es sein, in den Top 5 zu sein, der nächste, auf dem Podium zu stehen. Dies ist das Programm für die gesamte Saison. Es scheint so zu sein, als hätten wir den ersten Schritt getan. Die anderen beiden Schritte werden sogar noch härter sein, aber das Team strengt sich wahnsinnig an, um dies zu erreichen. Und ich habe volles Vertrauen in das Team."

"Es ist nun anderthalb Jahre oder beinahe zwei Jahre her, dass sie in der ersten Reihe standen." Fernando Alonso

Frage: "Macht dich dieser Schritt zuversichtlicher im Hinblick auf das kommende Jahr, falls du bei Renault bleibst?"
Alonso: "Ja, mit Sicherheit optimistischer. Als ich das Rennen in Bahrain beendete, da war ich mit dem zehnten Platz nicht sehr glücklich und kämpfte mit einem schwierigen Auto, war das gesamte Wochenende über nicht konkurrenzfähig, nicht einmal im Rennen. Was ich möchte, ist das Ergebnis morgen. Wir haben dieses Wochenende eine weitere gute Leistung der Renault-Autos gesehen, ich werde beim kommenden Rennen also mit mehr Zuversicht ankommen. Es ist nun anderthalb Jahre oder beinahe zwei Jahre her, dass sie in der ersten Reihe standen, hoffentlich kommen wir also zurück."

Frage: "Was ist, wenn du einen ähnlichen Staat hast wie im vergangenen Jahr?"
Alonso: "Wir werden sehen. Es ist erst Samstagnachmittag, das werden wir morgen sehen. Es hängt alles davon ab, wie die ersten 50 oder 100 Meter verlaufen. Man fühlt sofort, ob man einen guten Start oder einen schlechten Start hat. Es hängt von deiner Position nach diesen 200 Metern ab. Man hat verschiedene Ziele für die erste Kurve. Ich werde auf der falschen Seite sein, vielleicht komme ich also in der ersten Kurve an und kämpfe um den fünften Platz. Das ist heute schwierig zu wissen, wie es morgen beim Start sein wird."

"Wir werden nicht an über-optimistische Ergebnisse denken." Fernando Alonso

Frage: "Glaubst du wirklich, dass ein Platz auf dem Podium absolut unrealistisch ist?
Alonso: "Nein, wir werden sehen. Wenn du sagst, was dein Ziel für das Rennen ist, dann waren es für uns immer Punkte gewesen. Das haben wir im vergangenen Rennen nicht geschafft. Wir haben lediglich in Sepang den achten Platz geschafft, wir werden also unsere Herangehensweise ändern. Sicherlich haben wir dieses eine Ergebnis erzielt und wir werden nicht an über-optimistische Ergebnisse denken."

"Wir müssen unser Ziel erreichen, was bedeutet, in die Punkte zu kommen. Wir müssen daran denken, dass im Moment drei Teams vor uns liegen. Vielleicht haben wir den Abstand reduziert, aber es gibt sie noch, wir müssen also abwarten. Ich bin über den heutigen Tag extrem glücklich, mit Sicherheit ist es einer der glücklichsten Tage im Jahr 2008 bisher. Aber wir können nicht daran denken, dass wir den gleichen Speed haben wie Ferrari. Zweiter zu sein, zwischen ihnen, ist etwas unrealistisch."