Alonso bei Renault: Als wäre er nie weg gewesen

Bei Renault ist man nach dem ersten Testtag glücklich, dass Fernando Alonso wieder da ist - und der bedankte sich mit der Bestzeit...

(Motorsport-Total.com) - Nach einem Jahr McLaren-Mercedes, während dem man ihn oft mürrisch und schlecht gelaunt antreffen konnte, wirkte Fernando Alonso heute an seinem ersten Renault-Testtag wie ausgewechselt: Der verlorene Sohn kam schon gestern Abend an der Strecke an, um mit den Ingenieuren das Programm zu besprechen und sich zu erkundigen, was bisher los war.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonsos Rückkehr zu Renault zog jede Menge spanische Fans an

Heute Morgen stand dann eine regelrechte Menschentraube um seine Box herum, als er gleich zu Beginn der Session auf zunächst noch feuchter Strecke rausfuhr - ganz zu schweigen von den vielen spanischen Fans, die aus dem nahe gelegenen Zentrum von Jerez und aus Sevilla kamen, um ihren Hero wieder in Renault-Farben zu sehen. Dabei bekamen sie auch erstmals das neue Helmdesign zu Gesicht, das stark an jenes von 2006 erinnert.#w1#

Aufbruchstimmung im Team

"Das ganze Team ist sehr glücklich, dass Fernando wieder da ist", erklärte Testteamchef Christian Silk. "Es ist ein bisschen so, als wäre er nie weg gewesen - und er war den ganzen Tag lang sehr entspannt. Es gab mit den Ingenieuren viel zu diskutieren und wir bekamen einiges erledigt, also war es ein ermutigender Tag. Jetzt können wir in diese Richtung und mit dieser Entschlossenheit für die kommende Saison weiterarbeiten."

Alonso hielt sich zunächst noch zurück, schließlich hatte er seit Monaten nicht mehr in einem Formel-1-Auto gesessen, aber mit zwei schnellen Runs am Nachmittag setzte er sich an die Spitze des Klassements: "Das Resultat meines ersten Tags ist ermutigend", zog er nach seiner Bestzeit von 1:19.503 Minuten Bilanz. "Ich konnte es kaum erwarten, wieder zu fahren, auch wenn ich mich anfangs herantasten musste. Aber dank des Teams kam ich schnell recht gut zurecht."

Kein Problem ohne Fahrhilfen

Fernando Alonso

So gelöst wie heute hat man Fernando Alonso schon lange nicht mehr gesehen Zoom

Über die 70 Runden habe er "gute Fortschritte" gemacht, freute sich der zweifache Weltmeister, "aber es gibt trotzdem noch viel zu tun. Ich musste mich erst einmal auf das Auto einstellen und mich daran gewöhnen, ohne Traktionskontrolle zu fahren, aber ich bin überzeugt davon, dass ich mich daran sehr schnell gewöhnen werde. Wahrscheinlich kann ich mich nach zwei, drei Rennen gar nicht mehr daran erinnern, wie es mit Traktionskontrolle war."

Für Alonso war es heute die erste Ausfahrt ohne elektronische Fahrhilfen, denn bei McLaren-Mercedes war er nicht mehr ins Wintertestprogramm integriert. Allerdings saß er noch nicht im neuen R28, der Renault nach einem Jahr Unterbrechung wieder an die Spitze bringen soll, sondern im alten R27. Ermutigend: Selbst mit dem Jahreswagen war er um 0,147 beziehungsweise 0,205 Sekunden schneller als die neuen Modelle von McLaren-Mercedes und Ferrari...