Allison: "Hoffen auch in Spanien auf ein gutes Rennen"

(Motorsport-Total.com) - Mit den Plätzen zwei und drei für Kimi Räikkönen und Romain Grosjean in Bahrain sprang für Lotus erneut ein gutes Ergebnis raus. In Barcelona hofft das Team, die gute Form aus den ersten Saisonrennen und den Wintertests zu konservieren. Technikchef James Allison spricht im Interview über neue Entwicklungen am E21, die überarbeiteten Reifen und die Vorteile einer bekannten Strecke.

Frage: "James, wie ist die technische Sicht vor dem ersten europäischen Rennen der Saison?"
Allison: "Wir stehen ziemlich gut da. Barcelona ist in vieler Hinsicht ähnlich zu Bahrain; es ist hart zu den Reifen, und immer wieder wird auch ein herausfordernder schneller Abschnitt hineingeschmissen. Es geht hier nicht so sehr auf die Hinterreifen wie in Bahrain, trotzdem ist es ein Kurs, der die Reifen herausfordert - was allerdings bisher eine Stärke des E21 war. Der Start in die Europasaison könnte die Reihenfolge trotzdem durchmischen, da viele Teams ihre neusten Updates zeigen."

Frage: "Wenn wir gerade von Entwicklungen sprechen. Was habt ihr an Upgrades für Barcelona?"
Allison: "Nichts Revolutionäres, aber vieles, was uns helfen sollte schneller zu werden. Wir haben ein neues Element an der Endplatte des Frontflügels, ein neues Aeropaket um die Hinterachse, Modifikationen am Diffusor und ein neues oberes Heckflügelelement. Es gibt also viel, was uns im Rennen halten sollte."

Frage: "Die Reifenwahl ist für Barcelona anders als in den vergangenen beiden Jahren. Zudem wurde die harte Mischung überarbeitet. Was denkst du?"
Allison: "Wir haben die vergangenen Jahre die harten und weichen Mischungen gesehen. Wir sind daher ein wenig überrascht, dass sie auf die konservativeren Hart- und Medium-Reifen gegangen sind - obgleich sie den harten Reifen überarbeitet haben. Der neue harte Reifen ist vergleichbar mit dem letztjährigen Gummi; und gibt den besten Grip bei niedrigeren Temperaturen als zu Beginn des Jahres. Aber er passt besser zu den Arbeitsfenstern der anderen Mischungen, die in dieser Saison genutzt werden. Das sollte uns im Rennen gut liegen, und der Abstand zwischen Option und Prime sollte im Qualifying geringer sein als in den vorangegangenen Jahren, was uns mehr Auswahl gibt, wie wir Q1 und Q2 angehen wollen."

Frage: "Wie sind die Überlegungen für das Rennen?"
Allison: "Spanien wird mit Sicherheit kühler als Bahrain, aber es ist nicht so unähnlich. Es ist eine Strecke, wo der Ausgang nicht allein dadurch bestimmt wird, ob man auf Pole steht. Es ist eine Kombination von verschiedenen Dingen: Wie weit vorn man in der Startaufstellung steht, wie gut das Auto im Rennen ist und wie man die Reifen und die Strategie managen kann. Im Winter haben wir eine unserer besten Rennsimulationen beim letzten Barcelona-Test durchgeführt, aber es ist immer schwer zu sagen, was die anderen gemacht haben - zudem ist das schon ein paar Monate her."

Frage: "Alle Teams kennen Barcelona gut. Wie beeinflusst das die Dinge?"
Allison: "Das bedeutet, dass man sich nicht um Dinge wie Fahrhöhe, Gewichtsverteilung, Aerobalance oder Rollsteifigkeit kümmern muss, da man ungefähr weiß, wo man hin will. Es ist eher eine Sache des Feintunings als dass man erst alles von Grund auf lernen muss. Aber eigentlich kennen wir alle Strecken ziemlich gut..."

Frage: "Was lief im Qualifying von Bahrain schief?"
Allison: "Wir konnten unsere Zeit von Q2 nicht wiederholen, obwohl Kimi gespürt hat, dass er eine ordentliche Runde gefahren ist. An der Spitze ist es so eng, dass schon eine Kleinigkeit einen Unterschied machen kann: eine leichte Temperaturänderung der Strecke, ein kleiner Unterschied in den Reifensätzen, ein Wechsel der Windrichtung, oder wie der Fahrer die Reifen auf der Out-Runde behandelt - all das kann ein Faktor sein. Glücklicherweise war es eine Strecke, wo das Nettoresultat nicht beeinflusst wurde; Ein Podium sah sowohl aus der ersten Reihe als auch von woanders möglich aus."

Frage: "Romain hatte ein viel besseres Rennen in Bahrain. Kann das so bleiben?"
Allison: "Wir sind zuversichtlich, dass der Schritt vorwärts echt war, und etwas ist, dass wir auch in zukünftigen Rennen beibehalten können, damit Romain zeigen kann, was er draufhat."

Frage: "Was ist in Barcelona realistisch?"
Allison: "Mit unserer Winterform auf der Strecke und unseren nützlichen Auftritten bei allen vier Rennen bisher, hoffen wir auch in Spanien auf ein gutes Rennen."