• 18.07.2011 12:43

Allison: Aufschwung durch neuen Windkanal

Bei Renault hat man den Windkanal vergrößert und ist sich sicher, dass die Erkenntnisse dadurch den Anschluss an die Spitze wiederherstellen

(Motorsport-Total.com) - Während man zu Saisonbeginn bei Renault nah an der Spitze dran war, fiel man im Verlauf immer weiter zurück. Grund dafür ist das zu langsame Entwicklungstempo. Ein neuer Windkanal soll das ändern. James Allison, der technische Direktor von Renault, macht bereits Vorteile der neuen Einrichtung aus und erklärt, welcher Aufwand dahinter steckt.

Titel-Bild zur News: Witali Petrow

Das Renault-Team fährt dem eigenen Anspruch aktuell klar hinterher

Frage: "Was kann man vom Britischen Grand Prix lernen?"
James Allison: "Leider nur der einfache Fakt, dass wir momentan nicht schnell genug sind, auch wenn wir uns im Rennen etwas verbessern konnten."

Wo steht man in Deutschland?

Frage: "Was kann in Deutschland erwartet werden?"
Allison: "Ich hoffe, dass wir uns mit einer Anzahl an Upgrades die Achtung zurückholen können."

Renault verpasste bei den letzten Rennen den Anschluss an die Spitzenteams Zoom

Frage: "Welche Herausforderungen stellt der Nürburgring?"
Allison: "Der Nürburgring hat keine besonderen Eigenschaften. Es ist eine Art Allroundtest für das Auto. Vermutlich liegt der ungewöhnlichste Aspekt darin, dass wir nur alle zwei Jahre zum Nürburgring kommen."

"Es ist die Standardprozedur, dass wir die Notizen vom Vorjahr nutzen, wenn wir an eine Strecke kommen. Im Fall vom Nürburgring sind diese Vermerke zwei Jahre alt und deshalb weniger nützlich, um uns vor dem Rennen Hilfestellung zu geben. Ein Beispiel: Als wir das letzte Mal am Nürburgring waren, hatte kein einziges Auto in der Startaufstellung einen angeblasenen Diffusor."

Zu wenig Entwicklung

Frage: "Nach einem starken Saisonstart ist die Performance im Vergleich zu anderen Teams gefallen. Wie kannst du dir das erklären und was kann man machen, um die Situation zu verbessern?"
Allison: "Es ist einfach zu erklären, aber schwierig zu beheben. Die Formel 1 ist bekanntermaßen ein harter Sport, in dem die Teams sehr kompetent sind und jede Faser anstrengen, um sich zu verbessern."

Lotus-Renault

Das Windkanal-Modell ist nun 60 Prozent so groß wie das Original Zoom

"Sich langsam zu verbessern ist das gleiche, wie ein Schritt zurück. Wir haben uns zu langsam verbessert. Während diese Analyse banal klingt, ist die Findung der Verbesserungen schwierig. Ich bin zuversichtlich, dass wir diese Verbesserungen liefern werden und würde es bevorzugen, wenn das Auto das Sprechen übernehmen würde, anstatt hier in Kapitelnund Versen zu erklären, was wir auf die Strecke bringen werden."

Frage: "Kannst du das Windkanal-Upgrade und dessen Einfluss auf die Entwicklung erklären?"
Allison: "Das Upgrade erlaubt uns, von einem 50 Prozent großen Modell auf ein 60 Prozent großes zu wechseln. Es klingt nicht nach einer großen Sache, aber jeder Formel-1-Aerodynamiker würde zustimmen, dass es eine riesige Arbeitslast ist."

"Wenn wir von Modellen reden, wird dieses Wort dem eigentlich nicht gerecht, weil man sich darunter immer Spielzeuge vorstellt. Formel-1-Windkanal-Modelle sind fast genauso kompliziert und teuer, wie ihre original großen Gegenstücke. Sie sind wundervolle Stücke der Ingenieurskunst. Es verlangt der Aero-Abteilung viel ab, diese Bauhöhe zu generieren, um solch ein Upgrade zu schaffen, ohne dabei die Entwicklung des Autos zu vernachlässigen."

Viel Arbeit durch Umbau

"Ergänzend zu dem Modell mussten wir die Infrastruktur des Tunnels anpassen. Wir mussten die Befestigung für das Modell und die Räder modifizieren und neue elektronische Messsysteme entwickeln, die den höheren Belastungen standhalten. Während jedes Teil 20 Prozent länger ist, hat es 44 Prozent mehr Fläche und 73 Prozent mehr Volumen. Wir mussten unser Herstellungssystem überarbeiten, um sicherzustellen, dass wir die Verarbeitungsmenge der Windkanaltests, im Verglich zu den kleineren Modellen, aufrecht erhalten können."

¿pbvin|512|3881||0|1pb¿"Schlussendlich mussten wir den Arbeitsbereich des Tunnels modifizieren, um das größere Modell unterzubringen. Das bedeutete, dass der Tunnel für zwölf Tage geschlossen werden musste. Die gesamte Arbeitsumgebung wurde bis auf deren Skelett leer geräumt und dann von neuem wieder aufgebaut. Das ist sehr viel Arbeit. Aber ich bin stolz, dass wir das mit Ausnahme der zwölf Tage, ohne Einfluss auf das Programm geschafft haben."

"Zudem bin ich sehr glücklich, dass die folgenden Wochen diese Investition gerechtfertig haben. Sie waren sehr aufschlussreich in Sachen Abtrieb. Unsere Herausforderung ist es jetzt, diese Erkenntnisse auf die Strecke zu übertragen."

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