Alexander Wurz erinnert sich an Albtraum-Fahrt im Medical Car

Ex-Formel-1-Pilot Alexander Wurz hat seine erste und einzige Fahrt im Medical Car nicht in bester Erinnerung, denn auf der Rückbank wurde es unappetitlich

(Motorsport-Total.com) - Als Vorsitzender der Fahrervereinigung GPDA und TV-Experte ist Alexander Wurz bis heute fester Bestandteil der Formel 1, auch wenn seine Karriere als aktiver Fahrer schon 2007 endete. Anekdoten hat der Österreicher trotzdem reichlich auf Lager. Die vermutlich kurioseste gab es kürzlich im ORF zum Besten.

Titel-Bild zur News: Medical-Car

In diesem Medical-Car rückte Alexander Wurz in Singapur 2008 aus - mit Folgen Zoom

Sie geht auf den Grand Prix von Singapur im Jahr 2008 zurück - Schauplatz des sogenannten Crashgate-Skandals um Nelson Piquet, der damals absichtlich in die Mauer fuhr, um Renault-Teamkollege Fernando Alonso zum Sieg zu verhelfen.

Der Unfall zog nicht nur eine rennentscheidende Safety-Car-Phase nach sich, sondern rief auch das Medical-Car auf den Plan. Das steuerte an diesem Tag ausgerechnet Wurz, der für einen erkrankten Fahrer einspringen musste. Mit an Bord: FIA-Rennarzt Gary Hartstein und ein lokaler Arzt auf dem Rücksitz des Autos.

Wurz erinnert sich: "Wir haben den Funkspruch bekommen. Und als Erstes ist mir kurz mulmig geworden, wenn du hörst: Fahrer bewegt sich nicht, schnell hinfahren."

"Wir sind also ausgerückt", erzählt der 48-Jährige weiter. "Ich bin natürlich schnell hingefahren, hab' da mal kurz ein bisschen Spaß gehabt, das Auto um die Strecke zu prügeln." Das bekam dem lokalen Arzt auf der Rückbank allerdings gar nicht gut.

"Dem ist das zu viel geworden", verrät Wurz, der schließlich einen Blick in den Rückspiegel riskierte. "Ich schau zurück, weil ich Geräusche gehört habe, und sehe: Er hat sich da einfach richtig übergeben. Also nicht nur ein bisschen, sondern richtig. Und er hat kein Sackerl dabei gehabt, also die Hände aufgehalten."

Zum Glück erholte sich der Arzt schnell, und auch Piquet kam ohne Blessuren davon. Doch für Wurz blieb seine erste und einzige Fahrt im Medical-Car der Formel 1 unvergessen.

"Das Schlimmste war für mich, als er (der Arzt; Anm. d. R.) nach dem Rennen zu mir kam, mir die Hand schüttelte und sagte: Danke, das war ein wahnsinnig cooles Erlebnis, mit dir im Medical Car zu fahren", erinnert sich Wurz und schmunzelt: "Ich dachte nur: Soll ich jetzt die Hand schütteln oder nicht ..."

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