Alexander Albon: Habe unterschätzt, wie schnell Franco Colapinto wirklich ist
Alexander Albon bekam in dieser Saison ab Monza einen neuen Teamkollegen an die Seite: Der Williams-Pilot gibt zu, Franco Colapinto "definitiv unterschätzt" zu haben
(Motorsport-Total.com) - Mit Franco Colapinto bekam Williams-Stammpilot Alexander Albon vor dem Italien-GP in Monza einen neuen Teamkollegen an die Seite gestellt. Hatte er Logan Sargeant zuvor im Griff, musste er sich gegen den Argentinier gewaltig strecken! "Als er zu uns kam, habe ich definitiv unterschätzt, wie schnell er sein würde", gibt Albon zu.

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Albon gibt zu, dass er Franco Colapinto "definitiv unterschätzt" hatte Zoom
"Ich glaube, dass wir ihn eines Tages in der Formel 1 sehen werden", meint der gebürtige Brite. "Er ist ein fantastischer Fahrer. Ich denke, er hat seinen Wert in der Formel 1 bewiesen und ist sehr talentiert." Zumindest für die Formel-1-Saison 2025 wird Colapinto nach aktuellem Stand aber kein Cockpit bekommen.
Ob das vielleicht auch daran liegt, dass der 21-Jährige in den ersten neun Rennen seiner Formel-1-Karriere zu viel Schrott produziert hat? "Ich hoffe nicht. Ich finde nicht, dass er es so verdient hat", sagt Albon, der auch glaubt, dass die Unfälle wohl "Hand in Hand mit der Leistung des Autos" gehen.
Schließlich hatte auch der ehemalige Red-Bull-Pilot mit den Unfällen in Mexiko und Brasilien "kein fantastisches Saisonende". Seit dem Rennen in Baku hat der gebürtige Brite außerdem keine WM-Punkte mehr geholt. "Ich gebe nicht immer nur mir die Schuld. Ich denke, das Team weiß, wie gut er ist."
"Früh auf das nächste Jahr konzentriert"
Überhaupt sei die Saison 2024 für Williams nicht ganz einfach gewesen. "Ich habe generell das Gefühl, eine kleine Chance verpasst zu haben", resümiert Albon, insbesondere vor dem Hintergrund, dass Williams zu Saisonbeginn mit einem übergewichtigen Auto zu kämpfen hatte.
"Wir hätten zu Beginn des Jahres Punkte holen sollen, viel mehr Punkte", ärgert sich der 28-Jährige. Dann sei allerdings "ein gutes Upgrade" gekommen und "wir hatten eine respektable Saisonmitte. Und der Plan war immer, uns auf die Zukunft und früh auf das nächste Jahr zu konzentrieren."

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Für Alexander Albon lief es in diesem Jahr auch nicht wirklich rund Zoom
Deshalb sei Williams in der zweiten Saisonhälfte "von vielen Teams überholt" worden, meint Albon. "Wenn wir also etwas stärker [in die Saison] gestartet wären und einen etwas besseren Anfang gehabt hätten, wie Aston [Martin], und am Ende nachgelassen hätten, hätten wir immer noch eine solide Saison gehabt, aber das haben wir nicht."
"Letztendlich bin ich nicht allzu enttäuscht", gibt der Williams-Pilot zu, schließlich sei er zur Saison 2022 mit einer langfristigen Perspektive gekommen und hatte seinen Vertrag erst in diesem Jahr bis einschließlich 2026 verlängert. "Ich bin nicht hier, um kurzfristig Erfolg zu haben. Also bin ich zufrieden damit."
Rückschritte machen, um Fortschritte zu erreichen
Für den Beobachter sei es zwar schwierig, die Fortschritte zu erkennen, doch Albon ist überzeugt, "dass man sie sehen kann. Ich denke, die Rückschläge, die wir dieses Jahr hatten, sind ziemlich offensichtlich", erinnert der Williams-Pilot an die zahlreichen Unfälle in den letzten Saisonrennen.
"Wir sind sehr offen damit umgegangen, und ich denke, James [Vowles, Teamchef] ist sehr ehrlich, wenn es darum geht, wo wir stehen", so Albon. "Er zeigt uns die Richtung und die Rückschritte, die wir an einigen Stellen machen müssen, um uns für die Zukunft zu verbessern."
Der Williams-Pilot schätzt die offene Kommunikation mit dem Teamchef. "Vielleicht dauert es etwas länger als wir wollten, aber ich bin froh, dass wir den Ehrgeiz haben, nicht nur im vorderen Mittelfeld zu kämpfen. Wir wollen mehr als das, und deshalb bringen wir immer wieder Opfer und machen Abstriche, nur um die Fortschritte zu bekommen."


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