• 25.04.2006 11:15

  • von Adrian Meier

Albers: Überschlag nicht so spektakulär wie im TV

MF1-Racing-Pilot Christijan Albers relativiert seinen spektakulären Überschlag von Imola und nimmt Übeltäter Yuji Ide nachträglich in Schutz

(Motorsport-Total.com) - Das Rennen von Christijan Albers in Imola endete bereits in der ersten Runde mit einem spektakulären Mehrfachsalto im Kiesbett, nachdem der MF1-Racing-Pilot von Yuji Ide im Super Aguri in der Villeneuve-Schikane angeschoben worden war. Das Auto des Niederländers wurde dabei völlig zerstört, doch Albers selbst blieb glücklicherweise unverletzt.

Titel-Bild zur News: Christijan Albers

Christijan Albers überstand seinen spektakulären Abflug in Imola unverletzt

"Ich glaube, ich habe mich ungefähr viermal überschlagen", berichtet der 27-Jährige in seiner 'F1Racing.net'-Kolumne. Dabei habe der Abflug jedoch im Fernsehen spektakulärer ausgesehen, als er aus der Sicht des Piloten war: "Wenn man im Auto sitzt, ist das nicht so aufregend, wie es wahrscheinlich im Fernsehen ausgesehen hat. Es ging alles sehr schnell - und bevor ich das realisiert hatte, war ich schon im Kies."#w1#

Dennoch reagierte Albers blitzartig - und instinktiv richtig: "Während ich mit dem Auto durch die Luft flog, gelang es mir, den Motor abzuschalten, so dass kein Benzin aus dem Auto auslaufen konnte. Daher denke ich, dass alles sicher war", erklärt der Niederländer. Der Unfall habe außerdem erneut unter Beweis gestellt, wie sicher die heutigen Formel-1-Autos seien, schließlich sei sein Bolide nach dem Crash völlig zerstört gewesen, er selbst habe jedoch nicht einmal blaue Flecken.

Albers fordert eine zweite Chance für Ide

"Junge Talente sollten in diesem Sport eine zweite Chance bekommen." Christijan Albers

Direkt im Anschluss an das Rennen war der MF1-Racing-Pilot noch sauer auf Ide gewesen, der für seine missratene Attacke übrigens von der Rennleitung verwarnt wurde. Doch mit etwas Abstand zeigt Albers Verständnis für dessen Verhalten und wünscht sich einen Verbleib des Japaners in der Formel 1. Dies unterstreicht er erneut: "Ich denke nicht, dass die FIA seine Superlizenz einziehen sollte oder etwas ähnliches", verteidigt er den Konkurrenten. Zwar habe der 31-Jährige einen Fehler gemacht, jedoch sei dies für einen Formel-1-Neuling ganz normal: "Junge Talente sollten in diesem Sport eine zweite Chance bekommen, denn es gibt schon zu viele alte Jungs, die sich seit Jahren in der Formel 1 tummeln."

Der Unfall im Rennen markierte für Albers jedoch nur den Schlusspunkt an einem schon zuvor problembehafteten Wochenende. Bereits im Qualifying habe er Probleme mit der Motorelektronik gehabt, die bei Testfahrten bislang nie aufgetreten waren. Dadurch sei sein Toyota-Aggregat nur auf sieben der acht Zylinder gelaufen und habe ihn viel Leistung gekostet, berichtet Albers abschließend.