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Alain Prost teilt gegen Alpine aus: "Ich konnte eine Menge Eifersucht spüren"
Nach der Trennung von Alpine schießt Alain Prost gegen die Führung des Formel-1-Teams und nimmt dabei vor allem CEO Laurent Rossi in Visier
(Motorsport-Total.com) - Nachdem am Montag bekannt wurde, dass Alain Prost seine Rolle als nicht-geschäftsführender Direktor und Berater im Formel-1-Team von Alpine künftig nicht mehr ausfüllen wird, erklärt der viermalige Weltmeister die Hintergründe der Trennung und geht mit seinem ehemaligen Arbeitgeber hart ins Gericht.
© Motorsport Images
Alain Prost und Alpine gehen offenbar nicht im Guten auseinander Zoom
Dabei verrät Prost, dass er sich bei Alpine nach der Ankunft von CEO Laurent Rossi zunehmend isoliert gefühlt habe. "Die Saison 2021 war für mich sehr beunruhigend, da ich das Gefühl hatte, dass diejenigen, die schon lange hier waren, gehen mussten", sagt er gegenüber der französischen Zeitung 'L'Equipe'.
"Ich akzeptiere Veränderungen, denn man muss die Formel 1 nicht immer auf dieselbe Weise bewältigen. Man kann es auch anders machen, und das hat man im vergangenen Jahr auch getan. Aber für mich ist es zu kompliziert geworden."
Prost beschwert sich über mangelnden Respekt
Es sei nicht mehr in die Entscheidungsfindung involviert worden und manchmal nicht einverstanden gewesen - "ganz und gar nicht", erklärt Prost. "Aber ich musste weiterhin die offizielle Form wahren. Selbst als Mitglied des Verwaltungsrats erfuhr ich von einigen Entscheidungen erst in letzter Minute."
"Vielleicht hört man nicht auf mich, aber ich sollte wenigstens rechtzeitig informiert werden. Das ist eine Frage des Respekts", ärgert sich der Franzose. "Die Beziehungen sind immer komplizierter geworden, ich konnte eine Menge Eifersucht spüren."
Demnach habe Rossi ihm klar gemacht habe, dass er keinen Berater mehr wolle: "Laurent Rossi will allein sein und von niemandem belästigt werden. Er hat mir sogar selbst gesagt, dass er keinen Berater mehr braucht. Das war in Katar, aber er bot mir in Abu Dhabi dennoch einen Vertrag an, den ich ablehnte."
Geltungssucht von Laurent Rossi ein Problem
Die Enttäuschung bei Prost sitzt tief, denn er habe an "dieses ehrgeizige Projekt" geglaubt, betont er. "Allerdings gibt es jetzt einen echten Drang, viele Leute ins Abseits zu stellen. Laurent Rossi will das ganze Rampenlicht", kritisiert der Franzose.
"Was mich interessiert, ist die Herausforderung, in einem Team zu sein, angehört zu werden und an einigen Entscheidungen beteiligt zu sein. Ich habe mich absichtlich sehr im Hintergrund gehalten, aber trotz aller Meinungsverschiedenheiten, die ich für mich behalten habe, hatte ich diskret einen gewissen Einfluss."
Neben seinen Kommentaren gegenüber 'L'Equipe' fand Prost auch auf Instagram deutlich Worte, vor allem über die Art und Weise, wie Alpine mit der Nachricht über seinen Abgang umgegangen war. "Ich bin sehr enttäuscht darüber, wie diese Neuigkeit heute bekannt gegeben wurde", schrieb der 66-Jährige.
"Es war vereinbart, dass wir das zusammen mit dem Alpine-Team verkünden würden! Kein Respekt, sorry! Ich habe das Angebot, das mir in Abu Dhabi für die Saison 2022 gemacht wurde, wegen einer persönlichen Beziehung abgelehnt und ich hatte Recht! An das Team in Enstone und Viry, ich werde euch vermissen."
Prosts Ausstieg bei Alpine kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Rossi die Managementebene generalüberholt. So gab das Team erst kürzlich bekannt, dass Geschäftsführer Marcin Budkowski mit sofortiger Wirkung ausscheidet. Es wird erwartet, dass auf ihn der ehemalige Aston Martin-Teamchef Otmar Szafnauer folgt.
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