Aerodynamiker spucken PR-Leuten in die Suppe

Weil die Aerodynamik der Formel-1-Autos immer komplexer und verwinkelter wird, bleibt für vermarktbare Sponsorenflächen immer weniger Platz

(Motorsport-Total.com) - Während die Formel-1-Verantwortlichen hinter den Kulissen ausgabenseitig um eine Kostensenkung kämpfen, um den Grand-Prix-Sport auf ein leistbares Niveau zurückzuentwickeln, gibt es auch Diskussionen, wie man einnahmenseitig etwas zum Positiven verändern könnte. Interessanterweise spielt in diesen Überlegungen die Aerodynamik eine Rolle.

Titel-Bild zur News: McLaren-Mercedes-Nase

Komplexe Aerodynamik nimmt in der Formel 1 immer mehr Werbeflächen weg

Das große Marketingproblem der modernen Formel 1: Weil das Reglement immer restriktiver wird, werden die Ingenieure immer mehr auf Detailverbesserungen angesetzt. Dies führte in den vergangenen Jahren zu aerodynamischen Auswüchsen, die den Sponsoren zum Teil Werbeflächen wegnehmen - die "Doppelflügel" des BMW Sauber F1 Teams, die potenziell eine neue Werbefläche darstellen würden, sind in diesem Zusammenhang eine Ausnahme.#w1#

Sponsorenvertreter sollen sich bereits mehrfach über diesen Missstand beschwert haben - vor allem die stromlinienförmig geschwungenen Seitenkästen mit diversen Flaps beeinträchtigen die Sichtbarkeit der Firmenlogos. Gleiches gilt auch für Front- und Heckflügel, die zum Teil stark gebogen sind. Zwar halten sich die finanziellen Auswirkungen dieser Entwicklung noch in Grenzen, mittelfristig könnten so manche Sponsoren ihr Engagement aus diesem Grund aber zurückschrauben.

"Je mehr Regeln eingeführt werden, desto mehr streben die Teams nach kleinen Verbesserungen." Jim Wright

Jim Wright, ehemaliger Marketingchef des Williams-Teams, äußerte sich dazu in der Fachzeitschrift 'BusinessF1' folgendermaßen: "Je mehr Regeln eingeführt werden, desto mehr streben die Teams nach kleinen Verbesserungen - und kleine Verbesserungen kommen von verwinkelten aerodynamischen Lösungen", so der Brite, der erklärte, dass er erstmals 2005 von Sponsorenvertretern auf dieses Problem angesprochen wurde.

Da ein verringertes Sponsorenengagement langfristig ähnliche Auswirkungen haben könnte wie die Kostenexplosion, was die Budgets der Teams angeht, ist es vielen im Fahrerlager ein Anliegen, das Thema bald zur Sprache zu bringen - vor allem Flavio Briatore, der kürzlich gesagt hat, dass die Manager die Macht haben sollten, nicht die Techniker. In diesem Zusammenhang erscheint übrigens auch eine Einführung des zweigeteilten CDG-Flügels der FIA unwahrscheinlich...

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