Abwechslungsreicher Trainingsauftakt in den USA

Jarno Trulli Schnellster im Trockenen, Michael Schumacher im Regen ? das erste Freie Indy-Training machte Lust auf mehr

(Motorsport-Total.com) - Abwechslungsreich begann das vorletzte Formel-1-Wochenende dieser Saison in Indianapolis: Zunächst fuhr Jarno Trulli (Renault) in der ersten offiziellen Trainingsstunde Bestzeit auf trockener Strecke, dann bestätigte Michael Schumacher (Ferrari) nach einem kräftigen Niederschlag seinen Ruf als "Regenmeister".

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli

Jarno Trulli wurde im ersten Freien Training als Schnellster gewertet

Der Titelverteidiger präsentierte sich zu Beginn des WM-Endspurts in prächtiger Verfassung, bereitete sich in der ersten halben Stunde optimal auf das Rennen vor und setzte auf nasser Piste mit einer Zeit von 1:15.3 den Maßstab. Mithalten konnten nur die BAR-Piloten Button und Villeneuve, die sogar unter 1:16.0 kamen, und Nick Heidfeld (Sauber-Petronas) mit 1:16.2. Alle Michelin-Fahrer hatten massiven Rückstand von teilweise mehr als zwei Sekunden.

In den etwa 40 trockenen Minuten spielten die Renault-Piloten ihren Erfahrungsvorteil vom "Private Testing" aus, was auch die überraschende Bestzeit für Trulli erklärt. Der Italiener kam gleich in seiner ersten fliegenden Runde auf 1:11.153 und hängte damit Ralf Schumacher (BMW-Williams) um 186 Tausendstel ab. Dahinter reihten sich in denkbar knappen Abständen Panis (Toyota), Barrichello und Schumacher (beide Ferrari), Alonso (Renault), Montoya (BMW-Williams) sowie die "Silberpfeile" von Räikkönen und Coulthard ein.

Der Reifenkrieg scheint zumindest bei guten Bedingungen ausgeglichen zu sein, finden sich im offiziellen Klassement der Session doch immerhin acht Michelin-Piloten in den Top 10 vor. Aber: Die Meteorologen sagen für den Rest des Wochenendes Regen vorher, wenngleich es gegen Ende der Session schon wieder abzutrocknen begann. Das heutige erste Einzelzeitfahren könnte also trotz allem bei optimalen Voraussetzungen über die Bühne gehen.

Denkbar unglücklich verlief der Trainingsauftakt für das Jordan-Team: Bei Fisichella (15.) ging nach den Öldruckproblemen im "Private Testing" ein weiterer Ford-Motor kaputt, was für eine relativ lange Unterbrechung wegen einer Ölspur in der Steilkurve sorgte, während Teamkollege Firman ebenfalls mit einem technischen Problem ausrollte. Insgesamt kam das Duo daher nur auf magere 27 Runden auf dem "Brickyard".

Der erste Ausritt der Session ? noch bei guten Bedingungen ? ging allerdings auf das Konto von Montoya. Ihm taten es in der Folge noch Mark Webber, Justin Wilson (beide Jaguar-Cosworth), Ralf Schumacher und David Coulthard, der im ersten Run gleich zweimal die Kontrolle verlor und anschließend das Setup justieren ließ, gleich. Kleinere Fehler leisteten sich aber auch viele andere Piloten.

Nicht in Szene setzen konnte sich heute das Sauber-Team mit Heidfeld auf dem 18. und Frentzen auf dem 19. Platz ? nur Verstappen im Minardi, der keine Trockenzeit hinlegen konnte, war langsamer. Erstaunlich gut schlugen sich dafür die "Formel-1-Küken" Justin Wilson (13.) und Nicolas Kiesa (Minardi-Cosworth/17.). Wieder zurück nach einmonatiger Pause: Ralph Firman, heute im Jordan-Ford zunächst auf Rang 16.