Abschlusstraining: BMW dominiert, Topteams bluffen

Robert Kubica und Nick Heidfeld fuhren im dritten Training in Melbourne vor Fernando Alonso an die Spitze - Rot und Silber nicht in den Top 10

(Motorsport-Total.com) - Nur 22 Grad Lufttemperatur hatte es während des dritten Freien Trainings im Melbourner Albert Park, also um 15 weniger als gestern - und prompt wurde das Klassement auf den Kopf gestellt: In der abschließenden Session vor dem Qualifying waren die beiden Topteams Ferrari und McLaren-Mercedes nirgendwo, überließen anderen den Vortritt.

Titel-Bild zur News: Robert Kubica

Der Pole Robert Kubica war bisher der schnellste Mann im Albert Park

Mit 1,407 Sekunden Rückstand war Felipe Massa (Ferrari/19 Runden) schnellster Vertreter aus dem Favoritenquartett, unmittelbar gefolgt von Lewis Hamilton (McLaren-Mercedes/+ 1,471/14 Runden). Kimi Räikkönen (Ferrari/+ 1,550/17 Runden) wurde 14., Heikki Kovalainen (McLaren-Mercedes/+ 2,379/15 Runden) mit Verkehr in seiner Schlussattacke gar nur 20. Hamilton schmiss zwei schnelle Versuche mit Fahrfehlern weg, aber Rot und Silber - das steht fest - können noch zulegen.#w1#

Haben die zwei Topteams nur geblufft?

Während die beiden Topteams nämlich nicht mit fast leeren Tanks für das Qualifying üben mussten, weil im dritten Segment des Ausscheidungsfahrens ja auch die Rennbenzinmenge an Bord sein muss, konzentrierten sich einige andere Rennställe auf Q1 und Q2, wo manche sehr wohl abtanken müssen. Das führte in den letzten gut zehn Minuten der Session zu einem spannenden Showdown, in dem das Kräfteverhältnis im Mittelfeld erstmals ansatzweise aufgelöst wurde.

Das BMW Sauber F1 Team deckte dabei nach einem bisher konservativen Rennwochenende sein Potenzial auf und fuhr mit Robert Kubica (1:25.613 Minuten/18 Runden) und Nick Heidfeld (+ 0,337/16 Runden) auf die Positionen eins und zwei. Dritter wurde Fernando Alonso (Renault/+ 0,469/14 Runden) vor Nico Rosberg (Williams-Toyota/+ 0,558/17 Runden) und den Red-Bull-Renaults von David Coulthard (+ 0,772/14 Runden) und Mark Webber (+ 0,794/17 Runden).

Im Verlauf der Session kam es wieder zu zahlreichen Ausritten und kleinen Fahrfehlern, vor denen auch Superstars wie Hamilton und Räikkönen nicht gefeit waren. Einen der spektakuläreren Ausritte ins Kiesbett lieferte Nelson Piquet Jr. (15./Renault/+ 1,671/13 Runden), der auch heute Schwierigkeiten mit der Strecke hatte und gegen Alonso bisher keinen Mucks machte - man fühlt sich ein bisschen an Vorgänger Kovalainen im Jahr 2007 erinnert...

Toyota mittendrin im Getümmel

Außerdem hatte Jarno Trulli technische Probleme, denn der Italiener stand lange in der Toyota-Box, ehe er in den letzten 20 Minuten doch noch angreifen konnte. Trulli absolvierte trotzdem noch elf Runden, hatte unterm Strich 1,269 Sekunden Rückstand und wurde Zehnter - vor seinem deutschen Teamkollegen Timo Glock (13./+ 1,549/15 Runden), der seine schnellste Runde mit einem Rutscher in der letzten Kurve zu Ende fuhr.

Timo Glock

Toyota: Timo Glock ist gegen Jarno Trulli leicht ins Hintertreffen geraten Zoom

Ebenfalls in den Top 10: Jenson Button (7./Honda/+ 0,889/18 Runden), Sebastian Vettel (Toro-Rosso-Ferrari/+ 1,050/18 Runden), der als erster auf Zeitenjagd ging, und Giancarlo Fisichella (Force-India-Ferrari/+ 1,069/18 Runden) als Neunter. Bemerkenswert: Nach 45 Minuten - also vor den abschließenden Runs - lagen die Top 20 (!) innerhalb von 1,142 Sekunden, was auf ein unglaublich umkämpftes Mittelfeld hindeutet.

Am hinteren Ende des Feldes lagen abgeschlagen die Super-Aguri-Hondas, die Programm nach Vorschrift fuhren und im Qualifying wohl keine Bedeutung spielen werden. Grundsätzlich wird das Ausscheidungsfahren aber eine spannende Sache, denn auch wenn Ferrari und McLaren-Mercedes der Papierform nach zu favorisieren sind, so bleibt nach dem (wahrscheinlich nicht ernstzunehmenden) Freien Training doch ein gewisser Unsicherheitsfaktor...

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