• 18.08.2005 12:02

  • von Franziska Beetz

A1-Grand-Prix: Mini-Formel-1 zum Spottpreis

Kein Konkurrenzdenken in Hinblick auf die Formel 1? Im September fällt in Brands Hatch der Startschuss zur A1-Grand-Prix-Serie

(Motorsport-Total.com) - Am 25. September wird die A1-Grand-Prix-Serie im britischen Brands Hatch erstmals an den Start gehen. Das Konzept ist einfach, viel versprechend und weicht in vielerlei Hinsicht von dem der Formel 1 ab. Dennoch versteht man sich nicht unbedingt als Konkurrenz zur Königsklasse. Man vertritt viel mehr den Anspruch, anders zu sein - und einige Schwächen, wie sie in der Formel 1 gegeben sind, nicht zuzulassen.

Titel-Bild zur News: Ricardo Mauricio bei A1GP-Demofahrten in Brands Hatch

Einer der Boliden, die künftig in der A1-Grand-Prix-Serie Verwendung finden

Grundsatz der Serie ist, dass allen Piloten der gleiche Fahrzeugtyp zur Verfügung steht, was die Fähigkeiten der einzelnen Fahrer stark in den Vordergrund rücken lässt. Hier alleine wird der Kontrast zur Formel 1 deutlich, legt man dort doch einen viel höheren Wert auf die Konkurrenz zwischen den Ingenieursteams. Primärziel der Serie, in der 25 Teams, die ebenso viele Nationen vertreten sollen, miteinander konkurrieren werden, ist es, einfach nur zu unterhalten. Den Verantwortlichen zufolge kommt das Anliegen, Geld für die Investoren zu gewinnen, erst an zweiter Stelle.#w1#

Durch einheitliche Reifen, einheitliche 3,4-Liter-V8-Motoren und einheitliche Chassis könnte man zudem ein Drama - wie im Falle der Formel 1 in Indianapolis gesehen - vermeiden. Bei Reifenproblemen wäre es sicherlich hilfreich, wenn nicht zwei Hersteller parallel versuchen würden, die größten Vorteile aus einer solchen Situation zu ziehen. Marketingchef Guy Nicholls erklärte dazu gegenüber dem 'Telegraph', er betrachte die Farce von Indianapolis als Tiefpunkt der Formel 1.

"Sie haben vergessen, dass die Zuschauer wichtigstes Element eines jeden großen Sportes sind. Ohne die Zuschauer hat man gar nichts", wird der Brite zitiert. Und um genau diese Stütze des Motorsports möchte sich die A1-Grand-Prix-Serie besonders kümmern. Kauft man eines der rund 100 Euro teuren Tickets für Brands Hatch, erhält man darüber als Fan Zugang zum Paddock, während dieser in der Königsklasse für die Zuschauer prinzipiell verriegelt und verrammelt ist.

Wer am 25. September nicht in Brands Hatch vor Ort sein kann, dem bleibt der Fernseher. 300 Millionen Zuschauer weltweit werden zum Eröffnungslauf erwartet. Internationales Konzept, internationale Klientel: Im Zuge dieser Konzeption kommt man auch den Teams entgegen. Die Franchisekosten richten sich nach der wirtschaftlichen Größe des jeweiligen Team-Landes. Damit müssen die Eigner des pakistanischen Teams zum Beispiel weniger tief in die Tasche greifen als ihre amerikanischen Kollegen.