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2019er-Mercedes angeblich abgescannt: Es steht Aussage gegen Aussage

Weder Ferrari noch Red Bull fühlen sich von Toto Wolffs Vorwurf angesprochen, 2019 mit einer 3D-Kamera einen Mercedes abgescannt zu haben

(Motorsport-Total.com) - Sowohl Ferrari als auch Red Bull dementieren die im Raum stehenden Vorwürfe, wonach sie 2019 versucht haben sollen, den damaligen Mercedes mit einer 3D-Kamera abzuscannen. Mercedes-Teamchef Toto Wolff hatte genau das in einer FIA-Pressekonferenz am 7. August in Silverstone angedeutet.

Titel-Bild zur News: Christian Horner, Mattia Binotto, Toto Wolff

Angeblich wurde der Mercedes 2019 sogar in der Garage abgescannt Zoom

"Voriges Jahr", so seine Worte damals, "haben wir ein paar Mal erlebt, dass einer unserer Hauptgegner mit einer 3D-Kamera versucht hat, unser Auto zu scannen. Diese 3D-Kameras sind ganz schön groß, du musst sie auf der Schulter tragen. Trotzdem standen die in der Garage und außerhalb."

Auf Nachfrage, wen er denn mit "einem unserer Hauptgegner" meine, antwortete Wolff: "Das kann ich nicht sagen. Es ist aber ziemlich offensichtlich." Was in der Branche als Signal gewertet wurde, dass er damit vermutlich Ferrari ansprechen wollte.

Dort weist man den Vorwurf, sollte Wolff wirklich Ferrari gemeint haben, aber zurück: "Ganz ehrlich, ich weiß es nicht. Ich habe keine Ahnung, ob jemand ihr Auto abgescannt hat. Wir waren es jedenfalls sicher nicht", behauptet Teamchef Mattia Binotto.

Und Christian Horner stellt klar: "Ich weiß nicht, was Toto damit gemeint hat. Wir waren es sicher nicht." Augenzwinkernd sagt der Red-Bull-Teamchef: "Wenn ich mir die Ähnlichkeit zwischen dem Racing Point und Totos Auto anschaue, kann es wohl nur Racing Point gewesen sein!"

Binotto ergänzt, dass er grundsätzlich "kein Problem" damit habe, wenn Spionagefotos geschossen werden. Das ist in der Formel 1 seit vielen Jahren gängige Praxis. Was "sicher falsch" sei, ist seiner Meinung nach "Reverse-Engineering" eines ganzen Autos. Aber: "Ich denke, das hat die FIA mit ihrer Formulierung nun geklärt, und mit diesem Ausgang bin ich zufrieden."


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Indes lobt McLaren-CEO Zak Brown das Tempo, das die FIA derzeit einschlägt, um zu extremes Kopieren von geistigem Eigentum zu unterbinden. Aber: "Viel vom aktuellen Auto wird 2021 übernommen." Man werde daher die Auswirkungen der FIA-Maßnahmen gegen dreistes Kopieren von Formel-1-Autos erst 2022 wirklich spüren.

McLaren habe noch nie mit einer 3D-Kamera bei Tests oder einem Rennen ein anderes Auto gescannt, wie das von Wolff in Silverstone skizziert wurde, versichert Brown. Offenbar fühlt sich von den Vorwürfen niemand angesprochen. Im Raum steht Aussage gegen Aussage. Wer die Wahrheit sagt und wer nicht, wissen nur die Beteiligten selbst ...