• 21.09.2009 11:51

  • von Christian Nimmervoll & Britta Weddige

2010: "Mehrere Möglichkeiten" für de la Rosa

Pedro de la Rosa verhandelt nicht nur mit Campos, sondern auch mit US F1 und bestehenden Teams - Verbleib bei McLaren-Mercedes möglich

(Motorsport-Total.com) - Die Chancen auf ein Comeback als Grand-Prix-Pilot standen dank bis zu vier neuer Teams für Pedro de la Rosa noch nie so gut wie in diesem Jahr. Der routinierte Spanier arbeitet hinter den Kulissen mit seinem Manager Julian Jacobi, früher für die Karriere von Ayrton Senna und Juan Pablo Montoya verantwortlich, an einem Comeback.

Titel-Bild zur News: Pedro de la Rosa, Melbourne, Albert Park Melbourne

Pedro de la Rosa rechnet sich Chancen auf ein Formel-1-Comeback aus

Von den spanischen Medien wird er immer wieder mit dem neuen Campos-Team in Verbindung gebracht. Aber von 'Motorsport-Total.com' gefragt, ob dies seine wahrscheinlichste Option sei, entgegnet der 38-Jährige: "Nein, ist es nicht. Die Leute schreiben darüber, weil es ein neues Team ist und ich ein erfahrener Pilot bin. Also meinen sie, das ist sicher. Aber es ist alles offen. Es gibt auch andere Möglichkeiten. Ich spreche auch mit US F1 und es gibt auch die bestehenden Teams."#w1#

Was US F1 betrifft, so sehe er "keinen Grund", warum das Team nicht zustande kommen sollte. Er habe "höchsten Respekt" vor Ken Anderson und Peter Windsor und sei von der Seriosität des Projekts überzeugt. Und: "Es gibt die neuen Teams, durch die sich Möglichkeiten ergeben haben. Das sind interessante Teams, aber seit ein paar Tagen gibt es ja weitere neue Teams. Momentan ist wirklich alles in Bewegung."

"In der Formel 1 passieren gerade so viele Veränderungen, dass es sehr schwierig einzuschätzen ist, wo man steht. Mein größtes Plus ist meine Erfahrung, weil die Testfahrten beschränkt sind. Dadurch ist der Marktwert von Fahrern wie mir gestiegen", so de la Rosa. "Ich glaube aber nicht, dass das Testverbot gut für die Formel 1 ist. Ich glaube, das ist negativ, denn mittel- und langfristig schadet es der Formel 1. Aber ich habe Erfahrung, die andere nicht haben, und das hilft mir."

Positiv sei auch, dass Altstars wie Rubens Barrichello wieder Rennen gewinnen: "Das ist sehr gut, denn das bricht mit dem Tabu, dass die jungen Fahrer besser sind als die alten. Sie Jungen sind sehr gut und wir respektieren sie, aber sie sollten uns auch respektieren. Erfahrung ist ein wertvolles Gut. Das heißt nicht, dass du mit Erfahrung automatisch besser bist, aber es ist etwas Positives", argumentiert der 72-fache Grand-Prix-Teilnehmer.

¿pbvin|512|1951|mclaren|0|1pb¿De la Rosa wirkt im Moment sehr sicher, dass er ein Cockpit bekommen wird. Ganz so will er das aber nicht stehen lassen: "So kann man das nicht sagen. Optimistisch ja, aber das liegt vielleicht an mir, denn ich bin eine sehr optimistische Person. Es gibt mehrere Möglichkeiten, daher dieser Optimismus, aber wir müssen auch realistisch sein und abwarten, welche Teams es wirklich geben wird und wie stark sie sein werden. Morgen kann wieder alles anders sein."

"Vielleicht bleibe ich auch bei McLaren-Mercedes. Es ist sehr unwahrscheinlich, aber das Team hat die Fahrer für 2010 noch nicht bekannt gegeben. Als Ersatzfahrer muss meine erste Hoffnung eine Beförderung hier sein", sagt der Spanier, der 2007 beinahe das Cockpit von Lewis Hamilton bekommen hätte. "Aber ganz egal, wie es auch kommt: Ich fühle mich wohl hier. Das Problem ist nur, dass ich nicht mehr testen kann - nur noch im Simulator."

Daher lässt de la Rosa alles auf sich zukommen, denn unter Druck sieht er sich nicht. Vor allem sei die Formel 1 im Moment zu unberechenbar, um Pläne zu schmieden: "Mit all den Veränderungen ist es am klügsten, sich zurückzulehnen und abzuwarten, was passiert. Ich kann es sowieso nicht kontrollieren. Zuversichtlich stimmt mich aber, dass ich mehrere Möglichkeiten habe", gibt er abschließend zu Protokoll.