USA: Alonso im ersten Training weltmeisterlich
Fernando Alonso distanzierte die von Heidfeld angeführten Verfolger im ersten Freien Training in Indianapolis um eine halbe Sekunde - Vettel starker Vierter
(Motorsport-Total.com) - Bei am Ende der Session 29 Grad Luft- und 46 Grad Asphalttemperatur fand heute Morgen in Indianapolis das erste Freie Training zum Grand Prix der USA statt. Zwischenfälle gab es fast keine, diese hätte aber ohnehin kaum jemand gesehen, denn zwei Jahre nach der Reifenfarce von 2005 hielt sich der Besuch zu Beginn des Wochenendes noch sehr in Grenzen.

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Fernando Alonso möchte in diesem Jahr erstmals in den USA gewinnen
McLaren-Mercedes konnte die Topform von Monaco und Kanada ideal herüberretten und setzte mit Fernando Alonso (16 Runden) in 1:11.925 Minuten die Bestzeit. Der Spanier gab mit einer rundum starken Performance die ideale Antwort auf den Sieg seines Teamkollegen Lewis Hamilton (3./+ 0,703/21 Runden) am vergangenen Sonntag und meldete sein Interesse an seinem ersten Sieg am "Brickyard" an.#w1#
BMW Sauber F1 Team stark unterwegs
Zu bestätigen scheinen sich auch die Expertenprognosen, wonach das BMW Sauber F1 Team an Ferrari vorbeiziehen könnte, denn Nick Heidfeld landete als schnellster Alonso-Verfolger mit 0,466 Sekunden nach 24 Runden auf dem zweiten Platz. Mit 333 km/h markierte der Deutsche auch den besten Topspeed der gesamten Session, allerdings war dieser nicht ganz repräsentativ, weil er auf seiner schnellsten Runde Windschatten von Rubens Barrichello (18./Honda/+ 2,127/23 Runden) hatte.
Alle Augen waren aber natürlich auf Kubica-Ersatzmann Sebastian Vettel (33 Runden) gerichtet, der einen hervorragenden Job machte: Der 'Motorsport-Total.com'-Kolumnist ging nach 20 Minuten erstmals auf die Strecke, leistete sich keinen gravierenden Fehler und verbesserte sich am Ende mit den weichen Pneus - genau wie die beiden Silberpfeile, Heidfeld und einige weitere Piloten - bei 0,944 Sekunden Rückstand auf Platz vier.
Noch nicht allzu viel zu sehen war von Ferrari, auch wenn die farblose Performance von Kimi Räikkönen (5./+ 1,041/21 Runden) und Felipe Massa (7./+ 1,115/22 Runden) relativ zu sehen ist, weil die beiden auf den Einsatz eines weichen Bridgestone-Reifensatzes verzichteten. Dazwischen im Ferrari-Sandwich: der starke Nico Rosberg (+ 1,095/24 Runden), der im Williams-Toyota verhalten begann, dann aber auf weichen Pneus immer schneller wurde.
Sutil mit einzigem großen Zwischenfall

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Stark: Sebastian Vettel hält bei seinem Debüt von Anfang an vorne mit Zoom
Wie erging es den übrigen Deutschen? Ralf Schumacher (Toyota/+ 1,894/27 Runden) lag lange in den Top 10, fiel aber in den Schlussminuten noch auf Rang 13 hinter Freitagsfahrer Kazuki Nakajima (Williams-Toyota/+ 1,861/27 Runden) zurück. Adrian Sutil (Spyker-Ferrari/27 Runden) leistete sich indes eine Minute vor Schluss einen Dreher und blieb im Kiesbett stecken. Fazit: 22. und letzte Position mit 2,885 Sekunden Rückstand, knapp hinter dem Teamkollegen.
Ansonsten gab es in den ersten 90 Minuten, die sehr ruhig verliefen, keine nennenswerten Überraschungen oder Zwischenfälle. Aufgefallen ist uns lediglich, dass sich viele Fahrer bei der Einfahrt in die Boxengasse verbremsten, weil die Linie, ab der das Geschwindigkeitslimit beginnt, durch eine Betonmauer erst spät zu sehen ist. Darüber hinaus entpuppte sich Kurve acht bisher als neuralgische Stelle für Verbremser und kleinere Ausritte.
An der Spitze zeichnet sich nach dem ersten Freien Training auf dem 4,192 Kilometer langen Indianapolis Motor Speedway ein Dreikampf zwischen McLaren-Mercedes, dem BMW Sauber F1 Team und Ferrari ab, wobei Ferraris Abwärtstendenz weiter anzuhalten scheint. Allerdings wäre es so früh am Wochenende noch nicht seriös, ernsthafte Rückschlüsse zu ziehen, so dass wir erst einmal die zweite Session abwarten müssen.

