• 27.01.2009 09:14

  • von Karl Wendlinger

Wendlinger-Kolumne: Der Blick geht nach vorn

Karl Wendlinger spricht in seiner aktuellen Kolumne über seinen 40. Geburtstag, die Pläne für die Zukunft und die Krise im Motorsport

Liebe 'Motorsport-Total.com'-Leser,

Titel-Bild zur News: Karl Wendlinger

Karl Wendlinger wird auch in diesem Jahr weiterhin in der FIA-GT-Serie fahren

erst einmal an alle noch ein schönes neues Jahr! Ich habe die Feiertage daheim bei der Familie verbracht und mich zwischen den Jahren auch etwas sportlich betätigt, um fit zu bleiben. Kurz vor Weihnachten habe ich meinen 40. Geburtstag gefeiert - eine runde Sache. Allerdings mache ich mir nicht allzu viel aus dieser Zahl von Jahren. Eigentlich ist es mir egal, ob ich nun 39, 41 oder eben 40 Jahre alt werde. Andere sehen das wohl etwas anders, denn viele aus dem Motorsport haben mir extra gratuliert.

Ich denke überhaupt nicht an ein Ende meiner Karriere, habe nicht einen einzigen Gedanken daran verschwendet. Das liegt auch daran, dass schon Mitte der vergangenen Saison einige Angebote von anderen Teams kamen und ich so natürlich ein deutliches Signal hatte, dass ich im Motorsport noch gewollt bin. So gesehen habe ich ein glückliches Leben, es läuft eigentlich alles wirklich perfekt.#w1#

Ein Geburtstag ist für mich immer ein Zeitpunkt, wo ich auf das zurückliegende Jahr zurückschaue - manchmal schaue ich auch mehrere Jahre zurück. Meine Gedanken gingen zurück an all die Jahre in der FIA-GT-Serie und ich muss sagen, dass es das Leben dort eigentlich gut mit mir gemeint hat. Wir haben zwar 2008 nicht den Titel geholt, aber wir waren wieder diejenigen, die am meisten Rennsiege in der Saison feiern durften.

Wenn ich dann vorausblicke, dann muss ich auch sagen: Es sieht gut aus. Die wirtschaftliche Krise schlägt sich zwar überall im Motorsport nieder, aber ich habe das Glück, dass alle meine persönlichen Sponsoren an Bord bleiben, und auch sportlich werde ich im kommenden Jahr gute Aussichten haben. Ich darf noch nicht zu viel verraten, weil noch nicht alles zu 100 Prozent unter Dach und Fach ist. Aber eines darf ich euch ankündigen: Ich werde heuer wieder in der FIA-GT-Serie fahren, und zwar in einem GT1-Auto.

Natürlich sind die Zeiten in vielen Serien schwierig. Die Rückzüge von Honda aus der Formel 1, von Kawasaki aus der MotoGP oder auch von Suzuki und Subaru aus der Rallye-Weltmeisterschaft sind schon deutliche Zeichen. Ich habe aber den Eindruck, dass die Auswirkungen in der FIA-GT-Serie nicht ganz so schlimm sind.

Die Zeiten werden sicherlich nicht besser, aber das Starterfeld in der FIA GT ist im Moment relativ stabil. Ich finde das fast überraschend bei der aktuellen Wirtschaftslage. Mein vorheriges Team Jetalliance ist zwar nicht mehr dabei und dadurch fallen zwei Autos weg, aber auf der anderen Seite kommen ja mehr als zwei Autos neu dazu.

Ryan Sharp und Karl Wendlinger

Ryan Sharp und Karl Wendlinger waren in der vergangenen Saison Teamkollegen Zoom

Ich bin ziemlich sicher, dass alle arrivierten Teams des letzten Jahres heuer noch weitermachen. So wie man das im Augenblick überschauen kann, sieht es tatsächlich so aus, dass das Starterfeld in der FIA GT in diesem Jahr mindestens genauso groß ist wie es 2008 war. Das hat auch seinen guten Grund.

Man braucht auch in der FIA GT immer Geld - das ist klar. Aber die Teams besitzen die Autos, sie haben diese Fahrzeuge bei sich zuhause in den Hallen stehen. Die Teams wollen und müssen weiter Motorsport betreiben. Das ist ihr Erwerb, ihr Geschäft. Das Auto ist also vorhanden, und es geht nun also darum, die Einsatzkosten irgendwie wieder auszugleichen.

Wir haben in der Serie ein Rennen weniger als im vergangenen Jahr, daher wird es schon einmal etwas günstiger. Außerdem darf man nicht vergessen, dass es in der FIA-GT-Serie immer Fahrer gibt, die ein gewisses Geld mitbringen. Die Teams haben ein Budget und die Piloten haben Geld. Das wird dann zusammengelegt und dann sollte das funktionieren. Im Verhältnis zu anderen Serien braucht man in der FIA GT eigentlich wenig, oder zumindest weniger.

Für mich persönlich sieht die Situation etwas anders aus. Ich habe das Glück, dass ich mir durch meine Siege in der Serie einen guten Ruf erarbeitet habe, und ich habe jede Menge Erfahrung. Daher kann ich mit dem Rennfahren immer noch Geld verdienen. Daher mache ich das überhaupt. Das ist mein Erwerb, mein Geschäft. Ich bin immer bezahlt worden im Motorsport. Wenn das nicht mehr gehen sollte, dann muss ich mit meiner Zeit irgendetwas anderes machen.

Rennfahren ist mein Beruf und nicht nur meine Leidenschaft. Weil es mein Beruf ist, muss eben dadurch auch Geld reinkommen. Es macht mir immer noch Spaß und ich werde das machen, solange ich die Gelegenheit bekomme. Und abschließend nochmal zum Thema Alter: Das Auto weiß ja nicht, wie alt ich bin. Ich kann meine Leistung schon noch abliefern.

Herzlichst,

Karl Wendlinger

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