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Biagi: Vom harten Kampf eines Champions in der GT2
Thomas Biagi erlebte nach zwei GT1-Titeln ein schweres Jahr in der GT2, hat nun im Speedcar Spaß und sucht ein neues Cockpit in der FIA-GT
(Motorsport-Total.com) - Thomas Biagi hat eine unsichere Zukunft vor sich - und eine erfolgreiche Vergangenheit. Der 32-jährige Italiener ist in der FIA-GT-Meisterschaft auf Cockpitsuche - denn mit dieser Serie verbindet er seine schönsten Erinnerungen im Motorsport. So wird er Barcelona 2003 nie vergessen: "Mein erstes Rennen ind er FIA-GT, alles war nagelneu für mich, und ich konnte auf Anhieb gewinnen. Es gibt ein Foto von mir mit Matteo Bobbi, auf dem ich weine. Dieses Bild habe ich immer im Kopf", blickte Biagi zurück.

© Speedcar
Thomas Biagi sieht in den Speecars ein gutes Training für die FIA-GT-Saison
Zehn weitere Siege und zwei Titel in der GT1 ließ er folgen. Niocht so erfolgreich verlief dagegen im vergangenen Jahr der Wechsel in die GT2-Klasse, wo er sich mit Christian Montanari einen AF-Corse-Ferrari teilte. "Mein Ziel war eigentlich, mindestens ein Rennen zu gewinnen und hinter Bruni und Vilander Zweiter in der Meisterschaft zu werden, denn ich wusste aus Erfahrung, dass sie den Titel holen", erinnerte sich Biagi. Doch es kam anders.#w1#
Vor den 24 Stunden von Spa-Francorchamps lagen Biagi und Montanari noch auf dem zweiten Platz, "dann aber hatte Montanari in der Nacht einen Crash und wir haben keine Punkte geholt. Außerdem mussten wir in Bukarest mit einem alten Auto antreten, weil unser Fahrzeug wieder aufgebaut werden musste. Damit begannen die Probleme. Als wir das Auto in Brünn wiederbekommen haben, hat es sich nicht perfekt angefühlt. Am Ende wurden wir Vierte. Es war hart."
Hart war für den zweimaligen GT1-Champion auch, auf der Strecke plötzlich kräftemäßig unterlegen zu sein. "Um ehrlich zu sein, war es sehr schwer für mich, wenn mich während des Rennens die GT1-Autos überholt haben", räumte Biagi ein. "Ich war selbst immer sehr gut darin, die GT2-Autos schnell zu überholen. Deshalb war es nicht so toll, weniger Power zu haben. Man hat zwar mehr Grip, aber 200 PS weniger. In Haarnadeln oder mittelschnellen bis schnellen Kurven bremst du und gibst dann Vollgas. Ich fahre aber lieber progessiver, arbeite lieber mit der Power und dem Drehmoment. Das GT2-Auto hat nicht perfekt zu meinem Fahrstil gepasst."
Unverhoffte Einladung ins Speedcar
Wohler fühlt sich Biagi im Speedcar, das er vom Fahrstil her mit einem GT1-Renner vergleichen würde. In diesem Winter hat er sein Debüt in der Stockcar-Serie gegeben, die im arabischen Raum fährt. Den Weg dorthin fand er auch über die FIA-GT, denn Speedcar-Chef Claudio Berro war früher Biagis Chef bei Maserati. "Vor den Rennen in Bahrain hat er mich angerufen und innerhalb von vier Stunden hatte ich mir einen Flug und meine Lizenz für 2009 besorgt", so Biagi.
Und weiter: "Ich bin da mitten in der Nacht angekommen und es kam mir vor wie ein Traum, denn ein paar Stunden vorher war ich noch im Kraftraum!" Das Debüt gelang: Biagi war auf Anhieb schnell und schaffte den Sprung auf's Podium. "Ich habe viele Komplimente von Fahrern wir Jean Alesi, Johnny Herbert und Jacques Villeneuve bekommen - und das sind Helden für mich! Es war aber auch gut zu zeigen, dass GT-Fahrer auf dem gleichen Level fahren können wie die 'big names'", so Biagi.
Cockpitsuche für 2009
Zudem sieht er in der Speedcar-Serie eine gute Möglichkeit, für die FIA-GT-Meisterschaft zu trainieren. Denn auch wenn er noch kein Cockpit hat, hofft Biagi, 2009 wieder in der Serie an den Start zu gehen. So kann er sich vorstellen, wieder für Vitaphone zu fahren. "Es wäre aber auch denkbar, dass ich in einer Corvette oder einem Aston Martin starte - das wäre sehr interessant", meinte er. "Man hat mir gesagt, dass der Speedcar-Motor der einer GT1-Corvette sehr ähnlich sei." Sollte es also mit einem Maserati-Cockpit nicht klappen, wäre die Corvette eine Alternative - oder auch "der Aston Martin, der dem Ferrari 550 ähnelt, einem Auto, das ich gut kenne und in dem ich schnell war."
Doch bevor er weiterplanen kann, in welchem Auto er 2009 fahren wird, muss Biagi erst einmal Angebote bekommen. Denn die gibt es derzeit noch nicht.

