• 07.10.2012 12:40

  • von Stefan Ziegler

Whitmarsh: "Das sollte uns zu denken geben"

McLaren musste sich in Suzuka hinter Red Bull anstellen und verpasste einen Podestplatz, doch Martin Whitmarsh zeigt sich nicht ganz unzufrieden

(Motorsport-Total.com) - Eine Schlappe im Qualifying und im Rennen "nur" die Positionen vier und fünf. So hatte sich McLaren das Wochenende in Japan sicherlich nicht vorgestellt. Jenson Button und Lewis Hamilton taten sich auf dem Suzuka Circuit nämlich schwer, Sebastian Vettel und Red Bull Paroli zu bieten und verloren im Titelkampf weiter an Boden. Kurioserweise holten sie aber auf die WM-Tabellenspitze auf.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton und McLaren kamen in Suzuka nicht auf das Formel-1-Podest Zoom

Weil der aktuelle Führende, Fernando Alonso (Ferrari), nicht ins Ziel kam und keine Punkte einfuhr. Doch dieser Umstand kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass McLaren in der Schlussphase des Jahres schwer gefordert ist. "Dass wir Red Bull nicht schlagen konnten, sollte uns zu denken geben", sagt Teamchef Martin Whitmarsh. "Vielleicht haben wir es hier aber auch einfach nicht hingekriegt."

"Ich möchte keine Prognosen anstellen. Wir können nur versuchen, unser Auto zu verbessern und das Setup des Fahrzeugs zu optimieren. Damit wollen wir dann möglichst viele Punkte holen. Und solange du noch Titelchancen hast, musst du Druck machen", meint der Brite bei 'Sky Sports F1'. Genau dies hätten seine beiden Piloten in Suzuka ausgehend von den Starträngen acht und neun geschafft.

"Wir waren am Samstag hinter unseren Erwartungen zurückgeblieben. Deshalb ging es für uns darum, am Sonntag solide und professionelle Arbeit zu leisten", erklärt Whitmarsh. "Beide Fahrer haben sich gut geschlagen." Völlig problemlos gestaltete sich der Große Preis von Japan allerdings nicht: Bei Button stotterte die Technik, Hamilton kämpfte mit einem nicht optimalen Autosetup.

Was Whitmarsh sehr bedauert: "Für einen Fahrer ist es natürlich nicht besonders prickelnd, sich mit dergleichen herumzuschlagen." Was genau los war, müsse man erst noch analysieren. Im Fall von Button soll es sich aber um kein ernstes Problem gehandelt haben. Beim ersten Stopp seien vielleicht kleine Trümmerteile auf die Luftzuführung der Bremse geraten, was Sensoren zerstört haben könnte.


Fotos: McLaren, Großer Preis von Japan


"Du brauchst aber all diese Sensoren, damit das Getriebe ohne Zugkraft-Unterbrechung funktioniert, wie es die Fahrer gewohnt sind", sagt Whitmarsh und fügt hinzu: "Natürlich kommst du nach den Problemen vom vergangenen Rennwochenende etwas ins Grübeln, wenn du im Funk das Wort 'Getriebe' hörst. Die Situation besserte sich aber wieder und Jenson konnte normal weiterfahren."

Hamilton lieferte sich indes ein spannendes Duell mit Kimi Räikkönen (Lotus), den er letztendlich hinter sich ließ. Auch dank eines gelungenen Boxenstopps, wie Whitmarsh betont. "Das Team hat wieder einmal einen fantastischen Reifenwechsel absolviert. Kimi rauschte von hinten an, hatte aber einen recht langsamen Boxenstopp hinter sich gebracht. Daher holten wir Lewis sofort herein."

"Wir brauchten einen Stopp im Zwei-Sekunden-Bereich und das haben wir geschafft. Solche Dinge können furchtbar schiefgehen, doch dieses Mal hat es geklappt", meint der McLaren-Teamchef, der in Anbetracht der Umstände ein positives Fazit zieht: "Wir haben noch wertvolle Punkte eingefahren. Wenn wir bedenken, wie unsere Ausgangslage ausgesehen hat, ist das ein ordentliches Ergebnis."

"Wir hatten natürlich gehofft, noch irgendwie auf das Podest zu gelangen. Überholen war hier aber nicht einfach. Beide Jungs haben da gute Arbeit geleistet. Außerdem sind wir der Spitze in der Fahrerwertung näher gekommen. Noch liegt aber ein langer Weg vor uns", sagt Whitmarsh. Mit 42 Punkten Rückstand auf Alonso ist Hamilton nun Vierter, Button 21 Zähler dahinter WM-Sechster.