Vom Teamkollegen blockiert: Glock sauer auf Pic

Obwohl er vom Team über den herannahenden Timo Glock informiert wurde, stand Charles Pic im Qualifying in Budapest seinem Stallgefährten im Weg

(Motorsport-Total.com) - Die Pole-Position, Q3 oder auch nur den 20. Startplatz von Witali Petrow (auf den Marussia heute mehr als eine Sekunde fehlte) hätte Timo Glock im Qualifying zum Grand Prix von Ungarn wohl so oder so nicht erreicht, dennoch zeigte er sich im Anschluss an das Zeitfahren alles andere als erfreut - und zwar nicht nur in Bezug auf die anhaltende technische Unterlegenheit.

Titel-Bild zur News: Timo Glock, Charles Pic

Verteilen untereinander keine Geschenke mehr: Timo Glock und Charles Pic

"Auf meiner besten Runde traf ich auf dem ersten Versuch in Verkehr", erklärt der Deutsche im vom Team zensierten PR-Talk - und präzisiert auf Nachhaken von 'Motorsport-Total.com', dass ausgerechnet sein Stallgefährte Charles Pic der Übeltäter war: "Der erste Run war nicht so glücklich, da haben wir uns selbst teamintern im Weg gestanden. Im zweiten Run war es einfach nicht optimal - auch von meiner Seite nicht."

Vom Team korrekt informiert

"Ich war mit dem ersten Reifensatz auf einer guten Runde unterwegs. Er hat gesagt bekommen, dass ich auf einer schnellen Runde bin, aber er ist mir in den letzten drei Kurven vor das Auto gefahren und ist nicht rübergegangen. Warum, das musst du ihn selbst fragen", ärgert sich Glock und schiebt achselzuckend hinterher: "Vielleicht versteht er das Englisch nicht über Funk..."


Fotos: Timo Glock, Großer Preis von Ungarn


Pic verteidigt sich: "Das war auf dem ersten Reifensatz. Da fahren wir nicht unsere schnellste Rundenzeit. Ich muss es mir erst anschauen, aber in meinen Augen habe ich ihn nicht blockiert", erklärt er gegenüber 'Motorsport-Total.com', räumt aber freimütig ein, dass ihn das Team via Funk tatsächlich darüber informiert hat, dass Glock von hinten auf ihn auflaufen würde. Zu Herzen nahm er sich das freilich nicht.

Glock findet Gespräch mit Pic sinnlos

Timo Glock

Timo Glock fürchtet, dass das morgige Rennen in Budapest nicht einfach wird Zoom

"Ich war ungefähr 20 Meter vorne. Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich ihn aufgehalten habe, aber wie gesagt: Es war der erste Reifensatz, die Zeit war 1:26. Das war sowieso nicht die schnellste Runde", argumentiert Pic im Hinblick auf die finale Glock-Bestzeit von 1.25.476 Minuten. Glock will das Gespräch aber gar nicht erst suchen - das sei sinnlos: "Es ist jetzt das zweite oder dritte Mal, dass das im Qualifying passiert. Das muss das Team aussortieren, nicht ich."

Trotz des augenscheinlichen Ärgers über den Teamkollegen, der im Qualifying-Stallduell heute auf 5:6 verkürzt hat, will Glock keine Absicht unterstellen: "Ich unterstelle gar nichts", gibt er zu Protokoll, unterstreicht aber: "Wenn ich weniger Übersteuern am Kurveneingang gehabt hätte und kein stehendes Rad, was mich in zwei Fehler reingetrieben hat, hätte ich vielleicht vor Charles stehen können."