• 12.05.2008 14:10

  • von Roman Wittemeier

LMS: Formel-1-Stars hatten ihren Spaß beim Debüt

Jacques Villeneuve und Alexander Wurz machten völlig unterschiedliche Rennfahrungen bei ihrem Debüt im LMS-Lauf in Spa-Francorchamps

(Motorsport-Total.com) - Im Duell der beiden Formel-1-Stars bei Peugeot steht es 1:0 für Kanada. Während Jacques Villeneuve bei seinem Debüt in der Le-Mans-Series (LMS) sofort siegte, verschrottete Alexander Wurz das Schwesterauto. Unterschiedlicher hätte der Einstieg der beiden Topstars kaum verlaufen können - zumindest nicht im sonntäglichen 1.000-Kilometer-Rennen. Die Ex-Formel-1-Einsatzfahrer überzeugten allerdings beide durch schnelles Tempo.

Titel-Bild zur News: Jacques Villeneuve

Hatte beim LMS-Debüt im Peugeot viel Spaß: Jacques Villeneuve

"Das Auto ist nicht so schwierig zu fahren, weil es gar nicht weit weg ist von einem Formel-1-Auto", freute sich Villeneuve gegenüber 'autosport.com'. Er schränkte ein: "Klar, ein wenig langsamer ist es schon, aber trotzdem fährt es sich wie ein richtig gutes Rennauto. Man kann pushen, man kann aggressiv fahren und es macht jede Menge Spaß." Der Kanadier hatte sich am Sonntag das Siegerfahrzeug mit den erfahrenen Nicolas Minassian und Marc Gené geteilt.#w1#

Letztmals hatte Villeneuve 1997 beim Formel-1-Grand-Prix am Nürburgring ganz oben auf dem Siegertreppchen gestanden. "Das ist eine lange Zeit. Es ist ein tolles Gefühl und es ist großartig, mal wieder die oberste Stufe erklommen zu haben. Ich musste erst einmal schauen, wo ich mir die Champagner-Dusche abholen kann. Es ist einfach schön, wieder im Kreis der Sieger zu sein."

Entspannte Fahrt für Villeneuve

Alexander Wurz

Alexander Wurz kollidiert mit dem GT2-Spyker und Audi-Konkurrent Dindo Capello Zoom

Der Formel-1-Champion des Jahres 1997 hatte offensichtlich kaum Anpassungsprobleme: "Mein Longrun vom Freitag war sehr gut. Das Rennen war allerdings etwas härter. Wir haben beim ersten Stopp die Reifen draufgelassen, aber das mochten die nicht so sehr. Danach wollte ich keine Risiken mehr eingehen. Wir lagen in Führung und wollten das einfach nur halten, weil immer die Gefahr des Safety-Cars da war. Da hättest du sowieso dann deinen Vorsprung wieder verloren."

Von Seiten der Peugeot-Mannschaft gab es viel Lob für den Kanadier. Villeneuve zahlte es mit einer positiven Expertise über den 908 HDi FAP zurück. "Das Auto macht viel Spaß. Man kann es richtig gehen lassen und auch ruhig mal driften. Es reagiert erstklassig und macht keine überraschenden Dinge. Wenn du etwas querdriftest, dann kannst du richtig gut spüren, wenn es zurückkommt. Man weiß jederzeit, dass man es wieder einfangen kann und es hält dabei keine blödsinnigen Überraschungen parat."

Man hatte bei Peugeot nach den ersten Tests mit den ehemaligen Formel-1-Stars ohnehin keinen Zweifel am Speed der beiden. Die große Herausforderung in den Le-Mans-Serien und vor allem im legendären Langstrecken-Klassiker an der Sarthe liegt letztendlich in der Bewältigung des dichten Verkehrsaufkommens. "Das war für mich nicht so ein großes Problem", schilderte Villeneuve. "Ich glaube, das hängt natürlich auch immer davon ab, wie viel Risiko man eingehen will oder muss. Bei mir war es eben so, dass ich keines eingehen musste."

Wurz zertrümmert die Siegchancen

Beim neuen Markekollegen Wurz sah ebendies ganz anders aus. Der Österreicher war gemeinsam mit seiner Mannschaft zu Beginn des Rennens nach vorn gestürmt. Pedro Lamy hatte im Wagen mit der Startnummer acht einen bequemen Vorsprung herausgefahren, doch beim Fahrerwechsel saß Wurz plötzlich im Auto und es tat sich nichts - der Motor war abgestorben. Als Dritter reihte sich der Honda-Formel-1-Tester wieder ein und musste anschließend dem Audi von Dindo Capello hinterher jagen.

Alexander Wurz

Blick zurück im Zorn auf sich selbst: Alexander Wurz in Spa-Francorchamps Zoom

In Runde 56 wurde ein Überrundungsmanöver zum Verhängnis. Wurz war am GT2-Spyker von Ralf Kelleners noch nicht ganz vorbei, scherte aber schon wieder ein. "Das war alles etwas unglücklich", so der Österreicher. Und weiter: "Der GT2 berührte mich hinten rechts und drehte mich um. Daher hatte ich dann die Kollision." Der Wurz-Peugeot drehte sich ausgerechnet in den Capello-Audi und räumte diesen gleich mit von der Bahn.

"Es hatte eigentlich nichts mit dem Zweikampf zwischen mir und Capello zu tun. Es war einfach ein dunkler Moment an einem sonst sonnigen Renntag", bilanzierte der Österreicher, der sich bei allen Beteiligten anschließend entschuldigte. Bis zum Unfall war der Wurz-Peugeot das klar schnellste Auto auf der Ardennen-Achterbahn gewesen. Kollege Stephane Sarrazin kam gar nicht mehr zum Einsatz und war enttäuscht: "Alex hat schnelle Rundenzeiten hingelegt, wir hatten einen guten Schnitt und das Auto war schnell. Wir hätten eine gute Chance auf den Sieg gehabt."

Sarrazin hielt Wurz zugute: "Es ist schon eine ganz andere Art des Rennfahrens. Man muss ganz schön oft verlangsamen um sicher überrunden zu können. Aber ist es immer noch besser, dass es hier passiert ist, als wenn es in Le Mans passiert." Der Einsatz von Wurz und Villeneuve war als Vorbereitung für das 24-Stunden-Rennen gedacht. "Es gibt keine Pläne für den Einsatz von Drei-Mann-Teams bei den weiteren Rennen. Es war wirklich nur eine Le-Mans-Vorbereitung", wies Villeneuve die Spekulationen über weitere LMS-Einsätze sofort ins Reich der Fabel.

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