• 20.08.2009 14:37

Beim Heimspiel will Mücke wieder stechen

Stefan Mücke hat den Titel in der Le-Mans-Series (LMS) im Visier - Gute Chancen mit Aston Martin auf dem Nürburgring?

(Motorsport-Total.com/SID) - Formel 3, Tourenwagen und Sportflitzer: Stefan Mücke hat in 15 Jahren Motorsport schon viel erlebt, doch für die meisten ist er noch immer ein unbeschriebenes Blatt. Das soll sich in diesem Jahr ändern. In der europäischen Le-Mans-Series (LMS) hat der 27-Jährige den Durchbruch geschafft und träumt nun sogar vom Titelgewinn 2009.

Titel-Bild zur News: Jan Charouz, Tomás Enge, Stefan Mücke

Ein Trio will siegen: Stefan Mücke, Jan Charouz und Tomas Enge im Aston Martin

Einmal hat er in dieser Saison gewonnen, jetzt will Mücke beim legendären 1.000-Kilometer-Rennen am Sonntag auf dem Nürburgring wieder stechen. Dann würde der Berliner im Kampf um die Fahrer-Krone vor dem Saisonfinale am 13. September im englischen Silverstone alle Trümpfe in der Hand halten.#w1#

Vor dem vierten von fünf Läufen in der Eifel belegt Mücke gemeinsam mit den beiden tschechischen Teamkollegen Jan Charouz und Tomas Enge mit jeweils 22 Punkten den zweiten Rang. In der großen Prototypenklasse LMP1 liegt das Aston-Martin-Trio gerade mal vier Zähler hinter den führenden Pescarolo-Piloten Jean-Christophe Boullion und Christophe Tinseau (beide Frankreich) zurück.

Auf dem Nürburgring soll es nun zum Machtwechsel kommen. "Wir müssen auf Sieg fahren und wollen Pescarolo so viele Punkte wie möglich abnehmen", sagt der besonders motivierte Mücke, der im zweiten Jahr für die britische Nobelmarke fährt. Seine Liebe zu den Sportwagen entdeckte Mücke 2007, als er in der FIA-GT-Meisterschaft am Start war und beim Saisonauftakt auf Anhieb einen Sieg einfuhr. Die ersten sportliche Erfolge hatte er 1998 gelandet, als er mit 15 Siegen die Formel-BMW-Meisterschaft gewann. 2001 wurde Mücke Vizemeister in der Formel 3. Von 2002 bis 2006 fuhr der Berliner für Mercedes einen Jahreswagen in der DTM. Seine beste Platzierung war ein vierter Platz am Norisring.

Mücke ist ein echter Allrounder. Neben dem LMS-Einsatz fährt der 27-Jährige in der tschechischen Langstreckenmeisterschaft und der FIA GT. "Von Anfang April bis Ende Oktober bin ich praktisch jedes Wochenende auf der Rennstrecke. In Berlin bin ich deshalb meist nur montags bis mittwochs anzutreffen", meint Mücke: "Zum Glück macht meine Familie das mit. Meine Freundin fährt selbst Motocross."

¿pbvin|64|1859||0|1pb¿Priorität auf der Rennstrecke hat für Mücke aber ganz klar die Le-Mans-Serie, "denn dort fahren wir die komplette Meisterschaft mit", sagt er. Alle anderen Einsätze seien nur sporadisch. Seine Taktik für das Heimspiel ist denkbar einfach: Ankommen ist alles. Mücke: "Das erste Ziel heißt deshalb, das Auto über die Distanz zu bringen und lieber die Punkte für Platz drei mitzunehmen als gar keine."

Die Fans dürfen sich laut Mücke auf "ein Sportwagenrennen pur" freuen. Die Leistungsdichte sei in dieser Serie schier unglaublich: "Als Fahrer muss man jederzeit hundert Prozent bei der Sache sein. Es gibt wahnsinnig viele Überholmanöver, weil ja mehrere Klassen gleichzeitig ins Rennen gehen." Es gebe meist keine einzige freie Runde, weil er bis zu acht Autos überholen müsse LMS, sagt Mücke: "Das ist Action am laufenden Meter."

Mücke bedauert, dass er nicht über die geliebte Nordschleife rasen darf. Diese Strecke sei einzigartig auf der Welt, aber für LMS-Prototypen leider nicht fahrbar: "Doch die Grand-Prix-Strecke ist für mich auch in Ordnung, ich kenne sie erstens aus meiner Zeit in der DTM und zweitens sollte sie dem Aston Martin besser liegen als der Kurs zuletzt an der Algarve."