• 17.09.2008 10:44

  • von Stefanie Szlapka&Britta Weddige

Wie werde ich - Rennfahrer?

'Motorsport-Total.com' stellt verschiedene DTM-Berufe vor - Diesmal haben wir mit dem Rennfahrer Gary Paffett gesprochen

(Motorsport-Total.com) - In den vergangenen Teilen der Serien hat 'Motorsport-Total.com' mit den Menschen im Hintergrund der DTM beschäftigt. So sind das Marketing, die Organistaion, die Presse und viele andere Bereiche unerlässlich, um ein solches Event wie die DTM zu organisieren und umzusetzen. Doch dieses Mal widmen wir uns denjenigen, die mitten im Rampenlicht stehen und wegen denen tausende Fans an die Rennstrecke pilgern: den Fahrern. Gary Paffett verrät, worauf es in seinem Job ankommt.

Titel-Bild zur News: Gary Paffett

Gary Paffett arbeitete nach seinem Titel 2005 im Folgejahr als Formel-1-Tester

Gary Paffett ist mit einem Jahr Unterbrechung seit 2003 in der DTM unterwegs. Zuvor startete er in der Deutschen Formel-3-Meisterschaft und wurde dort 2002 Meister. 2005 sicherte der Brite mit fünf Siegen auch den Meistertitel in der DTM und wurde ein Jahr später Testfahrer bei McLaren Mercedes. Seit 2007 ist er in einem Jahreswagen zurück in der Tourenwagenserie, ohne seinen Formel-1-Testfahrerjob aufzugeben.#w1#

"Wie in jedem Sport muss man jung anfangen, wenn man erfolgreich sein will", weiß Paffett aus eigener Erfahrung. Bereits mit 14 Jahren holte er sich den 1. Platz Britische Junior TKM Kart-Meisterschaft. Im Kartsport werden die Grundlagen für die folgenden Serien im Motorsport gelegt. Doch auch schon im Kartbereich müssen die jungen Sportler viel Geld investieren, das ist ohne Unterstützung von außen nicht zu bewältigen. "Im Moment ist das Schwierigste, Leute zu finden, die einem auf dem langen Weg unterstützen", denkt der Brite. "Ich hatte sehr viel Hilfe auf meinem Weg durch den Kart-Sport und durch Formelserien."


Fotos: DTM in Brands Hatch


Doch nur mit Geld kommt man natürlich auch nicht weiter. Man muss auch die nötigen Ergebnisse bringen, damit die Leute in der DTM oder auch der Formel 1 auf einen aufmerksam werden. "Vielleicht bekommt man dann die Chance, einen Test zu fahren", erzählt Paffett. "Und wenn man dort einen guten Job macht, bekommt man vielleicht ein Cockpit. Es hängt alles sehr vom Erfolg ab."

Doch Erfolg zu haben, ist wohl das Schwierigste an der Geschichte. Da ist nicht nur das fahrerische Talent gefragt, sondern auch absoluter Wille und mentale Stärke. "Erfolg hat man, wenn man sich wirklich voll einbringt und immer sein Bestes gibt", schildert der Brite. "Natürlich hat jeder einmal schlechte Tage, schlechte Wochenenden oder sogar schlechte Jahre. Aber man darf nie aufhören, immer sein Bestes zu versuchen."

Mattias Ekström neben Gary Paffett - beide vor Timo Scheider

Motorsport kann so schön sein: Kampf zwischen Ekström, Paffett und Scheider. Zoom

Als Rennfahrer steht man oft vor dem Problem, dass die Leute nicht wissen, was hinter den Ergebnissen steht - vor allem wenn diese mal schlecht ausfallen. Egal ob Unfall, technische Probleme oder sonstige Zwischenfälle. "Du musst an dich selbst glauben, das ist das Wichtigste. Wenn du nicht so gute Ergebnisse holst, denken vielleicht viele Leute, dass du einfach nicht so gut bist - ohne zu wissen, woran es wirklich lag. Deshalb musst du an dich selbst glauben und dann ist man schon auf einem guten Weg dahin, erfolgreich zu sein", weiß der 27-Jährige.

An den Rennwochenenden steht für die Piloten nicht nur das Rennfahren auf dem Programm. Sondern auch jede Menge Meetings und PR-Termine. In kaum einer anderen Sportart fällt PR und Marketing eine so große Rolle zu wie im Motorsport. Deswegen stehen auch außerhalb der Rennwochenenden einige PR-Termine auf dem Programm. Nicht zu vergessen das Fitness-Training! Schließlich müssen die Piloten in ihren Boliden hohen Kräften entgegenwirken. Schon der Formelnachwuchs verbringen mehrere Stunden pro Woche im Fitnessstudio.

Wer also den Traum hat Profirennfahrer zu werden, sollte diesen Traum schon sehr früh haben. Dazu noch engagierte Eltern, die bei der Erfüllung unerlässlich sind. Dazu kommt noch hohes Durchhaltevermögen und körperliche und mentale Stärke, um die vielen Hürden überwinden zu können, die sich einem in den Weg stellen.