• 02.06.2013 18:24

  • von Timo Pape & Stefanie Szlapka

Mercedes' unerfreulicher Tag: Wolff hadert, Vietoris zufrieden

Für Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff ist der siebte Platz in Spielberg durch Christian Vietoris zu wenig - Zudem kritisiert er die weichere Reifenmischung

(Motorsport-Total.com) - Das dritte Saisonrennen im österreichischen Spielberg war aus Mercedes-Sicht eines zum vergessen. Das beste Ergebnis für den Hersteller: Der siebte Platz von Christian Vietoris - davor vier BMW und zwei Audi. "Das Heimspiel hätte ich mir anders vorgestellt", sagt Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. "Ein unerfreulicher Tag für uns. Aber man muss BMW gratulieren. Ganz besonders freue ich mich für Timo Glock, der seinen ersten Podestplatz in der DTM erzielt hat - das ist für die gesamte Serie eine sehr schöne Nachricht."

Titel-Bild zur News: Christian Vietoris

Christian Vietoris wurde in Spielberg Siebter und damit bester Mercedes-Pilot Zoom

Das große Problem aus Mercedes-Sicht: das Qualifying. "Wir müssen schauen, dass wir unsere Performance am Samstag verbessern. Wenn man so weit hinten startet, dann wird es schwierig", sieht Wolff ein. Dennoch sei man nicht auf dem Holzweg, so Vietoris. Der beste Mercedes-Fahrer des Tages weiß, was zu tun ist: "Das ist nicht so schwer, vorne im Qualifying auf Pole zu fahren. Wenn wir das Auto auf Qualifying-Setup bauen, dann sind wir schnell, das haben wir im vergangenen Jahr gezeigt. Wir müssen einfach den richtigen Kompromiss finden."

Trotz alledem ist Vietoris mit dem Rennen und auch der bisherigen Saison zufrieden: "Ich konnte mit einer guten Strategie neun Positionen gutmachen und erneut wichtige Punkte mitnehmen. Unsere Rennpace ist gut, das bestätigen unsere beiden Podestplätze aus den ersten zwei Rennen. Unser Auto geht sanft mit den Reifen um, und unsere Strategie ging wie geplant auf." Auch auf sich selbst ist der Gönnersdorfer stolz: "Ich habe mich jetzt jedes Mal - glaube ich - um zehn Positionen verbessert."


Fotos: HWA-Mercedes, DTM in Spielberg


Wolff kritisiert indes die weiche Reifenmischung: "Die Options halten sehr lange, vielleicht sogar zu lange. Und viel schneller sind sie auch nicht. Da bietet sich kaum strategischer Spielraum, wenn der schnellere Reifen kaum abbaut." Sein Fahrer bestätigt diese Beobachtung: "Bei mir hat er fast gar nicht abgebaut, ich bin ja mehr oder weniger das ganze Rennen auf Option gefahren", so Vietoris. Wolffs Vorschlag: "Wir müssen dennoch mal schauen, ob wir daran etwas ändern können. Das sollte aber im Konsens mit allen Beteiligten geschehen."

Auf das nächste Rennen in der Lausitz freut sich Vietoris schon besonders: "Ja, das ist meine Lieblingsstrecke." Wolff meldet trotzdem Bedenken an und mahnt zu besonderer Konzentration: "Lausitz ist traditionell eine gute Strecke für uns. Aber in diesem Jahr beginnt alles wieder bei Null. Vergangene Erfolge zählen nichts mehr. Wir müssen uns strecken, um am Lausitzring vorne dabei sein können."