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Verhandlungen mit Hankook: Wechselt DTM erneut den Reifenpartner?

Die Teams warten immer noch auf eine Antwort, ob Michelin auch 2022 die DTM-Reifen liefert: Wie der Stand der Dinge ist und welche Rolle Hankook spielt

(Motorsport-Total.com) - Mit welcher Reifenmarke geht die DTM 2022 an den Start? Die Teams tappen diesbezüglich fast zwei Monate nach dem Saisonfinale auf dem Norisring immer noch im Dunkeln, was die Vorbereitungen für die kommende Saison erschwert.

Titel-Bild zur News: Lucas Auer

Noch wissen die Teams nicht, auf welche Reifen die DTM 2022 setzen wird Zoom

Und das hat einen Grund: Denn laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' ist die Entscheidung noch nicht gefallen, ob der im Ende Februar 2021 abgeschlossene Vertrag mit Michelin verlängert wird. Stattdessen ist auch eine Rückkehr zu Ex-Partner Hankook ein Thema.

Obwohl es Anfang des Jahres nach zehn Jahren zum Bruch zwischen der DTM und dem südkoreanischen Reifenhersteller gekommen war, stattete Hankook 2021 weiterhin die Rahmenserie DTM-Trophy aus.

Warum Hankook-Comeback für ITR attraktiv wäre

Bei den Finalrennen der DTM-Saison 2021 fiel auf, dass nicht nur Hankook-Ingenieur Thomas Baltes vor Ort war, sondern auch Hankook-Sportchef Manfred Sandbichler im DTM-Fahrerlager auftauchte. Tatsächlich kam es bereits zu Verhandlungen über eine Zusammenarbeit in der Saison 2022 - und zwar geht es dabei um ein Comeback in der DTM.

Das kommt insofern überraschend, da der 2019 abgeschlossene Vertrag mit Hankook eigentlich bis 2023 gültig gewesen wäre, es aber nach dem Class-1-Ende und dem Herstellerausstieg von Audi und BMW vorzeitig zu einer Auflösung kam.

Für DTM-Boss Gerhard Berger wäre eine weitere Zusammenarbeit mit Hankook durchaus attraktiv, da der südkoreanische Reifenhersteller, der ab der Saison 2022/2023 die Formel E ausstattet, im Gegensatz zu Michelin auch als potenter Sponsor auftritt. Jährlich zahlte man mehrere Millionen Euro in die ITR-Kasse ein.

Nutzt Berger Hankook für Michelin-Verhandlungen?

Michelin setzt hingegen auf die Herangehensweise, über die Qualität der Reifen im Vordergrund zu stehen - und hält sich mit Werbemitteln in der Regel zurück. Dafür sorgen die GT3-Reifen der Franzosen für bessere Rundenzeiten. Und die DTM legte zumindest vor einem Jahr drauf wert, die schnellste GT3-Serie zu sein.

Ein Wechsel würde zudem für Balance-of-Performance-Partner AVL eine Herausforderung darstellen, da die gesammelten Daten aus der vergangenen DTM-Saison nur noch bedingt anwendbar wären und man 2022 bei der Einstufung der Boliden erneut ohne große Erfahrungswerte auskommen müsste.

Laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' geht die Tendenz aktuell eher in Richtung einer Fortsetzung der Zusammenarbeit mit Michelin. Es ist nicht auszuschließen, dass Berger die Gespräche mit Hankook auch verhandlungstaktisch nutzt, um sich mit Michelin auf günstigere Konditionen zu einigen.