• 27.10.2008 15:06

  • von Szlapka/Weddige

Ungar: "Es war kein schlechtes Jahr"

HWA-Technikchef Gerhard Ungar zieht Bilanz der Saison 2008 und erklärt, warum es am Ende für Mercedes nicht zum Fahrertitel gereicht hat

(Motorsport-Total.com) - HWA-Technikchef Gerhard Ungar und seine Truppe haben ein arbeitsreiches Jahr 2008 hinter sich. Beim Saisonauftakt im April in Hockenheim gab es erst einmal einen Dämpfer. Rivale Audi hatte den neuen A4 so gut hinbekommen, dass man gleich einen Dreifachsieg feiern konnte. Bei Mercedes herrschte Katerstimmung - ausgerechnet auf der Heimstrecke, auf der man bisher immer dominiert hatte, musste man sich deutlich geschlagen geben.

Titel-Bild zur News: Gerhard Ungar

Gerhard Ungar und seine Leute haben ein arbeitsreiches Jahr hinter sich

Doch Mercedes kämpfte sich zurück. Tag und Nacht wurde daran gearbeitet, die neue C-Klasse weiterzuentwickeln. Bei jedem Rennen konnte der Rückstand etwas weiter aufgeholt werden, am Ende waren die Stuttgarter wieder mittendrin im Titelkampf.#w1#

"Nach dem ersten Rennen hatte keiner geglaubt, dass wir überhaupt noch zurückgekommen, denn da waren wir so weit weg", blickte Ungar gegenüber 'Motorsport-Total.com' zurück auf den verpatzten Saisonstart im April. "Von daher denke ich, dass das Team insgesamt eine gute Leistung gezeigt hat, überhaupt dahin zu kommen, dass man wieder auf gleicher Höhe Rennen bestreiten kann. Von daher kann man nicht sagen, dass wir ein schlechtes Jahr hatten."

"Die Fahrerwertung ist das, um was es geht." Gerhard Ungar

Die Mannschaftsleistung brachte HWA immerhin den Titel in der Teamwertung ein. Doch Ungar weiß, welche Meisterschaft in der DTM die wichtigere ist: "Ganz klar die Fahrerwertung, denn das ist es, um was es geht."

In dieser wichtigen Fahrerwertung reichte die Anstrengung jedoch nicht zum Sieg. Audi-Pilot Timo Scheider triumphierte, Mercedes-Mann Paul Di Resta musste sich geschlagen geben. Vor dem großen Finale war es denkbar knapp: Der Schotte konnte mit seiner Aufholjagd bis auf zwei Punkte an den Tabellenführer heranrücken. In der Startaufstellung zum Finalrennen stand er sogar vor seinem Rivalen. Doch während Scheider einen Blitzstart hinlegte, kam Di Resta nicht so gut weg. Der Schotte musste seinen Rivalen ziehen lassen und zog im Titelkampf den Kürzeren.


Fotos: DTM-Finale in Hockenheim


Von der Performance der Autos her sei man in Hockenheim mit Audi "auf Augenhöhe" gewesen, so Ungar. "Klar, der Start hat nicht geholfen und dann gab es ein paar Rangeleien am Start, in denen Paul mittendrin war", fasste er das letzte Rennen zusammen, in dem sich Di Resta auch der Teamarbeit von Audi geschlagen geben musste. "Es sind auf einmal Autos aufgetaucht, die nicht da fahren sollten, die auch langsamer gefahren sind", sagte Ungar dazu, fügte jedoch an: "Aber das soll keine Entschuldigung sein. Es hat einfach um den Tick nicht gereicht. Timo war eben diesen einen Platz davor und es war schwierig, den wieder wett zu machen."