• 03.04.2008 23:16

Überblick: Die Rahmenserien der DTM

Vier Rennserien bilden 2008 den Rahmen zur DTM: die Formel-3-Euroserie, der VW-Polo-Cup, der Porsche-Carrera-Cup und der Seat-Leon-Supercopa

(Motorsport-Total.com) - Sie sind die zusätzliche Würze an den ohnehin spannungsreichen DTM-Rennwochenenden: die Partnerserien. Vier sind es in der Saison 2008: das Karrieresprungbrett Formel-3-Euroserie, der Talentschuppen VW-Polo-Cup sowie die Markenpokale Porsche-Carrera-Cup und Seat-Leon-Supercopa. In der Übersicht beleuchten wir, was hinter diesen Rennserien steckt und wer die wichtigsten Teilnehmer sind.

Titel-Bild zur News: Nico Hülkenberg

Die Euroserie ist das Aushängeschild der Rahmenserien der DTM

Die Formel-3-Euroserie boomt: Insgesamt sind 30 Fahrer für die neue Saison gemeldet. Und gleich fünf viel versprechende Jungstars kommen aus Deutschland - so viel deutsche Beteiligung gab es in der imageträchtigen Nachwuchsschmiede noch nie. In den vergangenen vier Jahren schafften 22 Fahrer der Euroserie den Sprung in die Formel 1 oder in die DTM. Das Reglement bietet Stabilität. An den Wochenenden werden jeweils zwei 100-Kilometer-Rennen ausgetragen. Die acht Erstplatzierten von Rennen eins am Samstag starten am Sonntag in umgekehrter Reihenfolge - allein das verspricht Spannung pur.#w1#

Mit der Startnummer eins nimmt im Meisterteam ART Nico Hülkenberg seine zweite Formel-3-Saison in Angriff. "Hülki" war 2005 Champion der Formel BMW Deutschland, holte 2006/2007 überzeugend den ersten Platz in der Nationenwertung der A1GP-Serie und hat bereits einen Formel-1-Testfahrervertrag für das Williams-Team in der Tasche. Der 21-jährige startet mit einem Dallara-Mercedes und gehört wie Formel-3-Rookie Christian Vietoris zu den Schützlingen des Schumacher-Managers Willi Webers. Vietoris war 2006 der Nachfolger von Hülkenberg als Meister der Formel BMW Deutschland.

Und auch er hat schon Formel-1-Luft geschnuppert: BMW belohnte seinen Sieg beim Formel BMW Weltfinale mit einer Formel-1-Testfahrt. Vietoris fährt in dieser Saison für das Berliner Team Mücke im Dallara-Mercedes.

Auch Maximilian Götz und Jens Klingmann, die für RC powered by Volkswagen in einem Dallara-VW an den Start gehen, haben bereits im DTM-Umfeld Erfolge gefeiert. Götz war 2003 Meister der Formel BMW Deutschland und ADAC-Juniorsportler des Jahres. Klingmann, der aus dem nahen Leimen kommt, holte 2006 auf Anhieb den Rookietitel als bester Neueinsteiger der Formel BMW und im vergangenen Jahr souverän den Meistertitel. Die beiden Deutschen haben im italienischen Team RC den Chinesen Cheng Congfu als Teamkollegen. Dieser wurde ausgewählt, die Olympische Fackel zu tragen. Volkswagen ist erst Mitte vergangener Saison als Motorenlieferant in die Euroserie zurückgekehrt, rüstet aber 2008 bereits acht Monoposti mit VW-Motoren aus. Der große Teil des Starterfeldes (22 Fahrer) vertraut weiterhin auf den Seriensieger der vergangenen Jahre: den Formel-3-Motor von Mercedes-Benz.

Jubiläum für Tourenwagenschule von Volkswagen

Die Talentschmiede für den Tourenwagennachwuchs feiert in Hockenheim Jubiläum: Es ist bereits das 100. Rennen der beliebten Cup-Serie. Vor zehn Jahren mit der "Knutschkugel" Lupo gestartet, treten die Youngster seit 2004 in 150 PS starken, technisch identischen Polo-Cup-Fahrzeugen gegeneinander an. Die Popularität des VW-Polo-Cup zeigt ein Blick in die Starterliste: 2008 nehmen 24 Fahrer aus neun Ländern teil - aus Dänemark, Deutschland, Litauen, Österreich, Schweden, Südafrika, Tschechien, Peru und Polen!

Zur umfangreichen Vorbereitung der jungen Rennfahrer gehörten ein zweitägiger Lehrgang in der Motorsport Arena Oschersleben, dessen Programm neben Testfahrten auch Medien-, Reglement- und Technikschulungen beinhaltete. Außerdem gab es ein dreitägiges Fitnesscamp in Berchtesgaden.

Mit Vivien Volk und Stefan Kolb treten zwei Fahrer an, die im Umkreis von Hockenheim zu Hause sind. Die Neueinsteigerin Volk, die bereits eine Ausbildung zur Erzieherin absolviert hat, kommt aus dem pfälzischen Speyer. Ihr Traum: einmal als professionelle Rennfahrerin in der DTM zu fahren. Kolb aus Karlsruhe startet 2008 in sein zweites Jahr im Polo-Cup.

Porsche-Power im Carrera-Cup: Junge gegen erfahrene Profis

Mit einem nochmals weiterentwickelten 911er mit nun 420 PS starten 30 Teilnehmer in den Porsche-Carrera-Cup 2008. Das Fahrerfeld im schnellsten Markenpokal Deutschlands bietet wieder eine Spannung versprechende Mischung aus erfahrenen Profis und jungen Talenten. Erstmals treffen hier auch die beiden ehemaligen DTM-Haudegen und Publikumslieblinge Christian Abt und Uwe Alzen aufeinander. Abt beendete im Oktober letzten Jahres nach acht Jahren seine erfolgreiche DTM-Laufbahn und ist im Porsche praktisch Rookie. "Ich werde noch etwas Zeit benötigen, um mich an das Auto zu gewöhnen", sagte der 40-Jährige nach Tests. "Aber schon jetzt macht es viel Spaß. Die Konkurrenz ist extrem stark - und ich freue mich auf diese neue Herausforderung." Alzen ist dagegen quasi der Platzhirsch des Porsche-Cups: Alzen holte insgesamt viermal den Gesamtsieg (einmal davon im Supercup); zuletzt in der Saison 2007.

Porsche nutzt den Markenpokal bereits seit 1997 zur Nachwuchsförderung. In der neuen Saison startet im UPS-Porsche-Juniorteam als Rookie der 19-jährige Deutsche Marco Holzer, der erst kürzlich die umfangreiche Sichtung für sich entschied. Teamkollege ist Martin Ragginger aus Österreich, der bereits in sein zweites Jahr im Carrera-Cup geht. Die beiden Porsche-Junioren starten außerdem bei sechs Rennen zum Supercup.

Seat-Leon-Supercopa: Fünfte Saison im Rahmen der DTM

Jubiläum für den Seat-Leon-Supercopa: Der Markenpokal mit den 300 PS starken Cup-Fahrzeugen startet 2008 in seine fünfte Saison im Rahmen der DTM. Die Erfolgsformel für spannende Rennen: identisches Material, ein ausgeklügeltes Reglement, ein gut besetztes Starterfeld. Erneut ist "Mister Markenpokal", Thomas Marshall, aus dem nahen Eggenstein dabei. Der 44-Jährige hat insgesamt zehn Titel in Markenpokalen gesammelt, zwei davon mit dem Seat Leon - der letzte datiert aus der vergangenen Saison. Eine ganze Horde "junger Wilder" tritt 2008 an, um dem Oldie den Titel zu entreißen. Da sind zunächst die beiden Polo-Cup-Sieger der Jahre 2006 und 2007, Jimmy Johansson und Constantin Dressler, außerdem Nicki Thiim, der Sohn des ehemaligen DTM-Rennfahrers Kurt Thiim, und Damian Sawicki aus Polen. Für Aufmerksamkeit wird sicher Christina Surer sorgen, die allerdings nicht bei allen Rennen des Seat-Cup an den Start gehen wird. In Hockenheim ist die attraktive Schweizerin aber dabei.