• 04.04.2008 13:45

  • von Katherine Legge

Legge: Willkommen im Neuland

In ihrer Kolumne berichtet Katherine Legge über ihre ersten Erfahrungen in der DTM, Unterschiede zu dem ChampCars und ihre Ziele für die Debütsaison

(Motorsport-Total.com) - Liebe Leser von 'Motorsport-Total.com',
Es kann los gehen! Als neues Familienmitglied bei Audi starte ich in meine erste DTM-Saison. In meiner Kolumne werde ich regelmäßig über meine Erlebnisse in der DTM berichten. Ich fühle mich in meinem Team wirklich wohl. Alle bei Audi haben mich herzlich aufgenommen und ich bin stolz, ein Teil der Familie zu sein. Ich werde dort enorm unterstützt, sie geben mir alles, damit ich auch die nötige Performance zeigen kann. Natürlich wird von mir im Gegenzug erwartet, dass ich 110 Prozent gebe, aber so soll es ja auch sein.

Titel-Bild zur News: Katherine Legge

Katherine Legge wird künftig in ihrer Kolumne über ihre Erlebnisse berichten

Bisher bin ich nur in Formel-Rennwagen gefahren, deshalb musste ich mich erst einmal an den Tourenwagen gewöhnen. Als ich meinen ersten Test gefahren bin, war ich überrascht, wie schnell das Auto ist! Die Unterschiede zwischen einem Formel- und einem Tourenwagen sind allerdings recht groß. Da ist zum Beispiel die Sicht: Im Tourenwagen hat man natürlich weniger Überblick als im offenen Rennwagen. Auch die Karbon-Bremsen arbeiten anders als die, die ich bisher gewohnt war. Man muss die Bremsen anwärmen, darf dann aber nicht so heftig aufs Bremspedal treten wie ich das bisher gewohnt war. Die Schaltung funktioniert anders, das Auto bewegt sich anders. Aber ich muss sagen: Es macht richtig Spaß, das DTM-Auto zu fahren! Nach jedem Outing denke ich: Das war klasse!#w1#

Mit der Zeit werde ich mich immer mehr an mein neues Arbeitsgerät gewöhnen. Es ist für alle, die aus dem Formelsport kommen, das Gleiche: Man muss Runde um Runde abspulen, dann geht es immer besser.

Auch die Boxenstopps sind ganz anders

Katherine Legge

Katherine Legge gewöhnt sich immer besser an ihr neues Arbeitsgerät Zoom

Neu lernen muss ich auch, wie ich in der DTM einen guten Boxenstopp mache. Klar, wir hatten auch in der ChampCar-Serie Boxenstopps, aber in der DTM sind sie ganz anders. Auch hier spielt die Sicht wieder eine Rolle. Außerdem hast du in der ChampCar jemanden am Vorderreifen stehen, der dir sagt, dass du wieder losfahren kannst. In der DTM fällt das Auto einfach wieder auf die Straße und los geht's. Und die Boxenstopps in der DTM dauern nur halb so lang wie die in der ChampCar, weil weniger Benzin zugetankt wird. Man hat also nicht viel Zeit, um das mit der Handbremse und all den anderen Dingen, an die man denken muss, hinzubekommen. Es ist wie eine neue Disziplin, die ich erlernen muss.

Neuland betrete ich auch auf den meisten Rennstrecken. Der einzige DTM-Kurs, den ich bisher kenne, ist Brands Hatch, aber es ist schon eine Weile her, dass ich dort zum letzten Mal gefahren bin. Aber es sollte kein Problem für mich sein, die vielen neuen Strecken zu lernen. Ich schaue sie mir auf Video an und spiele Computerspiele - dann sollte ich die Kurse recht schnell kennen.

Die Ziele für die Debütsaison

Ich habe mir für meine Debütsaison vorgenommen, in allen Rennen ins Ziel zu kommen, um so viel möglich zu lernen. Vielleicht kann ich sogar ein paar Punkte holen. Ich möchte genauso gut sein wie mein Teamkollege - und einfach professionelle Arbeit abliefern.

"Ich hoffe einfach, dass ich in den ersten Rennen möglichst von niemandem gerammt werde." Katherine Legge

Die Rennen als solche werden auch eine neue Herausforderung: Die "Feindberührung" mit anderen Autos ist schließlich etwas völlig Neues für mich! So richtig darauf vorbereiten kann ich mich eigentlich nicht. Ich hoffe einfach, dass ich in den ersten Rennen möglichst von niemandem gerammt werde und mich aus allem Ärger heraushalten kann!

Jetzt freue ich mich schon riesig auf die Saison - und vor allem auf die Fans! Ich habe gehört, dass die DTM-Fans sehr fachkundig sind, das ist klasse. Ich denke, dass die deutschen Fans sich ziemlich von denen in den USA unterscheiden, schließlich sind es ja auch zwei verschiedene Kulturen. Mit der ChampCar hatten wir im vergangenen Jahr zwei Rennen in Europa, da habe ich schon einmal einen ersten Eindruck bekommen - und der war wirklich gut. Ich bin auch gespannt, wen die Fans in der DTM unterstützen. Drücken sie einem speziellen Fahrer die Daumen, oder eher Audi oder Mercedes, oder vielleicht einem speziellen Team?

Ich würde mich jedenfalls sehr freuen, wenn Sie auch mir die Daumen drücken würden - danke!

Bis zum nächsten Mal, Ihre

Katherine Legge