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Tomczyk: Das Kribbeln ist schon da
Exklusiv-Interview mit Martin Tomczyk Teil 1: Der Audi-Pilot über die Ungeduld vor dem Saisonstart, Autorennen vor dem Fernseher und den 2009er-Audi A4 DTM
(Motorsport-Total.com) - Noch knapp zwei Monate dauert es, bis die Motoren in der DTM wieder aufheulen. Die Winterpause ist in diesem Jahr noch einen Monat länger als bisher - entsprechend größer ist auch die Ungeduld der Piloten. Audi-Werksfahrer Martin Tomczyk geht es da nicht anders. Im ersten Teil des Exklusiv-Interviews mit 'Motorsport-Total.com' spricht der Bayer über das Kribbeln, seine Taktik, die Wartezeit zu verkürzen, den neuen Audi A4 DTM und sein Team, in dem Stabilität eine große Rolle spielt.

© xpb.cc
Martin Tomczyk geht mit viel Optimismus in die neue DTM-Saison
Frage: "Martin, noch zwei Monate bis zum DTM-Saisonstart 2009. Wie groß ist deine Ungeduld inzwischen?"
Martin Tomczyk: "Die wächst in diesem Jahr natürlich besonders, weil die Saison einen Monat später als gewohnt los geht. Da fängt das Kribbeln schon entsprechend früher an und dauert dann auch länger. Ich freue mich extrem, wenn es los geht und ich kann es kaum erwarten. Zum Glück ist vorher noch die DTM-Präsentation, die bei dem Kribbeln schon leichte Abhilfe schafft. Denn dabei kommt man wieder in Kontakt mit den Fans und man weiß dann schon, dass es nicht mehr lange dauern kann. Und dann geht es wirklich los."#w1#
Frage: "Du hast einmal gesagt, dass es dir als Rennfahrer wichtig ist, auch über den Winter die Spannung und Konzentration zu halten. Wie hast du das in diesem noch längeren Winter gemacht?"
Tomczyk: "Wenn man wie ich acht Jahre, oder jetzt das neunte Jahr, in der DTM fährt, weiß man schon, was man machen muss, um die Spannung aufrechtzuerhalten. Und auch wenn man im Winter eine wirkliche Motorsportpause hat, beschäftigt man sich schon mit dem Thema. Der Motorsport ist letztlich immer um einen herum, sei es, wenn man die ersten WTCC-Rennen anschaut oder jetzt dann die ersten Formel-1-Rennen - man ist immer mittendrin."
Frage: "Sitzt man dann vor dem Fernseher und zuckt unbewusst mit dem Gasfuß? Würde man am liebsten mitfahren?"
Tomczyk: "Ich sage mal so: Man fiebert wahnsinnig mit. Oft ärgert man sich auch, wenn man ein missglücktes Überholmanöver sieht. Das sagt man sich schon: 'Warum macht er das so? Ich hätte das so gemacht! Ich wäre da sicherlich vorbeigekommen!' Man gibt schon seine schlauen Rennsportkommentare dazu ab."
Frage: "Was hast du sonst in den vergangenen Monaten gemacht?"
Tomczyk: "Ich habe wie jedes Jahr Fitnesstraining gemacht, aber ich denke, das ist unabdingbar und das macht jeder Fahrer. Es ist nur immer Auslegungssache, wie viel man macht. Ich gehe immer gern auf Fitnesswochen, ganz abseits und mit einem eigenen Trainer. Das ist aber auch die Sache, mit der man die Wartezeit am besten überbrücken kann. Sich einfach auf die Saison wieder vorzubereiten."
Die Arbeit mit dem neuen Audi A4 DTM
Frage: "Hast du mit dem neuen Auto schon getestet?"
Tomczyk: "Wir hatten das Rollout des neuen Autos. Und - ja, ich bin sehr zufrieden damit und ich bin auch sehr gut damit klargekommen."
Frage: "Ist es ein Vorteil, dass der neue A4 eine Evolution des sehr erfolgreichen 2008er-Autos ist und keine völlige Neuentwicklung?"
Tomczyk: "Wenn man ein erfolgreiches Auto hat und dieses erfolgreiche Auto weiterentwickeln kann, hat man natürlich eine perfekte Basis. Man hat aber auch im vergangenen Jahr gesehen, dass wir bei einem komplett neuen Fahrzeugtyp auch einen Vorteil ausnutzen konnten und zwar vom ersten Rennen ab. Von daher ist für uns beides kein Problem. Aber es ist schön, wenn man sieht, wie toll das Auto schon ein Jahr lang gefahren ist und dass man auf dieser Basis leichte Modifikationen macht. Und das mit dem Wissen, dass es genauso schnell oder sogar schneller ist."
Frage: "Im Fahrerkader hat Audi nichts verändert. Wie wichtig ist eine solche Stabilität im Team?"
Tomczyk: "Ich glaube schon, dass es eine Stärke von Audi Sport ist, beim Fahrerkader nicht oft einen Wechsel zu vollziehen. Man merkt einfach, wenn man mehrere Jahre zusammenarbeitet, dass das Familiäre vorhanden ist. Das ist bei Audi so. Man kennt die Personen besser, man kann sie besser einschätzen, man weiß, wie Aussagen zu analysieren sind und hat damit auch ein besseres Umfeld im Team."
Den zweiten Teil des Exklusiv-Interviews mit Tomczyk können Sie ab morgen bei 'Motorsport-Total.com' lesen. Darin äußert er sich zu den Spekulationen um seine Zukunft bei Audi, sein neues "Heimrennen" in Dijon, die Arbeit mit einem strafferen Zeitplan und die Sparmaßnahmen im Motorsport.

