• 15.03.2009 13:15

  • von Stefanie Szlapka

Winkelhock: Konstanz wichtiger als wenige Highlights

Markus Winkelhock blickt im Exklusivinterview auf die Saison voraus: Wieder ein Jahr im Jahreswagen, ohne sein geliebtes Mugello und mit großen Zielen

(Motorsport-Total.com) - Markus Winkelhock geht in seine zweite Saison als Audi-Werksfahrer. Seine Hoffnungen auf einen Neuwagen haben sich nicht erfüllt, er geht wieder in einem Jahreswagen an den Start. Doch bei der derzeitigen Wirtschaftslage ist ihm das lieber, als gar kein Cockpit zu haben, verriet er im Exklusivinterview mit 'Motorsport-Total.com'. Außerdem sprach der Schwabe über seine Saisonvorbereitung, die Umstellung auf das für ihn neue Audi-Modell und die Ziele, die er sich für dieses Jahr gesetzt hat.

Titel-Bild zur News: Markus Winkelhock

Markus Winkelhock geht in seine zweite Saison als Audi-Werksfahrer

Frage: "Markus, war Schneeschaufeln wie bei Timo Scheider auch Teil deines Fitnessprogramms?"
Markus Winkelhock: "Oh ja. Aber als wir den meisten Schnee hatten, war ich in Kapstadt und dort waren 30 Grad. Ich habe Bekannte, die seit etwa zehn Jahren dort wohnen. Da ich sie schon seit vier Jahren nicht mehr besucht habe, bin ich mal wieder für einen zweiwöchigen Urlaub hin. Eine Woche nach meiner Rückkehr gings ins Fitnesscamp von Audi und damit direkt in den Schnee. Der genaue Gegensatz zu meinem Urlaub."#w1#

Frage: "Wie laufen sonst deine Vorbereitungen für die kommende Saison?"
Winkelhock: "Die sind wie jedes Jahr. Im Moment mache ich viel Fitness. Weihnachten und Silvester war ich zu Hause und habe relaxt. Ich habe den ganzen Dezember eine Fitnesspause genommen und im neuen Jahr mit dem Training begonnen. Jetzt trainiere ich hart, um zu Saisonbeginn wieder auf einem sehr guten Level zu sein. Dafür ist genug Zeit, da die Saison erst im Mai beginnt und damit auch die Tests später anfangen."

Markus Winkelhock

Markus Winkelhock wird seine Lieblingsstrecke in Mugello vermissen Zoom

Frage: "Viele deiner Kollegen treiben Wintersport. Du auch?"
Winkelhock: "Im Dezember bin ich zwei, drei Mal Ski gefahren. Ab dann wird es mir zu gefährlich. Nicht, dass ich mit einen komplizierten Bruch zuziehe und die Saison in Gefahr ist. Im Fitnesscamp haben wir etwas Langlauf gemacht. Zu Hause stehen eher Mountainbiken, Laufen und Fitness auf dem Programm."

Frage: "2009 stehen nur noch zehn Rennen im Kalender. Wirst du Mugello vermissen?"
Winkelhock: "Ich werde Mugello sogar sehr vermissen, da sie zu meinen Lieblingsstrecken gehörte. Ich hatte dort immer viel Spaß. Zudem liebe ich Italien - deswegen wird mir diese Strecke schon fehlen. Dort habe ich 2008 auch mein bestes Qualifyingergebnis eingefahren."

Frage: "Dijon ist dafür neu. Kennst du die Strecke?"
Winkelhock: "Ich kenne Dijon noch von Tests in der Formel 3. Ich kann mir aber vorstellen, dass die Strecke auch in einem DTM-Fahrzeug viel Spaß macht. Es gibt zwei, drei schnelle Passagen. Die Strecke hat auch Bergauf- und Bergabpassagen, die einen an den Sachsenring erinnern."

Die Ziele bleiben gleich

Frage: "Du bist kommende Saison wieder im Jahreswagen unterwegs. Mit dem Audi A4 DTM von 2008 wird aber ein komplett neues Auto auf euch zukommen."
Winkelhock: "So gesehen, war der 2007er für mich auch komplett neu. Ich denke nicht, dass es eine große Umstellung sein wird. Der Wechsel von einem Formelfahrzeug in einen Tourenwagen ist viel heftiger. Der 2008er Audi ist zwar etwas anders, aber ich denke nicht, dass ich meinen Fahrstil umstellen muss. Auf jeden Fall freue ich mich auf den ersten Test."

"Man will immer der beste Vorjahreswagenfahrer sein." Markus Winkelhock

Frage: "Was ist dein Ziel für 2009?"
Winkelhock: "Das gleiche wie auch schon für 2008. Besser zu sein als die Konkurrenz und die vergangene Saison. Man will immer der beste Vorjahreswagenfahrer sein. Aber mir ist auch sehr wichtig, 2009 eine konstante Leistung zu zeigen und nicht nur vereinzelt gute Ergebnisse einzufahren. "

Frage: "Die Wirtschaftskrise ist momentan das Thema. Machst du dir als Rennfahrer auch Sorgen?"
Winkelhock: "Die Krise ist auf jeden Fall auch für mich ein Thema. Ich denke, viele Rennfahrer wären momentan gerne in meiner Situation. Viele meinen, dass ich dieses Jahr 'nur einen Jahreswagen' fahren würde. Ich erwidere nur, dass ich wirklich froh bin bei Audi Werksfahrer zu sein und eine gesicherte Saison zu haben. Deswegen bin ich alles andere als unzufrieden in einem Jahreswagen zu sitzen. Wie gesagt: Viele Fahrer würden einiges dafür geben."

Frage: "Denkst du, die DTM ist gut gerüstet?"
Winkelhock: "Davon gehe ich aus. Ich denke, dass die DTM schon immer gezeigt hat, dass man kostengünstigen und interessanten Motorsport auf hohem Niveau zeigen kann."