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T3-Team sagt DTM auch für Norisring ab: "Lamborghini hat Auto sofort abgeholt"

Nach Imola wird die Lamborghini-Truppe T3 auch bei der DTM am Norisring fehlen: Bis wann man über die Zukunft entscheiden will und welche Rolle Geldstrafe spielt

(Motorsport-Total.com) - Nachdem das Lamborghini-Team T3 Motorsport schon für das Imola-Wochenende der DTM beide Autos zurückgezogen hat, wird man nun auch am Norisring nicht am Start sein: Denn das Dresdner Team hat am Donnerstag beide Huracan GT3 Evo offiziell von der Veranstaltung abgemeldet.

Titel-Bild zur News: Nicki Thiim

Auch am Norisring wird das T3-Team mit dem Lamborghini nicht am Start sein Zoom

Das bestätigt nun auch T3-Mitgründer und Gesellschafter Stefan Jugel. "Wir haben gestern mit der DTM gesprochen und das heute schriftlich erledigt", sagt er im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'.

Aber ist damit das T3-Engagement in der DTM endgültig Geschichte? Jugel verneint und stellt klar, dass die Zukunft weiterhin offen ist. "Wir müssen innerhalb dieser relativ kurzen Sommerpause eine Entscheidung treffen", spricht er von einer Deadline vor dem Nürburgring-Wochenende (26. bis 28. August), das auf den Norisring folgt.

Rund 80.000 Euro Strafe pro Rennwochenende

Das hat auch damit zu tun, dass man in der DTM laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' pro Fahrzeug für jedes Wochenende, an dem man nicht antritt, rund 40.000 Euro Strafe bezahlen muss, was bei einem kompletten Ausstieg rund 500.000 Euro entsprechen würde. Denn mit der Unterzeichnung des Commercial Agreements hat man sich gebunden, an allen Saisonrennen und offiziellen Tests teilzunehmen.

"Wir werden jetzt die Sommerpause nutzen, um in beiden Serien, in denen wir tätig sind, wegen der Vertragsstrafen ein paar Gespräche zu führen, denn da gibt es ein paar Hausaufgaben zu machen", verweist Jugel auch auf die Situation im ADAC GT Masters, in dem man einen Lamborghini einsetzt und zumindest kommendes Wochenende in Zandvoort antritt.

Doch der ADAC-GT-Masters-Einsatz mit dem Pilotenduo Marco Mapelli und Maximilian Paul wird von T3-Gesellschafter und Rennfahrer-Vater Tobias Pauls Firma Paul Motorsport durchgeführt.

Maximilian Paul als DTM-Pilot "kein Thema"

Dass Lamborghini-Youngster Maximilian Paul, der in der DTM im Vorjahr in Spielberg einen Gaststart absolvierte und sich dabei durchaus achtbar aus der Affäre zog, bei einer Fortsetzung des DTM-Engagements eines der Cockpits übernehmen können, ist für Jugel "kein Thema".

Paul müsse sich "auf die Serie konzentrieren, in der er jetzt fährt. Es würde auch ihm nichts bringen, während der Saison umzusteigen", sagt er. "Außerdem ist das auch ein bisschen von Lamborghini gesteuert, wo sie die Juniorfahrer sehen wollen."

Lamborghini holte werksunterstütztes Auto sofort ab

Apropos: Mit der Lamborghini-Werksunterstützung in der DTM ist es für das T3-Team vorerst vorbei. "Sie haben das Auto sofort abgeholt", verweist Jugel auf Nicki Thiims DTM-Boliden, der vom Hersteller zur Verfügung gestellt worden war. "Das ging ganz schnell und ohne große Gespräche."

Hat das nun auch Auswirkungen auf die Verbindlichkeiten mit der DTM? "Dadurch ist es bei diesem Auto ganz schwierig, die entsprechenden Verträge zu erfüllen, denn die gelten ja für zwei Autos", deutet Jugel an, dass dieser Faktor auch in Hinblick auf die Vertragsstrafen eine Rolle spielen könnte.

Das Auto von Esmee Hawkey steht hingegen im Besitz des Teams - und könnte theoretisch weiterhin in der DTM zum Einsatz kommen. "Da stehen die Gespräche noch aus", stellt Jugel klar, dass es mit der Pilotin noch zu keiner Klärung über die Zukunft gekommen sei.

Heißt das, dass für die DTM-Zukunft des Teams aktuell alles offen ist? "Ja, wir schließen nichts aus", sagt Jugel abschließend. "Wir reden mit unseren Unterstützern, wir reden mit den Teamsponsoren. Diese Interessen muss man ja auch unter einen Hut bringen. Und dann müssen wir schauen, was wir machen."

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