• 18.10.2010 17:51

  • von Britta Weddige & Stefanie Szlapka

Stoddart: Chance erkannt, Chance genutzt

Susie Stoddart entkam um Haaresbreite dem Chaos in Kurve vier und fuhr heimlich, still und leise wieder in die Punkte, sehr zur Begeisterung von Norbert Haug

(Motorsport-Total.com) - Im allgemeinen Chaos von Hockenheim fuhr Susie Stoddart trotz ihrer knallpinkfarbenen C-Klasse ein eher unauffälliges Rennen - aber ein erfolgreiches. Die Schottin entkam dem Megacrash in der vierten Runde um Haaresbreite und fuhr schließlich als Siebte ganz dicht hinter den beiden Audi-Piloten Martin Tomczyk und Oliver Jarvis ins Ziel. Damit egalisierte sie ihr bisher bestes DTM-Ergebnis und holte zum zweiten Mal Punkte.

Titel-Bild zur News: Susie Stoddart

Susie Stoddart fuhr in Hockenheim zum zweiten Mal in die Punkte

Stoddart hatte vor dem Rennwochenende in Hockenheim auch als Ziel ausgegeben, noch einmal in die Zähler zu fahren. Doch im Qualifying am Samstag erlebte sie einen Rückschlag: Auf der regennassen Strecke konnte sie nur auf den 17. Startplatz schliddern - die Top 8 schienen damit in weiter Ferne. Umso größer ist nun die Freude, dass es doch geklappt hat.

"Nach dem Qualifying hätte ich nie daran gedacht, dass ich Punkte holen kann", bestätigt die Schottin gegenüber 'Motorsport-Total.com'. Sie weiß aber auch: "In der ersten Runde hatte ich großes Glück." Denn als das halbe Feld in der vierten Kurve ineinander krachte, wäre sie beinahe von Mercedes-Kollege Ralf Schumacher abgeschossen worden. Dessen kreiselnde C-Klasse verfehlte Stoddarts Auto nur um wenige Zentimeter. Und so gelang es ihr, sich irgendwie innen an dem ganzen Chaos vorbeizudrücken und ihr Rennen völlig unbeschadet fortzusetzen.

"Da fährt Lady Susie mit den richtig schnellen Jungs echt um die Wette." Norbert Haug

"Dann habe ich die Chance in die Hände genommen", erklärt Stoddart weiter. "Ich habe mir gedacht, dass eine Möglichkeit auf Punkte besteht und dass ich so schnell wie möglich fahren muss. Mein Auto war super und mein Team hat auch einen super Job mit den Boxenstopps gemacht." So wurde der zweite Stopp auch etwas früher eingelegt, als ursprünglich geplant: "Deshalb war ich etwas schneller, denn vorher konnte ich nicht ganz mithalten. Am Ende war es ganz okay."

Für ihre Performance bekommt Stoddart Lob von ganz oben. Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug freut sich "ganz besonders darüber", dass sie zum zweiten Mal in die Punkte fahren konnte. "Auch da gab es vielleicht Kritiker, die gesagt haben: 'Naja, das wird nix mehr'. In der theoretischen Bestzeit ist das Mädel die fünftschnellste Zeit im Feld gefahren, auf einem Niveau mit wirklich schnellen Kandidaten wie Martin Tomczyk, der hier beim Frühjahrsrennen die Pace gemacht hat. Das muss man sich schon auf der Zunge zergehen lassen", schwärmt Haug. "Da wird nichts geerbt, sondern da fährt Lady Susie mit den richtig schnellen Jungs echt um die Wette. Und das ist etwas ganz Tolles."