• 16.08.2009 09:09

  • von Stefanie Szlapka

Sprungschanzen nicht auf die Rennstrecke

Eine neue und heftige Bodenwelle am Ende der Start/Ziel-Geraden sorgt für Gesprächsstoff im Fahrerlager

(Motorsport-Total.com) - Die Zuschauer am Nürburgring können an diesem Wochenende die zahlreichen neuen Gebäude bestaunen. Doch es sind nicht nur neue Dinge in die Höhe gewachsen, einige sind jetzt auch tiefer - wie ein Stück Rennstrecke am Ende der Start/Ziel-Geraden. Genau an dieser Stelle wurde nämlich ein Tunnel unter der Strecke vom Hotel ins Fahrerlager gebaut. Doch der Boden wurde zu wenig verdichtet und so sackte der Asphalt ein. Das hatte schon in den Rahmenserien der Formel 1 für Probleme gesorgt. Der Truck-GP hat der Bodenwelle schlussendlich den Rest gegeben.

Titel-Bild zur News: Maro Engel

Neue Bebauung, neue Probleme am Nürburgring.

Die DTM-Piloten hatten besonders im Rollout zu kämpfen. Ohne die aerodynamischen Teile am Fahrzeug mussten sie früher bremsen - genau im Bereich der Bodenwelle. Im freien Training stellten dann alle fest, dass nun der Anbremspunkt - zum Glück - dahinter liegt. "Wenn man normal fährt, ist sie kein Problem für mich", erzählt Gary Paffett gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Man spürt sie schon enorm, aber sie wirft das Auto nicht aus der Spur."#w1#

Anders sieht es vielleicht am Start aus, wenn das gesamte Feld auf die erste Kurve zudonnert und einige Piloten früher bremsen müssen. Aber Paffett macht sich auch in einer anderen Situation Sorgen: "...wenn man jemanden überholt und man genau dort versucht einzulenken." Im Rennen könnte die Senke möglicherweise für zusätzliche Probleme sorgen.

"Vielleicht am Ende eines Stints", gibt Paul Di Resta zu bedenken, wenn die Reifen schon einige Runden auf dem Buckel haben. Der Schotte hatte sich im freien Training oft nach dem Bereich der Bodenwelle verbremst und für Rauchzeichen über der Strecke gesorgt.

Aber auch Regen ist nicht komplett ausgeschlossen und für diesen Fall macht sich besonders Timo Scheider Sorgen: "Ich habe die Bedenken, wenn es anfängt zu regnen, dass sie unter Wasser steht und deine Reifen erst einmal stehen. Du bekommst das Rad wahrscheinlich bis zum Bremspunkt nicht mehr zum Rollen, wenn es einmal wirklich Wasser hat." Zumal die Bodenwelle über die komplette Fahrbahnbreite verläuft.

Einige Piloten sehen zwar keine direkten Auswirkungen auf den Rennverlauf. "Aber sie ist für das Auto einfach ganz schlimm. Das muss nicht sein", meint Maro Engel. Deswegen ist sich das Fahrerlager auch einig: Das muss sich bis zum nächsten Jahr ändern. Ralf Schumacher fasst zusammen: "Sprungschanzen gehören nicht auf eine Rennstrecke."