• 12.06.2007 10:53

  • von Britta Weddige

Schneider: "Punktesammeln ist das wichtigste"

Nach seinem Sieg in England hat Bernd Schneider nur 2,5 Punkte Rückstand auf den Führenden Martin Tomczyk: "Man muss überall punkten"

(Motorsport-Total.com) - Der Saisonauftakt verlief etwas harzig für den fünfmaligen DTM-Champion Bernd Schneider. Beim Kampf um Siege und Podestplätze musste er anderen den Vortritt lassen, zum Beispiel seinen Teamkollegen Mika Häkkinen und Bruno Spengler, Youngster Paul di Resta, Gary Paffett oder den Audi-Pilotem Mattias Ekström und Martin Tomczyk. Sein Auto war gut, aber es waren Kleinigkeiten, die ein Topergebnis für Schneider verhinderten.

Titel-Bild zur News: Bernd Schneider

Bernd Schneider hat in der Meisterschaft wieder alle Chancen

Auch in Brands Hatch sah es am Samstag nach der Qualifikation nicht so gut aus für Schneider: Während Häkkinen und Spengler über die Doppelpole jubelten, musste er sich mit Startplatz sechs zufrieden geben. "Da war ich sehr enttäuscht", gab er später zu. "Denn ich hätte nicht erwarten dürfen zu gewinnen, denn Überholen ist hier sehr schwer."#w1#

Doch das Rennen am Sonntag brachte die Wende: Mit dem Sieg holte er sich zehn Punkte und plötzlich kann er auch in der Meisterschaft wieder ein ganz lautes Wort mitsprechen. Denn da hat er sich auf Platz drei katapultiert, sein Rückstand auf den Führenden Martin Tomczyk beträgt nur 2,5 Punkte und schon beim nächsten Rennen am Norisring könnte er die Spitze übernehmen.

Strategie erwies sich als richtig

Von Startplatz sechs lief es optimal für den Mercedes-Champ. Zwei frühe Stopps erwiesen sich als richtige Strategie. Während die anderen in die Box fahren mussten, konnte sich Schneider Platz um Platz nach vorn schieben. Nur Häkkinen war auf derselben Strategie unterwegs. Doch bei dem Finnen begannen dann irgendwann die Reifen massiv abzubauen, er hatte keine richtige Balance und ließ Schneider vorbei- und davonziehen.

Was den St. Ingberter dann allerdings überraschte, war dass Tomczyk sich vor seinem zweiten Boxenstopp einsam an der Spitze einen massiven Vorsprung herausgefahren hatte. Das wurde ihm erst klar, als er den Rosenheimer nach dessen zweiten Stopp nur knapp hinter sich aus der Box kommen sah. Da wusste Schneider, dass die letzten Runden noch einmal richtig hart werden würden. Doch Tomczyk entschied sich dafür, nichts zu riskieren, den sicheren zweiten Platz und damit die Tabellenführung zu holen.

Meister wird weniger Punkte haben als 2006

"Wir haben gesehen, dass es viele Piloten gibt, die Rennen gewinnen können und damit auch die Meisterschaft." Bernd Schneider

Für Schneider ist nun auch wieder alles drin, und er hat sich seine Strategie zurechtgelegt. Die Tatsache, dass es in dieser engen Saison noch keinen Piloten gelungen ist, sich abzusetzen, will er nutzen: "Wir haben in den letzten Rennen gesehen, dass es viele Piloten gibt, die Rennen gewinnen können und damit auch die Meisterschaft", sagte er. "Auch am Norisring wird es jetzt wieder spannend, weil die 2006er Mercedes wieder Gewicht ausladen dürfen und wir haben ja mit Gary Paffett und Paul di Resta gesehen, was mit diesen Autos möglich ist. Sie können vielleicht auch am Norisring gewinnen."

Durch die wechselnden Sieger wird der Meister in diesem Jahr weniger Punkte haben als in der vergangenen Saison: "Deshalb ist das Hauptziel, überall und in jedem Rennen Punkte zu sammeln", so Schneider weiter. "Dann werden wir sehen, was in den letzten beiden Rennen der Saison passiert. Aber ich kann jetzt schon versprechen, dass wir enge und harte Rennen haben werden." Wenn es mit einem Sieg nicht klappt, gibt er sich auch mit zwei oder drei Zählern zufrieden. Denn schließlich sei gut möglich, dass man das nächste Rennen wieder gewinne.